40. Sicherheitsverdienstpreis für Niederösterreich

Wien, 8. September 2016

Bereits zum 40. Mal wurde heute der Sicherheitsverdienstpreis für Niederösterreich verliehen. Mit der von Raiffeisenlandesbank NÖ-Wien und Niederösterreichischer Versicherung vergebenen Auszeichnung werden heuer insgesamt 40 Personen – 22 Beamte aus Niederösterreich und 18 Privatpersonen - für ihren großen Einsatz im Interesse der niederösterreichischen Bevölkerung geehrt. Präsident Mag. Erwin Hameseder, Raiffeisen NÖ-Wien, Generaldirektor Dr. Hubert Schultes, Niederösterreichische Versicherung sowie der Landespolizeidirektor von Niederösterreich, Dr. Franz Prucher, würdigten bei der Preisübergabe im Raiffeisenhaus Wien das außerordentliche Engagement der Ausgezeichneten.

„Auch wenn wir mittlerweile mit ganz neuen Formen der Kriminalität konfrontiert sind, so bleiben die klassischen Delikte leider nach wie vor aktuell“, so Hameseder, der sich als Präsident des „Kuratoriums Sicheres Österreich“ intensiv mit dem Thema Cybercrime beschäftigt. „Umso wichtiger ist, dass es Frauen und Männer gibt, die sich in ihrem Beruf oder als Privatperson couragiert gegen Kriminalität und Gewalt einsetzen. Ich freue mich sehr, dass wir heute zahlreichen Zivilpersonen und Exekutivbeamten für ihre herausragenden Leistungen auf besondere Weise danken können.“

Auch Generaldirektor Schultes unterstrich die Bedeutung dieser bereits zur Tradition gewordenen Auszeichnung: „Im Zuge der Verleihung des Sicherheitsverdienstpreises holen wir Menschen vor den Vorhang, für die Engagement und Zivilcourage keine Fremdworte sind. Unsere Gesellschaft braucht Menschen, die sich für andere einsetzen und so einen wichtigen Beitrag zu einem sicheren und lebenswerten Land leisten.“

Landespolizeidirektor Prucher betonte: „Die Gewährleistung umfassender Sicherheit ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe. Der Niederösterreichische Sicherheitsverdienstpreis ist für mich daher Ausdruck der Notwendigkeit einer engen Zusammenarbeit zwischen der Polizei und den Bürgerinnen und Bürgern in diesem Land.“

Erste Hilfe: Polizeibeamter verdankt FF-Kameraden sein Leben

Gruppeninspektor Manfred P. von der Polizeiinspektion Eggenburg erlitt bei den Arbeiten zur Vorbereitung eines Feuerwehrfestes einen Herzstillstand. Dem beherzten Eingreifen seiner FF-Kameraden Christian Z., Josef B., Helmut St. und Jörg V., die sofort Erste Hilfe leisteten und unverzüglich den Notarzt verständigten, ist es zu verdanken, dass der Polizeibeamte aus Stoitzendorf den Herzinfarkt überlebte und von schweren Spätfolgen bewahrt wurde.

Aufmerksame Polizeibeamte als Lebensretter

Zu einer weiteren Lebensrettung kam es in Aggsbach Markt: Gruppeninspektor Franz Sch. und Bezirksinspektor Hubert Sch. vom Bezirkspolizeikommando Krems/Land fiel im Zuge ihres Streifendienstes ein in einer Garage abgestellter Pkw mit geöffneter Fahrertüre auf. Nachdem weitere Ermittlungen auf einen möglichen Unfall der Hausbesitzer hindeuteten, verständigten sie die Freiwillige Feuerwehr, die die Eingangstür aufbrach. Im Haus wurden die beiden Bewohner mit einer Kohlenmonoxid-Vergiftung vorgefunden. Aufgrund des besonders umsichtigen Handelns der beiden Polizeibeamten sowie der sofortigen Erste-Hilfe-Leistung konnte die Hausbesitzerin gerettet werden. Bei ihrem Ehemann kam jedoch jede Hilfe zu spät.

Zivilcourage: Nachbarin aus brennendem Haus gerettet

Zwei weitere Lebensretter wurden mit dem Sicherheitsverdienstpreis ausgezeichnet: Helmut R. und Erhard H. evakuierten ihre pflegebedürftige Nachbarin sowie deren Pflegerin in Frankenfels aus einem brennenden Haus. Obwohl sie sich dabei selbst in Gefahr bringen mussten, zögerten sie keinen Moment, den beiden Damen zu Hilfe zu kommen und retteten ihnen damit das Leben.

Teamarbeit führt zur Festnahme eines Einbrechers

Gemeinsam mit dem Ehepaar Gerlinde und Andreas C. ist es Bezirksinspektor Michael J. vom Bezirkspolizeikommando Baden gelungen, einen Täter, der in ein Wohnhaus in Leobersdorf eingebrochen war, festzunehmen. Der Polizeibeamte und die beiden Zivilpersonen ließen sich vom aktiven, gewaltsamen Widerstand des Einbrechers nicht einschüchtern und sorgten dafür, dass dieser in die Justizanstalt Wiener Neustadt eingeliefert werden konnte.

