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Kreditaufnahme: Was wird benötigt?

Egal ob Wohnen, Auto oder andere Anschaffungen: Wer sich einen größeren Wunsch erfüllen will, denkt oft auch an Finanzierung. Doch was braucht man, um einen Kredit zu bekommen? Wieviel Kapital muss man mitbringen? Welche Unterlagen werden benötigt? Wir geben Ihnen einen Überblick.

3 wichtige Überlegungen zu Beginn

Um mit der Finanzierungsplanung zu beginnen, müssen drei wichtige Fragen beantwortet werden:

  1. Wie viel Kredit bekomme ich?
  2. Welche Raten kann ich mir leisten?
  3. Wofür wird der Kredit verwendet?

Wenn Sie sich die Antworten auf diese Fragen genauer überlegt haben, ist das eine gute Ausgangsbasis für ein Beratungsgespräch. Gehen wir die einzelnen Punkte im Detail durch:

Wie viel Kredit bekomme ich?

Ob Sie die Kredithöhe, die Sie für Ihr Vorhaben brauchen, auch bekommen, hängt von mehreren Faktoren ab. Wichtig ist, dass der Kredit auch zu Ihrer persönlichen und finanziellen Situation passt.

Diese Faktoren bestimmen die Kredithöhe

  • Ihre regelmäßigen Einnahmen: z. B. Lohn oder Gehalt
  • Ihre Fixkosten: feste Ausgaben, die jedes Monat fix feststehen, z. B. Miete
  • Ihre variablen Kosten: flexible Ausgaben, die jedes Monat variieren, z. B. Lebensmittel
  • Ihre Bonität: Kreditwürdigkeit, also Fähigkeit und Wille, einen Kredit zurückzuzahlen

Eine genaue und ehrliche Haushaltsrechnung hilft Ihnen, die geeignete Kreditsumme zu finden.

Tipps für die passende Kreditsumme

Laufzeit bestimmen

Die Laufzeit hängt oft auch von der Kreditart ab – Konsumkredite haben in der Regel eine Laufzeit von 12 bis zu 120 Monaten (je nach Bank), während Wohnkredite auf bis zu 35 Jahre laufen können.

Passende Tilgungsrate

Die Rate sollte gut leistbar sein, um z. B. auch steigende Zinsen oder ungeplante Ausgaben gut abfedern zu können.

Bonität und Sicherheiten

Eine gute Bonität ist ausschlaggebend für eine Kreditvergabe. Ein:e zweite:r Kreditnehmer:in oder zusätzliche Sicherheiten (z. B. eine Versicherung oder Immobilie) können das Risiko für die Bank senken und somit Ihre Bonität steigern.

Zinsmodell wählen

Ob fixe oder variable Zinsen möglich sind, hängt vom Finanzierungsprodukt und der Marktentwicklung ab. Lassen Sie sich in der Bank über Vor- und Nachteile der verschiedenen Zinsmodelle beraten.

Nebenkosten berücksichtigen

Vor allem bei Immobilienfinanzierung sollten Sie die Nebenkosten nicht außer Acht lassen, z. B. Makler:innengebühr, Grunderwerbssteuer, Notariatskosten, Pfandrechtseintragungsgebühr. Sie sollten die Nebenkosten idealerweise aus Ihren Eigenmitteln abdecken.

Wie viel Eigenkapital benötige ich?

Eigenkapital bringt mehr Sicherheit! Für Finanzierungen mittels Kredits gibt es eine goldene Regel: Mindestens 20 % der Kreditsumme sollten mit dem eigenen Vermögen finanziert werden.

Somit können Sie den Kreditbetrag verringern und erhalten günstigere Konditionen von Ihrer Bank, unter anderem einen niedrigeren Zinssatz. Zu den Eigenmitteln zählt jedoch nicht nur Ihr Bargeld – auch Wertanlagen, Immobilien oder Sparkonten gelten als Eigenkapital.

Welche Raten kann ich mir leisten?

