Gartenerlebnis Lutz

„Grau ist alle Theorie - und Grün des Lebens Baum“ - was vor fast 20 Jahren als Idee aus einem unbefriedigten Arbeitsverhältnis in die Selbstständigkeit begann, hat sich zwischenzeitlich zu einem beachtlichen Lebenswerk entwickelt. Im Interview verraten uns Anita und Andreas Lutz ihr Erfolgsgeheimnis für ein erfülltes Unternehmerleben.

Anita und Andreas, erzählt uns kurz ein wenig über euch und eure bisherigen Stationen als Unternehmer*in:

Bis zur Gründung unseres Unternehmens 2003, war ich - mit familienbedingten Unterbrechungen - immer im Tourismus beschäftigt. Ich war seit 1984 als Gärtner tätig. Mein eigentlicher Berufswunsch war, Förster zu lernen. Da aber damals die Berufsaussichten eher schlecht waren, bin ich dann beim nächstverwandten Beruf gelandet und habe Gärtner gelernt und 1991 die Meisterprüfung abgelegt. In der Zeit bis zu unserer Unternehmensgründung war ich in leitender Position in einem Gärtnerbetrieb angestellt. Als sich die Perspektiven für mich dort nicht zufriedenstellend entwickelten, kam Ende 2002 die Idee mit der Selbständigkeit.

Unser Steuerberater hat uns zuerst von diesem Schritt abgeraten, aber nachdem eine befreundete Grafikerin ein Firmenlogo entworfen hatte - dass wir übrigens heute noch verwenden - gab es nach einem Brainstorming mit Familie und Freunden dann für uns kein Zurück mehr. Schnell kamen Mitarbeiter*innen dazu und 2007 eröffneten wir unseren Schaugarten und unsere Gartenboutique. Aus dieser anfänglichen „Liebelei“ wurde rasch eine Anlaufstelle für unsere Kunden und wir bekamen dadurch auch immer mehr Gewicht am Markt. Um auch im Winter Geld zu verdienen und quasi als zweites Standbein, haben wir dann 2008/2009 unsere ersten Ferienwohnungen gebaut und konnten so einigen Mitarbeiter*innen eine Ganzjahresstelle bieten. Es folgte der Bau weiterer Ferienwohnungen und der kontinuierliche Ausbau unserer Betriebsstätte mit dem Neubau von Erlebnisverkauf und Lagerplatz hier im Gewerbegebiet.   

 

Was waren aus eurer Sicht die Erfolgsfaktoren, dass sich euer Unternehmen so positiv entwickelt hat? Gab es hierfür einen Plan?

Letztendlich war es oft ein Nutzen von Gelegenheiten. Wir waren gedanklich immer ein Schritt voraus und sind mit festen Vorstellungen in Gespräche gegangen, hatten aber auch viel Glück. Das kontinuierliche Wachstum hatte schon einen Plan. Stillstand bedeutet für uns Rückschritt. Ein weiterer Punkt ist sicherlich, dass wir gerne arbeiten. Erfolgreich sein ist wie eine Droge. Das beflügelt einen. Solange man es gerne macht, wird es auch nie zu einer Belastung.   

 

Wenn man über die Jahre hinweg so wächst, wie euer Unternehmen, muss man seine Finanzen im Griff haben. Wie geht es euch dabei?

Zum Glück ist es uns immer gelungen, ohne finanziellen Druck zu arbeiten. Das liegt zum einen daran, dass wir von Anfang an die richtigen Berater hatten. Ob Banker, Steuerberater, Rechtsanwalt oder Doktor. Mit allen haben wir ein persönliches und vertrauensvolles Verhältnis. Diese Personen begleiten uns schon unser ganzes Unternehmerleben lang. Wir haben nie etwas ganz allein entschieden, sondern immer zuerst deren Rat eingeholt.

Und zum anderen haben wir nie mit unseren Vertragspartnern gehandelt, sondern immer abgewogen und dann das bezahlt, was verlangt wurde. Wir sind immer am Boden geblieben und dankbar für das, was wir erreicht haben.

Wie ist die Zusammenarbeit mit uns?

