Unsere Chronik

Die Raiffeisenkasse Villgratental existiert bereits seit über 100 Jahren. Die Gründung eines heimisches Geldinstitutes war für die damalige Zeit ein großer Entwicklungsschritt. Nicht nur aus wirtschaftlichen Gegebenheiten, sondern auch für das Selbstbewusstsein und das Selbstverständnis, Veränderungen und Herausforderungen von nun an eigenständiger, unabhängiger gestalten zu können.

 

Diese Bedeutung hat sich trotz vieler technischer Errungenschaften bis heute nicht abgeschwächt. Eingebunden in die Raiffeisen-Organisation kann die Raiffeisenkasse Villgratental mit dem Erfahrungsschatz und dem hohen Ausbildungsniveau der MitarbeiterInnen mehr denn je für alle Erfordernisse und Wünsche unserer Kunden eine fachlich einwandfreie, persönliche und vor allem individuelle Lösung bieten.

100 Jahre Raika Villgratental

Geschichte
© Raiffeisenkasse Villgratental reg. GenmbH

1891
Am 4. Jänner wird der Spar- und Dahrlehen-Cassenverein für Innervillgraten gegründet. Die 17 anwesenden Gründungsmitglieder wählen Josef Steidl, Bauer auf Hochegg, zum ersten Obmann. Einstimmig wurde Schett Johann, Unterschmiedhof zum 1. Zahlmeister gewählt. Er erhält als Entschädigung für die Mühewaltung jährlich 15 Gulden (das wären heute rund 1.500,--) Das Kassenlokal befand sich in einem Zimmer im ersten Stock des Gasthauses Oberroaner (Besitzer Achammer Johann) im heutigen Raiffeisen Gasthaus.

Für die Benützung des Zimmers wurden dem Wirt 4 Gulden, für die Beheizung 1 Kafter Holz und 2 Gulden, sowie für Petroleum 0,75 Gulden bezahlt. Der Geschäftsanteil beträgt 9 Gulden. Für Einlagen wurden 3,5% Zinsen bezahlt und für Darlehen 4,5% Zinsen berechnet. Die Amtsstunden waren am Sonntag von 10 bis 11 Uhr - später dann an Sonntagen nach dem nachmittägigen Rosenkranz.

1905

Das Anwesen des Johann Achammer Oberroanner Wirt wird von der Raiffeisenkasse mehr gezwungenermaßen als freiwillig angekauft und bleibt in deren Besitz bis 1963. Der heutige Name Raiffeisen Gasthaus stammt wohl aus dieser Zeit und ist weitum eine Besonderheit.

1914

Beitritt zum Revisionsverband deutschtirolischer Genossenschaften in Innsbruck.

1920

Die Folgejahre und die Nachkriegszeit waren wirtschaftlich schlechte Zeiten und es war ein großer Geldwertschwund zu verzeichnen. Es wurde in Hunderttausenden, ja Millionen gehandelt. So betrug zum Beispiel die Zahlmeisterentschädigung im Jahre 1923 7 Fichtenstämme, 1924 2,2 Millionen Kronen, 1925 4 Millionen Kronen und 1926 450 Schilling. Das Schilling Rechnungsgesetz vom 20. Dezember 1924 verpflichtete auch die Kasse in Innervillgraten, von der bisherigen Kronen- auf die neue Schilling-Währung umzustellen. Das Umtauschverhältnis lautet 10.000 zu 1.

Sitzungsprotokoll
© Raiffeisenkasse Villgratental reg. GenmbH

1938

Der Anschluß an das deutsche Reich bringt abermals eine Währungsumstellung mit sich. Die bisherige Schilling-Währung wird im Verhältnis 1,5 zu 1 in Reichsmark.

1941
Der Spar- und Darlehens-Cassenverein für Innervillgraten wird in Raiffeisenkasse Innervillgraten umbenannt.

1945
Mit Ende des zweiten Weltkrieges wird wieder auf Schilling-Währung umgestellt. Die erste Nachkriegszeit mit ihren unsicheren Witschafts- und Währungsverhältnissen stellt auch die Kasse in Innervillgraten vor schwere Aufgaben.

1959
Verlegung des Kassenlokals in den Pfarrwidum (heutige Bücherei). War es bisher üblich die Kassengeschäfte zu dritt d.h. Zahlmeister und zwei weitere Vorstandsmitglieder, abzuwickeln, so wurde nun dem Zahlmeister die Genehmigung erteilt, diese Geschäfte allein durchzuführen.

