Zum Hauptinhalt wechseln

Finanzielle Bildung für Kinder: So lernen Kinder den Umgang mit Geld

Viele Eltern fragen sich, wie und wann man Kindern am besten den Umgang mit Geld beibringt. Die gute Nachricht: Finanzielle Bildung für Kinder ist ganz leicht in den Alltag zu integrieren und passiert am besten spielerisch: Beim gemeinsamen Lebensmitteleinkauf, beim Taschengeld oder beim Sparen auf ein besonderes Spielzeug.Je früher Kinder lernen, mit Geld umzugehen, desto besser können sie später mit ihren Finanzen umgehen und Fehler vermeiden.

Warum finanzielle Bildung für Kinder so wichtig ist

Kinder wachsen heute in einer Welt auf, in der Geld meist unsichtbar ist: Zahlungen passieren digital, Shopping findet online statt und an der Kassa wird meist die Bankomat- oder Kreditkarten gezückt. Dadurch wird Geld und sein Wert sehr abstrakt. Umso wichtiger ist es, früh zu lernen, dass Geld nicht unbegrenzt vorhanden ist und wie finanzielle Zusammenhänge funktionieren.

Studien zeigen, dass neben der Finanzbildung in der Schule vor allem auch die finanzielle Sozialisierung durch die Eltern und die Erfahrungen, die man in der Kindheit mit Geld macht, einen Einfluss auf das spätere Finanzverhalten im Erwachsenenalter hat.

Kindern den Umgang mit Geld beibringen – Schritt für Schritt

Finanzielle Bildung vermittelt Kindern:

  • wie Geld entsteht und funktioniert
  • wie man Einnahmen und Ausgaben im Gleichgewicht hält
  • warum Sparen und Planen wichtig sind
  • wie man Konsumentscheidungen kritisch hinterfragt

Taschengeld und Verantwortung – was Eltern wissen sollten

Taschengeld ist ein guter Einstieg in die finanzielle Selbständigkeit. Kinder lernen, Verantwortung zu übernehmen und eigene Entscheidungen zu treffen – und erleben deren Konsequenzen. Was passiert, wenn ich alles auf einmal ausgebe? Wie lange muss ich sparen, um mir einen Wunsch zu erfüllen?

Wie viel Taschengeld angemessen ist, richtet sich nach dem Alter und wird immer individuell in der Familie ausgehandelt. Bei jüngeren Kindern ist eine wöchentliche Auszahlung in bar meist praktischer, ab zehn Jahren kann je nach Reife des Kindes ein Kinder- und Jugendkonto sinnvoll sein. Folgende Zahlen sind Richtwerte zur Orientierung.

6 Jahre

2 bis 5 Euro pro Monat

8 Jahre

5 bis 10 Euro pro Monat

10 Jahre

11 bis 20 Euro pro Monat

12 Jahre

17 bis 30 Euro pro Monat

14 Jahre

28 bis 45 Euro pro Monat

16 Jahre

40 bis 60 Euro pro Monat

18 Jahre

60 bis 90 Euro pro Monat

OeNB Finanzbildungsempfehlung (Stand 2025)

Eltern sollten beim Taschengeld geben konsequent sein: Was ausgemacht wurde, wird eingehalten. Zusätzlich können Familien verhandeln, ob es für bestimmte Aufgaben Zuschüsse gibt, mit denen die Kinder ihr Taschengeld aufbessern können.

Wichtig: Geldgeschenke zählen grundsätzlich nicht zum Taschengeld, bei größeren Beträgen kann es aber sinnvoll sein, dass die Eltern das Geld auf einem eigenen Sparkonto verwalten.

Weitere Details zum Umgang mit Taschengeld nach Altersstufen und Tipps zur Auszahlung bietet der Taschengeldleitfaden der Oesterreichischen Nationalbank auf finanzbildung.oenb.at.

Sparen lernen: Kleine Ziele, große Wirkung

Sparen klingt für Kinder oft nach Verzicht und „etwas weglassen“. Hier kann man das Thema ins Positive drehen: Auf etwas sparen bedeutet Vorfreude, zum Beispiel auf ein neues Spiel oder neue Sneakers. Kinder lernen beim Sparen Ziele zu setzen und geduldig zu sein.

So fördern Eltern das Sparverhalten ihrer Kinder:

1. Gemeinsam Ziele definieren

Ein neues Buch, ein Spiel, ein Ausflug.

2. Sichtbares Sparen

Ein durchsichtiges Glas, ein Sparschwein, das immer schwerer wird, oder ein digitales Kinderkonto machen Fortschritte greifbar.

3. Sparen belohnen

Wenn Kinder konsequent sparen, darf es ruhig Lob oder eine kleine Zusatzbelohnung geben.

4. Routinen etablieren

Ein fixer Spar-Tag pro Woche (z. B. Sonntag) schafft Kontinuität.

💡 Tipp: Digitale Spar-Apps wie die Raiffeisen JUNIOR-App vermitteln spielerisch den Umgang mit Geld. Kinder können in der App Bilder hinzufügen und so ihre eigenen Sparziele visualisieren und den Fortschritt verfolgen. Zusätzlich lassen sich kindgerechte Aufgaben integrieren, mit denen die Kids das erste eigene Geld verdienen können. Eltern bleiben über die Elternansicht eingebunden. So wird das Thema Geld und Sparen zu einem Familienprojekt.

