Birkenstock zwischen Gesundheitsschuh und It-Piece

Die Geschichte von Birkenstock reicht bis ins Jahr 1774 zurück und begann mit dem deutschen Schuhmacher Johann Adam Birkenstock. Rund 120 Jahre später eröffnet Konrad Birkenstock in Frankfurt am Main zwei Schuhfachgeschäfte und startet mit der Herstellung von Fußbetteinlagen.

Anfang der 60er Jahre hatte der Enkel von Konrad Birkenstock Karl die revolutionäre Idee, aus einem flexiblen Fußbett mit Kork-Latex-Kern eine  Sandale zu entwickeln und so entstand die erste der später weltbekannten Birkenstock-Sandalen. Als diese erstmals 1963 auf der Schuhmesse in Düsseldorf vorgestellt wurde, erwies sie sich als absoluter Flopp beim Publikum. Ein neuer Plan musste also her: Der Weg zum Erfolg würde nicht über die Modewelt führen. Karl Birkenstock wollte nun Ärzte und die Gesundheitsbranche ins Boot holen, um seinen Schuh zu vermarkten. Und er wurde von Bestellungen aus der Gesundheitsbranche regelrecht überrannt. Aber das war nur der Anfang. Die Technologie wurde kontinuierlich weiterentwickelt und bildete die Grundlage für die heute bekannten und beliebten Birkenstock-Sandalen. In den folgenden Jahrzehnten wuchs die Popularität von Birkenstock in Deutschland, Europa und später auch in den USA.


Vom Gesundheitsschuh zur Kultmarke
Sein Image als Hersteller von Gesundheitsschuhen hat Birkenstock inzwischen längst abgelegt und ist zu einer globalen Lifestyle-Marke avanciert. Der Schuhhersteller produziert beispielsweise eine exklusive Linie für die Luxusmarke Valentino Garavani. Auch weitere Kooperationen mit Luxuslabels, wie Dior oder Manolo Blahnik, veränderten das Image der Sandale. In den letzten Jahren hat sich das Unternehmen zur Kultmarke  bei einigen Promis gemausert. Plötzlich trugen Stars wie Miranda Kerr, Kristen Stewart und Kendall Jenner Birkenstock– die Marke wurde salonfähig und hielt Einzug in die Modewelt. Im Frühjahr 2021 verkauften die beiden Unternehmenserben Alexander und Christian Birkenstock die Mehrheit ihrer Unternehmensanteile an die privaten Investmentgesellschaften von Bernard Arnault, Chef und größter Anteilseigner des Luxus-Konglomerats LVMH Moët Hennessy - Louis Vuitton SE. Birkenstock wurde damals mit rund 4,5 Milliarden Euro bewertet. Einen  Popularitätsschub – vor allem im Wachstumsmarkt USA – hat das Unternehmen zuletzt durch den Auftritt seines Schuhwerks im Barbie-Film ausgelöst. Die Hauptdarstellerin Margot Robbie tauscht in einer Szene ein Paar ihrer High Heels gegen rosa Birkenstock-Sandalen aus.

 

Umweltbewusst und ressourcenschonend
Birkenstock schreibt Umweltschutz seit ihrem Ursprung groß. Das Unternehmen achtet darauf, einen hohen Anteil an natürlichen Rohstoffen zu verwenden. So bestehen fast alle Fußbetten ihrer Sandalen aus Kork. Die natürliche Korkschicht am Baum bildet sich immer wieder nach, weshalb man sie wiederholt ernten kann. Das schadet dem Baum nicht und ist daher ressourcenschonend. Außerdem produziert die Marke einen Großteil seiner Produkte in Deutschland, wobei man einen hohen Anteil der Schuhe sogar in Handarbeit fertigt. Birkenstock macht inzwischen auch vegane Sandalen. Als Krönung der Erfolgsgeschichte des Traditionsunternehmens soll Birkenstock im Herbst in New York an die Börse gehen – und könnte dann mit bis zu elf Milliarden Dollar bewertet werden. In diesem Jahr wird Birkenstock mit großer Wahrscheinlichkeit Rekordzahlen einfahren. Ein Börsengang wirkt da wie ein gut gangbarer Weg. Allerdings werden mit der Notierung an der US-Börse auch die Ansprüche der Investoren wachsen. Erst dann wird es ernst für Birkenstock.

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