Bewaffneter Banküberfall verhindert

Ohne aufmerksame Privatpersonen könnte die Exekutive viele Straftaten nicht verhindern oder aufklären. Das haben auch die beiden Gemeindearbeiter Karl K. und Pawel G. unter Beweis gestellt. Durch ihre aufmerksamen Beobachtungen sowie ihre detaillierten Hinweise an die Polizei haben sie wesentlich dazu beigetragen, dass ein bewaffneter Banküberfall in Leobersdorf verhindert und der geständige Täter verhaftet werden konnte.

Dieb auf frischer Tat ertappt

Die Gastwirte Gabriele und Walter J. überraschten einen polnischen Dieb, der sich in Berndorf in ihre Privaträume schlich. Mit besonderer Zivilcourage konnten sie den international agierenden Dieb bis zum Eintreffen der von ihnen alarmierten Polizei anhalten. Kurz darauf wurden auch die beiden Mittäter ausgeforscht und ebenfalls festgenommen.

Erfolg gegen Pkw-Einbrecher

Bei einem Pkw-Einbruchsdiebstahl in Stockerau war die gute Zusammenarbeit zwischen Privatpersonen und Polizeibeamten ausschlaggebend für die rasche Festnahme der beiden Täter. Nachdem Patrick K. den Einbruch in seinen Pkw angezeigt hatte, nahm er gemeinsam mit seiner Freundin Beatrix W. die Verfolgung der Täter auf. Diese konnten von den alarmierten Beamten des Bezirkspolizeikommandos Korneuburg – Bezirksinspektor Franz G., Bezirksinspektor Robert H., Gruppeninspektor Franz L., Revierinspektorin Birgit K. und Revierinspektor Alexander D. – rasch angehalten und festgenommen werden. Gemeinsam mit Bezirksinspektor Wolfgang F. vom Landeskriminalamt Niederösterreich wurden den Tätern mehr als 60 weitere Pkw-Einbruchsdiebstähle bzw. Diebstähle aus Pkws mit einer Gesamtschadenssumme von über 20.000 Euro nachgewiesen.

Mutter und Tochter liefern Hinweis zur Festnahme eines flüchtenden Pkw-Diebs

Eva und Janine P. aus Groß Gerungs lieferten den entscheidenden Hinweis, um einen flüchtigen Pkw-Dieb festzunehmen. Sie hatten einen verdächtigen Mann beobachtet und dies sofort der Einsatzleitung gemeldet. Dadurch konnte der mehrfach einschlägig vorbestrafte Täter lokalisiert und festgenommen werden.

International agierender Betrügerbande das Handwerk gelegt

Bezirksinspektor Stefan R. vom Stadtpolizeikommando Wiener Neustadt gelang es – in Zusammenarbeit mit der deutschen Kriminalpolizeiinspektion Erding und dem Landeskriminalamt Niederösterreich – eine Tätergruppe aus Serbien und Schweden auszuforschen, die betrügerische Anmietungen von hochpreisigen Fahrzeugen bei Mietwagenfirmen in Österreich, Deutschland, Frankreich, Holland und Belgien vornahm. Insgesamt konnten den Tätern elf betrügerische Fahrzeuganmietungen und zwei Anmietungsversuche mit einer Gesamtschadenssumme von über 400.000 Euro nachgewiesen werden.

Handtaschenräuber festgenommen

Nach einem gescheiterten Handtaschenraub, bei dem das Opfer mehrmals geschlagen und gewürgt worden war, wurde ein Verdächtiger festgenommen. Da ihn das Opfer jedoch nicht eindeutig als Täter identifizieren konnte, musste der Mann zunächst wieder freigelassen werden. Im Zuge weiterer Erhebungen konnte der Verdacht dann doch erhärtet und ein Haftbefehl gegen den Mann mit unstetem Aufenthalt erlassen werden. Bezirksinspektor Franz A. und Revierinspektor Stefan S. von der Stadtpolizei Baden erkannten den Täter in ihrer Freizeit und trugen so maßgeblich dazu bei, dass der Haftbefehl rasch vollzogen werden konnte.

Pater überführte Opferstockdiebe mittels Sicherheitssystem

Das Franziskanerkloster Maria Enzersdorf ist aufgrund seiner verkehrsgünstigen Lage ein beliebtes Ziel von Opferstockdieben und Einbrechern. Daher ergriff Pater Thomas L. die Initiative und ließ ein modernes Sicherheitssystem installieren. Dieses war ausschlaggebend dafür, dass in den letzten Jahren viele Kriminelle ausgeforscht werden konnten. Doch nicht nur für die Sicherheit der eigenen Pfarre hat Pater Thomas L. damit einen wesentlichen Beitrag geleistet. Das Sicherheitssystem dient auch als Vorbild für zahlreiche andere Kirchen.

