Sicherheitsverdienstpreise für Niederösterreich

 

Wien, 3. Juli 2018

 

Bereits zum 42. Mal wurden die Sicherheitsverdienstpreise für Niederösterreich verliehen. 24 Menschen – 18 Beamte und 6 Privatpersonen – wurden für ihren Einsatz im Interesse der Bevölkerung geehrt. Die Auszeichnungen vergeben Raiffeisenlandesbank NÖ-Wien und Niederösterreichische Versicherung.

Mag. Erwin Hameseder (Obmann Raiffeisen-Holding und Aufsichtsratsvorsitzender Raiffeisenlandesbank NÖ-Wien), Mag. Bernhard Lackner (Vorstandsdirektor Niederösterreichische Versicherung) sowie MMag. Konrad Kogler (Landespolizeidirektor) würdigten bei der Preisübergabe im Raiffeisenhaus Wien das außerordentliche Engagement der Preisträger.

Computerkriminalität steigt

„Die größte Herausforderung unserer Zeit ist die Computerkriminalität“, weiß Hameseder, der sich als Präsident vom „Kuratorium Sicheres Österreich“ intensiv mit dem Thema beschäftigt. „Unsere Verleihung zeigt insbesondere, dass klassische Kriminalitätsdelikte wegen der direkten menschlichen Betroffenheit weiterhin zu den Herausforderungen zählen.“ Die Gesamtzahl der angezeigten strafbaren Handlungen ist fallend. 2017 wurde in Niederösterreich der niedrigste Wert der letzten zehn Jahre erreicht. „Das ist sehr erfreulich – wir können uns in unserer Heimat sicher fühlen“, so Hameseder. „Unsere Auszeichnungen zeigen auch, dass jeder zur Sicherheit in Niederösterreich beitragen kann.“

„Sicherheit steht für die Niederösterreichische Versicherung ebenfalls an oberster Stelle“, meint Lackner. „Es ist unser unternehmerisches Selbstverständnis, Projekte und Initiativen zu unterstützen, die sich dem Thema in besonderer Weise widmen. Unsere Gesellschaft braucht mutige Menschen, die oft auf selbstlose Weise mit ihrem Einsatz einen wichtigen Beitrag zu unserem sicheren und lebenswerten Land leisten.“

Verantwortung und hohe menschliche Kompetenz

Und Kogler abschließend: „Hier werden Menschen vor den Vorhang geholt, die im letzten Jahr wirklich Tolles geleistet haben. Sie haben Verantwortung übernommen, hohe menschliche Kompetenz eingebracht und sich großen Herausforderungen gestellt. Nicht zuletzt haben sie dadurch zur Sicherheit in Niederösterreich beigetragen.“

 

DIE PREISTÄGER:

Rastenfeld (Bezirk Krems):
Mit Hilfe von Paketdienst Drogensendungen sichergestellt
Durch die vorbildliche Aufmerksamkeit von Daniel Eigner (Geschäftsführer eines Paketweiterleitungsdienstes) und in Zusammenarbeit mit dem Landeskriminalamt NÖ wurde eine Vielzahl von größeren Suchtmittelsendungen sichergestellt. Die Pakete wurden durch die Initiative von Eigner aufgedeckt und zur Anzeige gebracht. Weitere Erhebungen wurden eingeleitet und eine Vielzahl von Tätern konnte in verschiedenen Ländern verhaftet werden.
 
Landeskriminalamt NÖ:
Bester Qualitätsstandard bei Tatortarbeit
Ohne die Arbeit der Tatortgruppe von Chefinspektor Wolfgang Ostermann wären Erfolge in den Ermittlungsbereichen oft nicht oder oft nicht so schnell möglich. Ostermann war maßgeblich an der Umsetzung eines EU-Beschlusses beteiligt, welcher vorschreibt, dass alle daktyloskopischen Labore, die chemische Spurensicherung betreiben, nach einer bestimmten EU-Norm zertifiziert werden müssen. Bei einem Reaudit 2017 wurden die Leistungen eindrucksvoll bestätigt und der Ermittlungsbereich Tatort des LKA NÖ positionierte sich dabei an erster Stelle in ganz Österreich – ein Erfolg, der vor allem Ostermann zukommt.

