Erfahrung ist im Private Banking alles

Interview mit Andre Klingler, Vermögensberater in Brixlegg.

André Klingler
© Fotostudio Gretter

Mit fast 20 Jahren Erfahrung im Bankgeschäft und einem feinen Gespür für die Bedürfnisse anspruchsvoller Kund:innen verstärkt Andre Klingler aus Radfeld seit Sommer letzten Jahres das Private Banking-Team der Raiffeisen Bezirksbank Kufstein. Das Bankgeschäft hat er von der Pike auf gelernt – zuerst als Lehrling, dann als Kundenberater und später als Prokurist. Mit dem Bewusstsein, Verantwortung zu übernehmen, hat er sich step-by-step ein solides Fundament an Erfahrung und Know-how aufgebaut. Im Interview verrät er uns, worauf seine Leidenschaft für die Veranlagung beruht und was für ihn eine exzellente Beratung ausmacht.

 

Was fasziniert dich an deiner Arbeit als Vermögensberater?

Ich habe schnell gemerkt, dass ich weder fürs Backoffice noch für die Finanzierung geschaffen bin. Mich hat immer die Veranlagung fasziniert – vor allem die Frage: Welche Alternativen gibt es zum klassischen Sparbuch, um langfristig mehr Ertrag zu erzielen? Viele vergleichen die Finanzmärkte mit einem Lebenszyklus, der irgendwann zu Ende geht. Finanzmärkte entwickeln sich jedoch laufend weiter. Ich darf ein Beispiel geben: Das Handy war zuerst nur ein Telefon, heute ist es ein Laptop im Taschenformat. Ein Handy wird es auch noch in Zukunft geben.

Es stimmt. Die Märkte sind unsicher, die geopolitische Lage ist instabil, trotzdem wird sich das Rad weiterdrehen. Die Lösung? Das Portfolio breit streuen mit hoher Qualität und möglichst geringem Risiko mit Fokus auf Langfristigkeit. Und ja – manchmal gilt tatsächlich: Bad News are Good News. Wenn Märkte zurückgehen, Lieferketten stocken oder Steuern steigen, kann das der beste Einstiegszeitpunkt sein – wie etwa während der Corona-Krise. Bitte beachten Sie hier: Eine Veranlagung in Wertpapieren ist stets mit Chancen und Risiken verbunden. Als Berater:innen sind wir gefordert. Die Medien klären auf, schüren manchmal aber auch Angst. Unsere Aufgabe ist es zu beruhigen. Es geht nicht nur um Wertpapiere. Im Private Banking geht es um die gesamte Lebensplanung und um die Nachfolgeregelung. Es ist sinnvoll, Erben frühzeitig miteinzubeziehen. Wenn es um´s Geld geht, entstehen schnell Streitereien.

gelbes Plus. Text im Bild: Das Plus zählt!

Was unterscheidet dich von anderen Berater:innen?

Erfahrung ist alles. Erfahrung kann man nicht kaufen, die muss man sich erarbeiten. Hinzu kommen laufende Weiterbildung und eine Vielzahl an Fachseminaren, die die Qualität in der Beratung garantieren. Ich höre bewusst zu und versuche, auf meine Kund:innen einzugehen, in ihrer Sprache zu reden. Die ersten 20 Minuten sind entscheidend. Es geht darum herauszufinden, in welcher Lebensphase sie sich befinden, welche Werte sie leben, welche Ziele sie haben. Dann legen wir eine gemeinsame Strategie fest, um diese Ziele zu erreichen. Es geht nicht um Produkte. Es geht darum, Verantwortung zu übernehmen, es geht um Wertschätzung und Vertrauen – oft ist schon der erste Eindruck, den man erzeugt, entscheidend.

 

Wie hältst du dein Wissen über Märkte, Produkte und Strategien aktuell? Welche Ausbildungen helfen dir dabei?