Es scheint zwar verlockend, eine hohe Kreditrate zu wählen, um in möglichst kurzer Zeit möglichst viel an Kreditsumme zurückzuzahlen. Am wichtigsten ist jedoch, dass Ihre Tilgungen (also die Kreditrückzahlungen) Ihr Budget nicht zu sehr belasten. Es sollte immer eine Reserve für ungeplante Ausgaben übrigbleiben, sodass man auch mit Kredit ruhig schlafen kann.

Wie mache ich eine Haushaltsrechnung?

Es gibt eine ganz einfache Faustregel:

Monatliche Einnahmen
– Ausgaben + Puffer von 10 %
= frei verfügbares Einkommen

Sie können dafür ein Excel oder einfach einen Notizblock verwenden. Stellen Sie Ihre Einnahmen klar strukturiert Ihren Ausgaben gegenüber und berechnen Sie, wieviel Geld Ihnen am Monatsende übrigbleibt.

Monatliche Einkünfte

Ihr Nettoeinkommen (Lohn, Gehalt, Pension) + sonstige Einnahmen (z. B. Mieteinnahmen, Förderungen, Beihilfen)

Regelmäßige Ausgaben

Fix- und Lebenshaltungskosten, z. B. Miete, Betriebs- und Energiekosten, Mobilitätskosten (Auto, Jahreskarte), Telefon/Internet, Versicherungen, Mitgliedschaften/Abos, Lebensmittel, Kleidung, Unterhaltskosten, etc.

Verfügbares Einkommen

Frei verfügbares Geld – Ihre Kreditrate sollte jedenfalls kleiner sein als Ihr verfügbares Einkommen

Wofür wird der Kredit verwendet?

Ein Verwendungszweck kann den Kreditbetrag beeinflussen, weil er das Risiko für die Bank bestimmt. Wenn der Verwendungszweck einen langfristigen Wert schafft oder als sicherer betrachtet wird, sind Kreditgeber eher bereit, größere Beträge zu verleihen. Zum Beispiel weisen Immobilienkredite oft höhere Summen auf, da der Finanzierungsbedarf höher ist und Immobilien als werthaltige Sicherheiten dienen.

Umgekehrt sind persönliche Kredite für allgemeine Ausgaben in der Regel kleiner, da sie weniger Sicherheit bieten. Es gibt auch spezielle Kreditarten für Bildung, Fahrzeugfinanzierung, Geschäftsinvestitionen und mehr, jeweils mit eigenen Bedingungen und Betragsgrenzen, die auf den jeweiligen Verwendungszweck zugeschnitten sind.

Checkliste: Welche Unterlagen benötige ich für eine Kreditaufnahme?

Für ein Beratungsgespräch bei der Bank lohnt es sich, gut vorbereitet zu sein – so haben Sie im Gespräch mehr Zeit, die verschiedenen Finanzierungsoptionen konkret zu besprechen und Fragen zu stellen.

Benötigte Dokumente des:der Kreditnehmenden

  • Lichtbildausweis (aktueller Reisepass oder Personalausweis)
  • Aktueller Meldezettel
  • Einkommensnachweise (die letzten drei Gehaltszettel)
  • Kontoauszüge der letzten drei Monate
  • Unterlagen zu Vermögenswerten (Eigenmittel)
  • Haushaltsplan / Haushaltsrechnung
  • Versicherungen
  • Laufende Kredite (aktueller Saldo, Rate, Laufzeit, Zweck)
  • Unterlagen zur Immobilie bzw. zum Kaufobjekt

Unterlagen zur Immobilie (bei Wohnfinanzierung)

  • Immobilien-Exposé
  • Aktuelle aussagekräftige Fotos/Projektvisualisierungen (innen und außen)
  • Grundbuchdaten/-auszug
  • Grundrissplan (in m2)
  • Anbot/Kaufvertragsentwurf
  • Kostenvoranschläge 

💡Im Zuge der Beratung können je nach Einzelfall auch andere Unterlagen erforderlich sein. Ihr:e Bankberater:in geht die Checkliste gerne mit Ihnen durch und findet mit Ihnen gemeinsam das ideale Finanzierungsprodukt für Ihr Projekt.

Wohnfinanzierung

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