Berndorf (Bezirk Baden):
Zweistöckige Cannabisplantage mit 395 Pflanzen ausgehoben
Auf Grund eines anonymen Hinweises und dem außergewöhnlichen Engagement der Beamten Thomas Seiser, Jakob Fiedler und Sascha Gaus kam es zu Erhebungen gegen vier Suchtmittelhändler. Zwei davon wurden zu mehrjährigen Haftstrafen verurteilt. Dem Betreiber der Suchtmittelplantage konnte die Herstellung sowie der Verkauf von 35 bis 55 Kilo Cannabiskraut (Straßenverkaufswert von 350.000 bis 550.000 Euro) in den letzten drei Jahren nachgewiesen werden.
 
Pfaffendorf (Bezirk Hollabrunn):
Durch couragiertes Handeln zwei Einbrecher festgenommen
Wolfgang Sturm sah zwei Verdächtige aus dem Nachbarhaus gehen. Er bat seine Frau, die Polizei zu verständigen und folgte den beiden Personen mit seinem PKW. Die offensichtlichen Einbrecher sprangen nach 150 Meter in ein Auto. Sturm verfolgte den flüchtenden Wagen und gab während der Fahrt laufend seinen Standort den Beamten der Polizeiinspektion Haugsdorf via Handy durch. Die Beamten konnten den flüchtenden PKW anhalten und die Beschuldigten festnehmen.

Bezirk Korneuburg:
Treibstoff- und Kennzeichendieb sowie versuchter Bankräuber gefasst
Durch den besonderen Einsatz der Beamten Marion Maisser und Thomas Pühringer wurde ein 12-facher Tankbetrüger – er tankte immer mit gestohlenen Kennzeichen – überführt. Den PKW hatte er sich monatelang von einer Bekannten ausgeborgt. Die Tatorte befanden sich immer in der Nähe der von ihm bearbeiteten Baustellen als Maler. An seinem Aufenthaltsort konnten die gestohlenen Kennzeichentafeln sowie Utensilien, die er bei einem versuchten Bankraub verwendete, sichergestellt werden.

Bezirk Krems:
Einbrecherbande ausgeforscht – ausschlaggebend war ein Mordversuch
Aufgrund der hervorragenden kriminalistischen Arbeit von Leopold Steiner, Stephanie Strohmeier und Michael Stummer wurde eine zehnköpfige Tätergruppe ausgeforscht. Ihr konnten 13 Einbruchsdiebstähle mit einem Schaden von 230.000 Euro in Österreich, ein Einbruch in Deutschland und ein Einbruch in Spanien nachgewiesen werden. Ausschlaggebend war ein Mordversuch in einem Club.

Bezirk Lilienfeld:
Großartige Polizeiarbeit
Besonders hervorzuheben sind die Leistungen von Bezirksinspektor Josef Eigelsreiter: Beispielsweise wurden durch sein Engagement 50 Gerichtsdelikte, davon 32 Wohnhaus-Einbruchsdiebstähle mit einer Gesamt-Schadenssumme von mindestens 70.000 Euro geklärt. Außerdem konnte ein Betrüger festgenommen werden, der unter Vortäuschung falscher Tatsachen Firmen und Privatpersonen einen Gesamtschaden von rund 150.000 Euro zugefügt hat.

Bezirk Mödling:
Auf Erkennen von Drogenlenkern spezialisiert
Revierinspektor René Pessnegger spezialisierte sich auf das Erkennen von Drogenlenkern. Und erbrachte eine weit überdurchschnittliche Leistung: 2017 konnte er 46 Drogen­lenker anhalten und zur Anzeige bringen. Aufgrund der von ihm durchgeführten Schulungen und seiner Vorbildfunktion gelang es den anderen Beamten der Dienststelle 2017 weitere 76 Drogenlenker (in Summe 122) anzuhalten und zur Anzeige zu bringen.