Großer Schlag gegen Suchtgifthandel

Im Zuge umfangreicher Ermittlungen, die sich über mehrere Monate erstreckten, gelang es Gruppeninspektor Erich St. und Gruppeninspektor Richard Sch. vom Bezirkspolizeikommando Melk, eine große Anzahl an Verbrechen und Vergehen nach dem Suchtmittelgesetz in Niederösterreich zu klären. Fünf Haupttäter wurden festgenommen, 17.000 Euro Bargeld sowie 750 Gramm Marihuana sichergestellt und mehr als 245 Konsumenten ausgeforscht. Dank taktisch kluger Einvernahmen konnte den Haupttätern der Vertrieb von mehr als 70 Kilogramm Marihuana mit einem Verkaufswert von ca. 750.000 Euro nachgewiesen werden.

66 strafbare Handlungen: Dieb verhaftet

Hohes Engagement und kluge Vernehmungstaktik waren ausschlaggebend dafür, dass Gruppeninspektor Rudolf L. und Revierinspektor Andreas N. vom Bezirkspolizeikommando Melk einem Täter 66 strafbare Handlungen gegen fremdes Vermögen mit einer Gesamtschadenssumme von rund 70.000 Euro nachweisen konnten. Die Tathandlungen – 22 Einbruchsdiebstähle, 9 Einbruchsdiebstahlversuche, 33 gewerbsmäßig begangene Diebstähle und 2 dauernde Sachentziehungen – wurden in Niederösterreich, Oberösterreich, Salzburg und in der Steiermark verübt.

Gewerbsmäßiger Diebstahl in Supermärkten aufgedeckt

Bezirksinspektor Christoph M. vom Landeskriminalamt Niederösterreich hat wesentlich dazu beigetragen, dass eine Tätergruppe, die sich auf den gewerbsmäßigen Diebstahl hochpreisiger alkoholischer Getränke spezialisiert hatte, überführt werden konnte. Mit großem Ermittlungs- und Vernehmungsgeschick wurden den Tätern elf Diebstahlshandlungen mit einem Schadensausmaß von insgesamt mind. 10.000 Euro nachgewiesen.

Betrüger dingfest gemacht

Bezirksinspektor Mario Sch., Bezirksinspektor Michael G. und Revierinspektorin Nadja P. vom Bezirkspolizeikommando Mödling gelang es durch umfangreiche Erhebungen, eine Vielzahl an Delikten mit einer Gesamtschadenssumme von ca. 930.000 Euro zu klären. Die Straftaten der beiden Beschuldigten reichen von gewerbsmäßigem Betrug über Urkundenfälschung bis hin zu Abgabenhinterziehung.

Sicherheit in der Bundesbetreuungsstelle für Asylwerber in Traiskirchen

Die Exekutive stand im Jahr 2015 in Traiskirchen vor großen sicherheitspolizeilichen Herausforderungen. Kontrollinspektor Hannes W. vom Bezirkspolizeikommando Baden und Chefinspektor Kurt W. von der Polizeiinspektion Traiskirchen leisteten einen wesentlichen Beitrag, um in der Bundesbetreuungsstelle für Asylwerber Sicherheit und Ordnung zu gewährleisten. Durch umsichtiges und entschlossenes Handeln gelang es den beiden Polizeibeamten immer wieder, schwierige Situationen zu meistern und die Einsatzmoral der Exekutivkräfte vor Ort hochzuhalten.

Transitunterkünfte und Gebäude für Einsatztrainings zur Verfügung gestellt

Neben dem engagierten Einsatz der Exekutive ist die Unterstützung von Privatpersonen wichtig, um die mit der Asyl- und Flüchtlingsmigration verbundenen Herausforderungen zu bewältigen. Dies betrifft unter anderem auch die Quartiersuche. Hier zeichnete sich Ing. Christian B. durch besonders kooperatives Verhalten aus. Als dringend freie Objekte für Transitunterkünfte benötigt wurden, stellte er rasch und unkompliziert Liegenschaften und Objekte, die von ihm verwaltet werden, zur Verfügung.

Auch bei der Vermietung eines Bürogebäudes an die Polizei, das für Einsatztrainings genutzt wird, zeichnete er sich durch zielorientiertes und kooperatives Handeln aus.

www.raiffeisenbank.at, www.noevers.at, www.polizei.gv.at/noe

 

 

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Mag. (FH) Karin Resch, Öffentlichkeitsarbeit,
Tel.: +43 5 1700-93004, karin.resch@raiffeisenbank.at

Niederösterreichische Versicherung

Generalsekretär Dr. Karl Heller,
Tel.: +43 2742 9013-6363, karl.heller@noevers.at

NÖ Landespolizeidirektion

Hofrat Dr. Franz Prucher,
Tel.: +43 59133 30-1000, lpd-n-landespolizeidirektor@polizei.gv.at

Fotocredit: RLB NÖ-Wien/Rudolph

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