Nachhaltigkeit FAQs

ESG steht für Environmental, Social und Governance und unterstützt Unternehmen dabei, ihre Aktivitäten und Praktiken im Hinblick auf ökologische, soziale Nachhaltigkeit und Unternehmensführung zu bewerten. 'E' bezieht sich auf Umweltauswirkungen wie Klimawandel, Artenvielfalt, Ressourcenverbrauch und Umweltverschmutzung. 'S' betrifft Gesellschaft und Stakeholder, z.B. Arbeitsbedingungen, Menschenrechte, Vielfalt und lokale Gemeinschaften. 'G' bezieht sich auf Unternehmensführung, Transparenz, ethisches Verhalten, Aktionärsrechte und Vorstandsstruktur.

Banken spielen eine zunehmend wichtige Rolle in der Nachhaltigkeit, weil sie eine verantwortungsvollere Wirtschaft vorantreiben. Sie unterstützen nachhaltige Projekte und Unternehmen durch Finanzdienstleistungenwie z.B. Kredite. Damit fördern sie umweltfreundliche Technologien, soziale Initiativen und eine zukunftsorientierte Unternehmensführung. Sie tragen zur Entwicklung einer nachhaltigen Wirtschaft bei, indem sie Kunden nachhaltige Investitionsmöglichkeiten anbieten und damit Kapital in nachhaltige Bereiche umleiten. 

Die Sustainable Development Goals (SDGs) sind 17 globale Ziele der UN für eine nachhaltige Entwicklung bis 2030. Sie behandeln soziale, wirtschaftliche und Umweltthemen zur Bewältigung großer Herausforderungen wie Armut, Ungleichheit, Zugang zur Bildung, Gesundheit, Umweltschutz und Klimawandel. Weitere Ziele sind Geschlechtergleichstellung, nachhaltige Energie, verantwortungsvolle Produktion, Frieden und Gerechtigkeit sowie Partnerschaften für deren Umsetzung.

Der EU-Aktionsplan zur Finanzierung nachhaltigen Wachstums ist eine Initiative der Europäischen Union, die darauf abzielt, private Kapitalströme in nachhaltige Investitionen umzulenken und die Finanzierung des Übergangs zu einer kohlenstoffarmen und ressourceneffizienten Wirtschaft zu fördern. Der Aktionsplan wurde erstmals im März 2018 vorgestellt und besteht aus einer Reihe von Maßnahmen und Instrumenten, die darauf abzielen, die Finanzierung nachhaltiger Projekte zu erleichtern.
 

Die Hauptziele des Aktionsplanes sind:

  • Kapitalflüsse in Richtung nachhaltiger Investments lenken
  • ESG-Risiken stärker in das Risikomanagement integrieren
  • Die Transparenz hinsichtlich ökologischer Nachhaltigkeit erhöhen und das langfristige Denken stärken

Der Green Deal der EU verfolgt das Ziel, den Klimawandel dem Klimawandel entgegenzuwirken und Europa bis 2050 klimaneutral zu machen. Er ist ein umfassendes Maßnahmenpaket für eine nachhaltige, kohlenstoffarme Wirtschaft. Der Green Deal betrifft Energie, Verkehr, Landwirtschaft, Industrie und Gebäude. Schwerpunkte sind die Reduzierung von Treibhausgasen, Verbesserung der Energieeffizienz, Förderung erneuerbarer Energien und nachhaltiger Mobilität. Auch der Schutz der Biodiversität, Stärkung der Kreislaufwirtschaft und soziale Aspekte sind Teil des Wandels.

Die EU-Taxonomie ist ein wesentlicher Bestandteil des EU-Aktionsplans zur Finanzierung nachhaltigen Wachstums. Es ist ein Klassifizierungssystem, das Unternehmen und Investoren dabei unterstützt, ökologisch nachhaltige wirtschaftliche Aktivitäten zu erkennen. Kriterien werden festgelegt, um umweltfreundliche Tätigkeiten zu bestimmen. Die Taxonomie deckt verschiedene Umweltaspekte wie Klimaschutz, Kreislaufwirtschaft, Wassernutzung, Umweltschutz und Biodiversität ab. Sie fördert Transparenz und lenkt Finanzmittel in umweltfreundliche Unternehmen, was für die Ziele des Green Deals entscheidend ist.

