Alte Baustoffe neu entdeckt – Bauen mit Stroh!

Viele Menschen legen großen Wert auf die Erhaltung der Gesundheit der Familie und gleichzeitig ist es ihnen wichtig aktiv zum Klimaschutz und einer intakten Natur beizutragen.

Wer gegenwärtig für die Zukunft sein Eigenheim plant und baut, dem bieten sich neben den traditionellen Baustoffen auch althergebrachte, wieder neu entdeckte Baumaterialien an wie Stroh, Holz, Lehm, Hanf und Flachs.

 

Alte Materialien neu entdeckt!

Mit dem Blick auf die CO2-Bilanzen von Baustoffen kommen verstärkt wieder regionale Materialien ins Bewusstsein und zum Einsatz. Nicht nur der Holzbau bietet diesbezüglich Vorteile im regionalen Einsatz von Baustoffen, auch andere traditionelle Baustoffe wie Stroh und Lehm ergeben neue Chancen. Chemisch unbehandelt bieten sie sich an auf natürliche, gesunde ökologische und nachwachsende Materialien zu setzen.

 

Bauen mit Stroh

Mit Stroh wurde schon vor über 100 Jahren gebaut und in den 1980er Jahren von der ökologischen Baubewegung wieder neu entdeckt. Strohhäuser unterscheiden sich optisch nicht von Häusern, die in einer anderen, traditionellen Bauweise errichtet werden.

 

Strohballen für den Hausbau werden aus möglichst langen und unbeschädigten Strohhalmen (bestenfalls Weizen und Roggen) mit landwirtschaftlichen Ballenpressen zu Kleinballen gepresst und enthalten reines Stroh, Bindeschnüre ohne sonstige Zusätze. In Quaderform gebracht kommen sie für die Dämmung von Außenwänden, Dach, Decken und Bodenplatten in Einsatz. 


Vorteile von Stroh: 

  • Bei der Herstellung entstehen so gut wie keine Schadstoffe
  • sorgt für ein gutes Raumklima, ist zudem nicht allergen und schützt vor Elektrosmog
  • Enthalten keine chemischen Zusätze
  • Stroh ist vielerorts regional verfügbar
  • es ist ein Nebenprodukt der Landwirtschaft
  • wächst innerhalb weniger Monate nach
  • lässt sich leicht, kostengünstig und umweltfreundlich entsorgen
  • sehr guter Dämm- und Schallschutz

Wie sieht die Bauweise aus?

Bei der Holzständerbauweise werden die Strohballen in ein tragendes Gerüst aus Holz oder Beton eingebettet. Das Bauen mit einer Holzriegelkonstruktion hat den Vorteil, dass die gesamten Wandstärken mit Putz von 44 bis 59 cm frei wählbar sind. Bei der lasttragenden Strohbauweise werden die Strohballen wie Ziegel aufeinandergesetzt und tragen das Dach. Diese Stroh-Bauweise bietet viel Flexibilität um Nischen, Bögen etc. zu gestalten, allerdings im Gegensatz zur Holzständerbauweise ist die verbaute Fläche bei gleicher Wohnfläche viel kleiner.

 

Wie sieht es mit der Brandgefahr aus?

Stroh ist normalerweise leicht entflammbar, bei der Pressung von Stroh in Ballen wird den Halmen durch Druck die Sauerstoffzufuhr abgeschnitten, weshalb die als Baustoff zugelassenen Strohballen als normal entflammbar gelten. Strohballenhäuser mit einer fünf Zentimeter dick aufgetragenen Lehmschicht erfüllt die Brandschutzklasse F90. Dies bedeutet, dass so eine Wand 90 Minuten einem Feuer widersteht, ohne zusammenzubrechen – ähnlich feuerfest wie eines aus Beton.

 

Wie sieht es mit Schimmelgefahr aus?

Stroh darf nicht nass werden, es ist darauf zu achten, dass die Außenverkleidung wasserundurchlässig ist. Für die Verkleidung im Innenbereich ist Lehmputz der beste Partner dabei, denn der Lehm nimmt überschüssige Feuchtigkeit gut auf und gibt sie schnell wieder ab.

Durch einen gut geplanten Feuchteschutz und genügend eingeplante Sicherheit, kann dem Stroh nichts passieren.

 

Stroh ist ein nachhaltiger, ressourcenschonender Baustoff für die Zukunft und sorgt für wohngesundes Raumklima für Sie und die ganze Familie.

Quellen:

https://blog.allplan.com/de/strohballenhaus

https://www.wohnnet.at/bauen/bauvorbereitung/bauen-mit-stroh-40448