Die Zusammenarbeit mit der Raiffeisenbank Oberland-Reutte war von Anfang an sehr erfolgreich. Erwin Eckhart ist seit 2004 unser persönlicher Betreuer. Er schaut auf unseren Betrieb und ist immer schnell da, wenn wir ihn brauchen. Bei ihm fühlen wir uns in guten Händen. Wir haben auch immer das Gefühl, dass er uns z.B. bei Zinskonditionen fair behandelt. Erwin hat auch viele Ideen außerhalb der klassischen Geldfragen eingebracht, die wir erfolgreich umsetzen konnten. Leider geht er jetzt in den wohlverdienten Vorruhestand. Aber sein Nachfolger ist auch sehr kompetent und sympathisch und wir fühlen uns weiterhin sehr gut aufgehoben – es gibt für uns also keinen Grund die Bank zu wechseln. Es ist nicht wichtig für uns, welche Firma vorne draufsteht. Der direkte Ansprechpartner ist wichtig, die Person steht für uns im Vordergrund.

 

Gemeinsam mit eurem Sohn Julian bildet ihr die Geschäftsführung. Wo seht ihr die Vor- aber eventuell auch Nachteile eines familiengeführten Unternehmens?

Es ist nicht immer leicht und oft eine Gratwanderung zwischen Privatem und Betrieblichem. Das ist nicht nur ein Thema zwischen Eltern und Kindern, sondern auch zwischen uns beiden. Hier muss man lernen, die Dinge bewusst zu trennen. Aber es hat auch Vorteile, wenn Beide im Betrieb sind, z.B. schnelle Entscheidungen zu treffen. Ein Erfolgsrezept für unsere gute Zusammenarbeit ist eine strikte Arbeits- und Aufgabenteilung. Jeder von uns kann sich auf das konzentrieren, wo er seine persönlichen Stärken hat.

Unsere Kinder haben schon als Jugendliche im Betrieb mitgearbeitet. Für unseren ältesten Sohn Julian war schnell klar, dass er in unsere Fußstapfen treten möchte und aufgrund der Liebe zum „Gartengestalten“ und Interesse am Beruf, unsere Firma weiterführen wird. Unser zweitjüngster Sohn Gabriel ist auch sehr naturverbunden und hat seine Berufung als Forstwart und Berufsjäger gefunden. Unsere Tochter Elisa und jüngste hat sich bereits mit 21 Jahren als Kosmetikerin, Fußpflegerin und Masseurin selbstständig gemacht und leitet seit 2021 zusätzlich die Vermietung unserer Ferienwohnungen.

Unsere Kinder haben sich nie von den „negativen“ Dingen beeinflussen lassen, sondern immer gesehen, dass man als Unternehmer Erfolg haben kann. Natürlich wird man dabei auch oft mit Neid konfrontiert und sie mussten erst lernen, damit umzugehen.

 

Wie sehen eure Zukunftspläne für Gartenerlebnis Lutz aus?

Unsere Betriebsdimension haben wir zwischenzeitlich erreicht, größer wollen wir nicht mehr werden. Wir sind schnell gewachsen und müssen jetzt vor allen Dingen in bestehende Prozesse und die Struktur investieren, das heißt die bestehende Qualität noch weiter verbessern.

Ein großes Thema ist sicherlich auch die Mitarbeiterführung. Wir haben viele langjährige Mitarbeiter*innen und möchten auch in Zukunft ein attraktiver Arbeitgeber sein. Gute Mitarbeiter*innen zu halten, aber auch Neue dazu zu gewinnen und dabei dem Anspruch auf Arbeitszeitflexibilität immer gerecht zu werden, ist eine große Herausforderung. Wir versuchen das mit Wertschätzung zum Ausdruck zu bringen. Letztendlich sind wir nur so gut, wie es unser gesamtes Team ist.

Unser Ziel ist es, einen gesunden, zukunftsorientierten Betrieb an unseren Sohn Julian zu übergeben und werden ihn weiterhin tatkräftig unterstützen. Ganz nach unserem Leitspruch: „Dankbarkeit für das Erreichte, ist der Grundstein für Neues.“ 

www.gartenerlebnis-lutz.com