1961
Die ersten Wellen des wirtschaftlichen Aufschwunges werden spürbar. Die Öffnung der Raiffeisenkasse nur am Sonntag nachmittag war zu wenig und so wurde der Tageskassenverkehr mit festen Schalteröffnungszeiten eingeführt.

1963
Ende Dezember 1962 vernichtet ein Brand das alte Schulhaus wo auch die damalige Landwirtschaftliche Genossenschaft untergebracht war. Die Verantwortlichen der Raiffeisenkasse beschließen an dessen Stelle den Bau eines Raiffeisenhauses. Gleichzeitig wird das seit 1905 im Besitz der Raiffeisenkasse befindliche Raiffeisen Gasthaus samt den dazugehörigen Realitäten an die Gemeinde verkauft, um so den Neubau leichter finanzieren zu können. Der Name Raiffeisen Gasthaus bleibt weiterhin erhalten.

1964
Bezug des neuen Geschäftslokales im neuerrichteten Raiffeisenhaus. Das Rechnungswesen wird auf maschinelle Buchhaltung umgestellt.

1974
Umstellung der Buchhaltung auf halbelektronische Datenverarbeitung.

1980
Das neue Kreditwesengesetz erfordert die Bestellung von 2 hauptberuflichen Geschäftsleitern.
In personeller Hinsicht und aufgrund der relativ kleinen Betriebsgröße war die Kasse vor großen Aufgaben gestellt. Die 1900 gegründete Raiffeisenkasse Außervillgraten war in einer ähnlichen Situation. Unter anderem war dies mit ein Grund, sich zu einer Talschaftskasse zusammenzuschließen.

Die Verhandlungen zur Fussionierung der Raiffeisenkasse Innervillgraten mit der Raiffeisenkasse Außervillgraten waren dann soweit abgeschlossen, daß die Verschmelzung in der Vollversammlung vom 27. April 1980 beschlossen werden konnte. Seither ist die Raiffeisenkasse Außervillgraten mit der Raiffeisenkasse Innervilgraten zur Raiffeisenkasse Villgratental zusammengeschlossen. Die Raiffeisenkasse Villgratental zählt in diesem Jahr 466 Mitglieder.
Umstellung des Rechnungswesen auf elektronische Datenverarebeitung (EDV).

1984
Die EDV kann auf Online-Betrieb umgestellt werden, dies bedeutet einen weiteren Entwicklungssprung für die tägliche Arbeit. In diesem Jahr wird auch das Geschäftslokal in Außervillgraten den neuen Anforderungen entsprechend umgebaut.

1991
In diesem Jahr kann die Raiffeisenkasse Villgratental unter der umsichtigen Obmannschaft von Peter Steidl und dem Aufsichtsratsvorsitzenden Ortner Josef und der erfolgreichen Geschäftsführung von Peter Mair und Alois Schett ihr 100-jähriges Bestandsjubiläum feiern.

2000
Bei der Umstellung der EDV auf ein neues Jahrtausend wurden im Vorfeld aufgrund der nun ausschließlich elektronischen Datenverarbeitung Probleme befürchtet. Eine reibungslose Umstellung beruhigte die Kunden und Sparer.

2001
Obwohl der Euro schon 1999 eingeführt und durch die doppelte Angabe der Schilling- und EURO-Salden auf den Konten stieg auch im Villgratental die Erwartung den EURO endlich auch als Barzahlungsmittel in Händen zu halten. So waren die "Starter-Münzpakete" trotz großzügiger Bestellmenge schnell vergriffen.

2003
Das Geschäftslokal in Außervillgraten wurde den Anforderungen eines modernen Bankbetriebes entsprechend komplett renoviert und erweitert und erscheint auch aktuell nach kleineren Adaptierungen  in einem freundlichen Licht.

2007 - 2008
Das gesamte Gebäude in Innervillgraten wurde komplett saniert und dabei auch die Bankräumlichkeiten erneuert und erweitert. Dabei konnte insbesondere durch die Modernisierung und Erweiterung des Lebensmittelgeschäfts ein Beitrag für die Sicherung der Nahversorgung der Gemeinde geleistet werden. Durch die Errichtung eines eigenen Zugangs konnte für die Sportschützengilde die Vereinslokalsituation verbessert werden und der JB/LJ ein Vereinslokal zur Verfügung gestellt werden.