15.03.2022 - Selbstwirksamkeit als Element der inneren Kraft
Resilienz als ein Fundament eines gelingenden und gesunden Lebens. Von Florian Leregger
In meinen bisherigen Artikeln gibt es bereits Grundlagen der Resilienz zu lesen, beispielsweise über sogenannte Schutz- und Risikofaktoren sowie die sieben Schlüssel der inneren Widerstandsfähigkeit:
"Robust und widerstandsfähig in die Zukunft" (Februar 2022)
"Resilienz in Zeiten von COVID-19 und den SDGs" (April 2021)
"Grüne Arbeitsplatzgestaltung stärkt Resilienz" (November 2021)
Sieben Schlüssel der Resilienz
Zur Erinnerung möchte ich die sieben Schlüssel der Resilienz (vgl. Resilienz-Expertin Jutta Heller) nochmals kurz erwähnen. Folgend knüpfe ich daran an, um mich der Selbstwirksamkeit zu widmen.
- Akzeptanz der bestehenden Herausforderung
- Optimismus, die Herausforderung lösen zu können
- Selbstwirksamkeit und Vertrauen in sich selbst
- Verantwortung übernehmen, um raus aus der Opferrolle zu kommen
- Lösungsorientierung, um weg vom problemzentrierten Denken hin zu lösungsorientiertem Handeln zu gelangen
- Zukunftsorientierung mit Perspektiven und Zielen
- Netzwerkorientierung als gemeinschaftliches Prinzip mit unterstützenden Beziehungen
Selbstwirksamkeit verstehen
Ein gängiger Begriff im Zusammenhang mit Resilienz ist Selbstwirksamkeit (auch: Selbstwirksamkeitserwartung). Darunter können wir grundsätzlich die eigene Überzeugung verstehen, auch herausfordernde Situationen aus eigener Kraft und mit eigenen Fähigkeiten bewältigen zu können. Wenn sich jemand seiner eigenen Fähigkeiten und Kompetenzen bewusst ist und an sich selbst glaubt, dann ist das Selbstwirksamkeit. Selbstachtung und -vertrauen hängt eng damit zusammen. Gemachte Erfahrungen und positiv wirkende Bezugspersonen ebenso. Die eigenen Bedürfnisse und Gefühle zu kennen und zu benennen ist ein wichtiger Bestandteil, um auch dementsprechend handeln zu können. Einer der bedeutendsten Psychologen, der sich intensiv mit der Selbstwirksamkeit(-serwartung) beschäftigte, war Albert Bandura.
Das Gute: Resilienz kann trainiert werden
Ich persönlich betrachte Resilienz als ein wichtiges Fundament eines gelingenden und gesunden Lebens. Natürlich nicht nur. Es braucht auch faire gesellschaftliche Rahmenbedingungen sowie die Anhäufung sogenannter Kapitalsorten (vgl. Soziologe Hartmut Rosa in Anlehnung an den Soziologen Pierre Bourdieu): soziales, ökonomisches, kulturelles sowie körperliches Kapital. Resilienz ist bitte nicht mit genereller Unverwundbarkeit oder Unverletzbarkeit gegenüber herausfordernden Situationen und Krisen gleich zu setzen. Vielmehr ist Resilienz als dynamischer Prozess, variabel im Laufe der Zeit sowie situationsspezifisch und kontextabhängig zu verstehen. Höchst individuell also. Das Gute zum Schluss: Resilienz kann trainiert und gezielt gestärkt werden – auch in der Arbeitswelt.
Lesetipp: Resilienzförderung am Arbeitsplatz
Quellen und weiterführende Informationen:
Florian Leregger ist Dozent im Online Lehrgang "Resilienz und Naturerholung" in der Futureseeds Academy
Jutta Heller: Resilienz: 7 Schlüssel für mehr innere Stärke