Die Corporate Sustainability Reporting Directive (CSRD) ist eine neue EU-Richtlinie, die die Transparenz und Vergleichbarkeit der Nachhaltigkeitsberichterstattung von Unternehmen verbessern soll. Sie baut auf der bestehenden Nichtfinanziellen Berichterstattungs (NFR)-Richtlinie auf und fördert eine nachhaltigere Wirtschaft. Die CSRD liefert Investoren, Verbrauchern und anderen Interessengruppen bessere Informationen über die Nachhaltigkeitsleistung von Unternehmen. Klare Standards und Vorschriften sollen dazu beitragen, dass Unternehmen systematisch ihre Nachhaltigkeitsziele verfolgen und darüber berichten. Ab dem Geschäftsjahr 2025 ist die RLB Tirol AG zur Offenlegung nicht-finanzieller Informationen verpflichtet.

Die RLB Tirol AG ist derzeit nicht verpflichtet eine nicht-finanzielle Berichterstattung nach dem österreichischen Nachhaltigkeits- und Diversitätsverbesserungsgesetz (NaDiVeg) zu veröffentlichen. Sie veröffentlicht aber trotzdem einen Nachhaltigkeitsbericht nach dem anerkannten GRI-Standard, den Leitlinien der Global Reporting Initiative. Diese Standards dienen als freiwillige Richtlinien für Unternehmen und Organisationen in allen Branchen und bieten klare Vorgaben für die Nachhaltigkeitsberichterstattung in einer Vielzahl von Themenbereichen. Dadurch wird die Transparenz der Informationen und die Vergleichbarkeit der Berichte verbessert.

Die Sustainable Finance Disclosures Regulation (SFDR) beinhaltet umfassende Offenlegungsvorschriften für Finanzmarktteilnehmer und Finanzberater in Bezug auf Nachhaltigkeitsrisiken. Das Hauptziel der Offenlegungs-Verordnung ist es sicherzustellen, dass alle Finanzmarktteilnehmer ESG-Faktoren (Umwelt, Soziales, Unternehmensführung) in ihre Beratungsprozesse integrieren. Dies gewährleistet, dass (institutionelle) Anleger ESG-Faktoren bei ihren Anlageentscheidungen berücksichtigen.

Die Offenlegungsverpflichtungen umfassen Informationen zu ESG-Strategien und ESG-Merkmalen von Finanzprodukten. Diese Offenlegungen müssen auf der Webseite, in vorvertraglichen Informationen und in regelmäßigen Berichten erfolgen.

Die RLB Tirol AG steht seit jeher für soziales Engagement und nachhaltige Investitionen in der Region. Unsere bereits über 125-jährige Erfolgsgeschichte, der ein starkesMit.Einanders zu Grunde liegt, ist in der genossenschaftlichen Organisation der Tiroler Raiffeisenbanken begründet. Zu den Alleinstellungsmerkmalen dieser Rechtsform zählen neben dem Solidaritätsprinzip auch hohe wirtschaftliche Sicherheit. Die Nachhaltigkeitsstrategie ist ein wesentlicher Bestandteil der Geschäftsstrategie 2025. Zusätzlich berichtet die RLB Tirol AG seit 2021 im jährlichen Nachhaltigkeitsbericht über alle unsere Aktivitäten zum Thema ESG.

Die RLB Tirol AG betrachtet Nachhaltigkeit als wichtige Managementdisziplin, wofür der Vorstand die oberste Verantwortung trägt. Ein 2021 ins Leben gerufenes Nachhaltigkeitsmanagement ist operativ für das Thema zuständig. Als Finanzinstitut integriert die Bank Nachhaltigkeitsprinzipien und ESG-Faktoren in ihre Geschäftstätigkeiten. Zwei neue Einheiten, die Kreise "Sustainable Finance Board" und "Nachhaltigkeit im Betrieb", ermöglichen den bereichsübergreifenden Austausch von Expert:innen. Ihre Aufgabe ist es, die Umsetzung der Nachhaltigkeitsstrategie sicherzustellen und neue Maßnahmen zu entwickeln bzw. die Strategie bei Bedarf zu aktualisieren.

Nachhaltige Investments leisten einen wesentlichen Beitrag zur Finanzierung nachhaltigen Wachstums, welcher zum Erreichen der EU-Klimaziele und der erforderlichen Energiewende unumgänglich ist. Anleger:innen können nachhaltige Kriterien in die Veranlagung miteinbeziehen und damit positiv auf Umwelt und Gesellschaft einwirken. Dabei werden Nachhaltigkeitsrisiken - wie etwa die Folgen der Klimaveränderung – reduziert, positive Beiträge zur Umwelt und sozialen Zielen sowie wesentliche ökologische Beiträge in der Veranlagung berücksichtigt.