Finanzielle Bildung als Familienprojekt

Karl Valentins Weisheit „Wir brauchen unsere Kinder nicht erziehen, sie machen uns sowieso alles nach“ gilt auch für das Thema Geld: Kinder lernen durch Beobachtung. Wenn Eltern über Geld offen sprechen, Budgets planen und ihre Ausgaben bewusst gestalten, übernehmen Kinder dieses Verhalten. Dabei geht es weniger um konkrete Zahlen, sondern mehr um die vermittelten Werte wie Planen, Abwägen und bewusste Entscheidungen.

  • Erkläre Sie, wie Sie Haushaltsausgaben planen: „Wir sparen jeden Monat für Urlaub und Notfälle“
  • Beziehen Sie Ihr Kind in kleine Entscheidungen mit ein: „Nehmen wir heute den Käse oder den anderen? Schau dir mal die Preise dafür an“
  • Leben Sie Bewusstsein und Geduld vor: „Nächsten Monat habe ich dann genug Geld für das neue Handy gespart“
  • Sprechen Sie Fehler offen an, so lernen alle daraus: „Jetzt hab ich zu viel gekauft, nur weil es im Angebot war, das mache ich nächstes Mal nicht mehr“
  • Zeigen Sie, dass man mit seinem Geld auch etwas für andere tun kann: „Komm, das Restgeld schmeißen wir ins Spendenglas“

💡 Finanzbildung ist Familienkultur – sie entsteht im Alltag, nicht durch Belehrung.

Digitales Geld verstehen: Vom Bargeld zum Kinderkonto

Für viele Kinder beginnt das Thema Geld ganz klassisch mit Münzen und Scheinen in der Spardose oder wenn sie Kleingeld für ein Eis bekommen. Doch spätestens, wenn die Eltern im Supermarkt mit Karte zahlen oder online shoppen wird klar: Geld ist heute meist unsichtbar und damit für Kinder oft schwerer begreifbar.

Was Eltern erklären sollten:

Geld auf der Karte ist nicht „unendlich“

   

Auch beim Online-Kauf fließt echtes Geld

   

Sicherheit: PINs, Passwörter und Datenschutz

   

Ein guter Einstieg ist, die beiden Welten zu verbinden: Das Kind bekommt einen Teil des Taschengelds weiterhin bar und den Rest auf ein eigenes Kinder- oder Jugendkonto. So lernen Kinder Schritt für Schritt, wie Online-Banking funktioniert, wie man auf ein Sparkonto überweist oder was mit dem Kontostand passiert, nachdem man mit Karte gezahlt hat.

Vorteile eines Kinder- oder Jugendkontos:

  • Überblick über Ein- und Ausgaben
  • Sicherheit (keine Bargeldverluste)
  • frühzeitiger Umgang mit Online-Banking

Das erste Konto für Kinder ist meist kostenlos und bietet oft auch Lernfunktionen. Bis zur Volljährigkeit haben die Eltern vollen Zugriff auf das Konto, so kann nichts schief gehen.

Häufige Fragen zur finanziellen Bildung für Kinder

Kinder wachsen heute in einer Welt auf, in der Geld meist unsichtbar ist: Zahlungen passieren digital, Shopping findet online statt und an der Kassa wird meist die Bankomat- oder Kreditkarten gezückt. Dadurch wird Geld und sein Wert sehr abstrakt. Umso wichtiger ist es, früh zu lernen, dass Geld nicht unbegrenzt vorhanden ist und wie finanzielle Zusammenhänge funktionieren.

Studien zeigen, dass neben der Finanzbildung in der Schule vor allem auch die finanzielle Sozialisierung durch die Eltern und die Erfahrungen, die man in der Kindheit mit Geld macht, einen Einfluss auf das spätere Finanzverhalten im Erwachsenenalter hat.

Mit etwa sechs Jahren beginnen Kinder, Zahlen und Werte zu verstehen. Das ist der richtige Zeitpunkt für Taschengeld. Kleine Beträge reichen aus, um den Umgang zu lernen.

Die Empfehlung für das monatliche Taschengeld reicht von 1 € (Volksschule) über 20 € (Mittelschule bzw. Gymnasium) bis zu 90 € (bei Volljährigkeit) – abhängig von Alter und Situation. Wichtig ist die Regelmäßigkeit.

Kinder lernen Sparen durch konkrete Ziele und sichtbare Fortschritte. Kinder sollen selbst entscheiden, wofür sie sparen möchten.

Ja, ab etwa zehn bis 12 Jahren ist ein eigenes Konto sinnvoll, etwa als Taschengeldkonto mit Elternaufsicht. So lernen Kinder den digitalen Umgang mit Geld.

Finanzielle Bildung für Kinder stärkt Selbstständigkeit, verhindert Schuldenfallen und fördert langfristig finanzielle Sicherheit.

Taschengeld war noch nie so smart

Mit dem ersten Konto lernen Kinder und Jugendliche, selbstständig mit Geld umzugehen. Die neue Raiffeisen JUNIOR-App macht den Einstieg in die finanzielle Zukunft leicht und spaßig. Jetzt Taschengeld-App entdecken!

Weiterführende Links und Ressourcen

  • Oesterreichische Nationalbank - Finanzbildung - Informationen und Materialien zur Finanzbildung.
  • Bundesministerium für Finanzen (BMF) - Finanzielle Bildung - Ressourcen zur Förderung finanzieller Bildung in Österreich.
  • Österreich.gv.at - Taschengeld und Finanzbildung - Tipps und Empfehlungen für Eltern zur finanziellen Erziehung.
  • Finanznavi - Finanzielle Bildung für Kinder - Hilfestellungen und Tools zur finanziellen Bildung.
  • European Money Week - Finanzielle Bildung für Kinder - Initiativen zur Förderung finanzieller Bildung in Europa.