Ich höre jeden Tag in der Früh 20 Minuten Podcasts zu den aktuellen Finanzthemen. Das Handelsblatt aktualisiert seine Ausgabe um 17 Uhr, online bin ich bereits um 5 Uhr top aktuell informiert. Ich lese viele Bücher. „Volkswirtschaft – was ist das eigentlich?“ von Grep Ip kann ich jungen Berater: innen und Kund:innen empfehlen. Anhand von Beispielen aus den USA werden Begriffe wie Wirtschaftswachstum, Rezession und Geldpolitik sehr verständlich erklärt.

 

Welche Rolle spielen für dich Nachhaltigkeit oder ethisches Investieren in der Beratung?

Nachhaltigkeit und ethische Investments sind ein sehr wichtiger Bestandteil in der Beratung. Immer öfter fragen Kund:innen nach, welche Unternehmen einen aktiven Beitrag für eine lebenswerte Zukunft leisten und möchten diese in ihren Portfolios ergänzen. Mit solchen Investitionen kann man aktiv Zukunft gestalten.

 

Was würdest du empfehlen? Sparbuch oder Wertpapiere?

Mit Bargeld oder dem klassischen Sparbuch verliert man derzeit real an Vermögen. Wenn das Geld an Kaufkraft verliert, steigen die Preise und man kann sich mit dem gleichen Betrag weniger leisten. Es ist sinnvoll, drei bis vier Monatsgehälter für Unvorhergesehenes auf einem Sparbuch zu halten. Dort sind bis zu 100.000 Euro in Österreich durch die Einlagensicherung geschützt. Manche Unternehmen können gestiegene Kosten an ihre Kund:innen weitergeben, dadurch steigen Umsätze und Gewinne, es gelingt nicht allen. Sachwerte wie Maschinen, Immobilien, starke Marken steigen tendenziell in inflationsreichen Zeiten. Eine sinnvolle Strategie mit angepassten Laufzeiten muss erarbeitet werden. Bitte beachten Sie auch hier: Eine Veranlagung in Wertpapieren ist stets mit Chancen und Risiken verbunden.

Gruppenfoto Private Banking im Wald
© Fotostudio Gretter

Private Banking in der Raiffeisen Bezirksbank Kufstein steht für exzellente Beratungsqualität. Was heißt das für dich?

Mit dem Schritt ins Private Banking Team der Raiffeisen Bezirksbank Kufstein habe ich nun die Möglichkeit, mich gezielt weiterzuentwickeln. Ich habe wesentlich mehr Flexibilität und kann meine Zeit besser einteilen. Mein Büro habe ich in Brixlegg, bin aber einmal pro Woche in Kufstein. Im Team können wir voneinander lernen, uns austauschen, es ergeben sich wesentlich mehr Gestaltungsmöglichkeiten.

 

Du kommst aus der Region und bist mit Raiffeisen bereits seit 20 Jahren eng verbunden. Inwiefern beeinflusst die regionale Verwurzelung deine Arbeit als Berater?

Ich kenne viele Kund:innen und Unternehmen. Sie kennen mich. Menschen vertrauen eher jemanden, der ihre Lebensrealität kennt, man hat ähnliche Erfahrungen, spricht dieselbe Sprache – das schafft authentische Nähe und eine vertrauensvolle Basis. Man kennt sich – und man versteht sich.  Man trifft sich auch privat, beim Einkaufen oder im Verein, man läuft sich immer wieder über den Weg. Der „gute Ruf“ zählt. Dies führt zu einer ehrlichen und nachhaltigen Beratung, die auf Kontinuität ausgerichtet ist.

 

Was motiviert dich morgens, zur Arbeit zu gehen?

Meine zwei Töchter, die bereits um 5 Uhr munter sind. Dann haben wir eine Stunde für uns, diese gemeinsame Zeit genieße ich. Wir spielen oder malen zusammen, jausnen. Ich möchte meiner Familie Sicherheit bieten, Lebensqualität und habe Verantwortung ihnen gegenüber, aber auch gegenüber meinen Kund:innen. Ich möchte erfolgreich sein, gute Ergebnisse erzielen. Ein Danke für eine gute Beratung, eine Weiterempfehlung motivieren mich sehr.

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