Bezirk Klosterneuburg / Langenzersdorf (Bezirk Korneuburg):
299 Straftaten: Durch gute Zusammenarbeit Einbrecher gefasst
Durch die gute Zusammenarbeit der Polizeiinspektionen Klosterneuburg (Gruppeninspektor Manfred Schwarz, Revierinspektor Ramona Quast und Inspektor Stefan Eder) und Langenzersdorf (Gruppeninspektor Erich Taglieber, Revierinspektor Petra Schnöll und Inspektor Stefan Gehart) konnte einem Einbrecher 299 Straftaten nachgewiesen werden. Der Täter versteckte sein Diebesgut, das er vorwiegend in Wochenendhäusern erbeutete, in Müllsäcken in einem Waldstück.

St. Andrä Wördern (Bezirk Tulln):
Mehrfachen Gasthaus-Einbrecher geschnappt
Nach intensiver Ermittlungsarbeit durch die Beamten der Polizeiinspektionen St. Andrä-Wördern unter der Leitung von Kontrollinspektor Josef Gurschl konnte ein einschlägig vorbestrafter Dieb festgenommen werden. Er war zu neun Einbruchsdiebstählen im Bereich St. Andrä-Wördern und zu weiteren vier Einbrüchen in NÖ, OÖ und Wien geständig. Das Diebesgut, meist aus Gasthäusern, bestand zu einem Großteil aus Bargeld und Zigaretten.

Bezirk Wiener Neustadt
Handtaschenräuber verfolgt und festgehalten
Zwei jugendliche Handtaschenräuber konnten durch den Einsatz von Manfred Skalnik festgenommen werden. Einer der Täter hatte einer Fußgängerin im Vorbeifahren mit dem Mountainbike die Handtasche von der Schulter gerissen. Der andere Jugendliche war ebenfalls mit einem Fahrrad unterwegs. Auf die Schreie des Opfers aufmerksam geworden, verfolgte Skalnik mit seinem PKW den Handtaschenräuber, schnappte ihn und hielt den Jugendlichen bis zum Eintreffen der Polizei fest. Beamte griffen kurze Zeit später den zweiten Teenager auf. Das Opfer des Überfalls bekam seine Handtasche zurück.

Bezirk Zwettl
Betrüger durch Zivilcourage geschnappt
 in Mann entlockte in betrügerischer Weise – er gab vor, dass das Geld für die Operation eines Kindes benötigt würde, da es sonst sterben müsste – einem Zwettler durch drei Betrugshandlungen einen Bargeldbetrag von 9.500 Euro. Der Betrogene ist ein einfacher Arbeiter, geschieden und lebt mit seiner behinderten Tochter in einem Haushalt. Als der Geschädigte 10.000 Euro von seinem Konto abheben wollte, schöpfte die Bankangestellte Alexandra Kober Verdacht. Sie händigte den geforderten Betrag vorerst nicht aus, sondern veranlasste einen Anruf bei der Polizei. Der Betrüger und ein weiterer Beitragstäter waren geständig.

Göpfritz an der Wild (Bezirk Zwettl)
Bankräuber mit Hilfe von Zivilcourage geschnappt
Ein Bankräuber erbeutete – mit Vollvisierhelm und Pistole – 16.000 Euro. Dank der couragierten Mithilfe von Regina Kolm und Patrick Schneider konnte der Täter festgenommen werden. Kolm beobachtete den Mann, der mit verschiedenen PKWs (allerdings immer mit dem gleichen Kennzeichen) in der Nähe ihres Wohnhauses seine Autos parkte. Der Mann hielt sich – immer mit Sturzhelm am Kopf – im Nahebereich der Bank auf. Kolm meldete dies der Polizei.

Patrik Schneider sah den Täter beim Betreten der Bank und bei seiner Flucht zu Fuß. Da Schneider gehbehindert ist, stieg er in sein Auto und fuhr zu einer Straßenstelle, die der Täter mit seinem Fluchtfahrzeug passieren musste. Deshalb konnte Schneider den Täter in seinem Fluchtfahrzeug fotografieren. Auch er meldete dies sofort der Polizei.