Rechtzeitig vorsorgen für die Pension
Weil man sich selbst das wertvollste Geschenk machen sollte.
Wenn es im Dezember nach Zimt und Orangen duftet, die Straßen im Lichterglanz erstrahlen und wir uns Gedanken über Geschenke machen, rückt ein Thema selten auf den Wunschzettel: die eigene Pension. Dabei ist sie – nüchtern betrachtet – eines der größten „Geschenke“, das wir uns selbst machen können. Denn wer rechtzeitig an morgen denkt, schenkt sich finanzielle Freiheit für später.
1. Das Pensionssystem im Wandel
Österreichs Pensionssystem basiert auf dem Umlageverfahren: Die Erwerbstätigen von heute finanzieren die Pensionen der Ruheständler. Dieses solidarische Modell ist stabil, aber zunehmend unter Druck. Demografische Veränderungen – mehr ältere Menschen, weniger Erwerbstätige – verschieben das Verhältnis zwischen Ein- und Auszahlungen. Schon heute ist absehbar, dass die staatliche Pension allein künftig kaum den gewohnten Lebensstandard sichern kann. Die jährlichen Pensionsanpassungen gleichen zwar einen Teil der Inflation aus, doch steigende Lebenserwartung und wachsende Budgetbelastungen setzen enge Grenzen. Wer also plant, 20 oder 30 Jahre in Pension zu verbringen, sollte wissen: Die Kaufkraft des Geldes bleibt nicht von selbst bestehen.
2. Private Vorsorge: Ergänzung statt Ersatz
Für Finanzexpert:innen ist klar: Die zweite und dritte Säule der Altersvorsorge – betriebliche und private Lösungen – gewinnen zunehmend an Bedeutung. Wertpapierveranlagungen oder fondsgebundene Rentenversicherungen bieten z. B. langfristig interessante Renditechancen. Der entscheidende Faktor ist Zeit: Wer früh beginnt, profitiert doppelt – durch den Zinseszinseffekt und durch die Möglichkeit, Marktschwankungen über lange Zeiträume auszugleichen. Selbst regelmäßige, kleine Beträge können über Jahrzehnte ein beachtliches Vermögen aufbauen.
3. Planung ist das schönste Geschenk an sich selbst
Zur Weihnachtszeit denken viele an andere – Partner, Kinder, Freunde. Doch vielleicht ist heuer der Moment gekommen, sich selbst ein besonderes Geschenk zu machen: die Gewissheit, finanziell gut aufgestellt zu sein. Ein Jahresgespräch mit dem oder der Bankberater:in kann helfen, die aktuelle Situation zu prüfen und neue Ziele zu definieren.
4. Vorausschau als Lebenshaltung
Vorsorge ist mehr als Zahlen und Prozentrechnungen – sie ist Ausdruck von Verantwortung für sich selbst und die Menschen, die einem wichtig sind. Wer sich früh um seine finanzielle Zukunft kümmert, kann das Leben im Alter mit Gelassenheit genießen. Vielleicht ist das also die wahre Botschaft dieser Zeit: Nicht nur schenken, sondern vorsorgen – für sich selbst und für die eigene Zukunft.
5. Ein Vorbild für Ihre Kinder sein
Indem man frühzeitig für die eigene Pension spart, setzt man ein positives Zeichen für die nächste Generation. Kinder lernen so den Wert des Sparens und der finanziellen Vorsorge und sind besser auf ihre eigene finanzielle Zukunft vorbereitet. Diese Vorbildfunktion kann langfristig dazu beitragen, eine Kultur der finanziellen Verantwortung und Weitsicht innerhalb der Familie zu etablieren. So wird nicht nur die eigene Altersvorsorge gesichert, sondern auch die finanzielle Stabilität der kommenden Generationen gefördert.
Kommentar
Gerade zum Jahresende, wenn viele Menschen Bilanz ziehen und neue Prioritäten setzen, wird besonders deutlich, wie wichtig eine durchdachte Pensionsplanung geworden ist. Als Bankberater sehe ich täglich, dass die Erwartungen an die staatliche Pension oft nicht mehr mit der Realität übereinstimmen.
Das staatliche Umlageverfahren steht durch steigende Lebenserwartung und niedrige Geburtenraten langfristig vor großen Herausforderungen. Wer gelassen in die Zukunft blicken möchte, sollte rechtzeitig zusätzliche Schritte setzen, denn die Zeit und der Zinseszinseffekt sind die stärksten Verbündeten beim Vermögensaufbau.
Die Weihnachtszeit bietet dafür einen besonderen Rahmen: Sie lädt ein, innezuhalten und Entscheidungen zu treffen, die weit über den Moment hinaus wirken. Sich jetzt mit der eigenen finanziellen Zukunft auseinanderzusetzen, bedeutet Verantwortung für die kommenden Jahrzehnte zu übernehmen – für sich selbst und für die Menschen, die einem am Herzen liegen. Und es zeigt auch: Vorsorge ist kein Verzicht, sondern ein Geschenk an uns selbst: die finanzielle Unabhängigkeit im Alter zu bewahren.
Ich wünsche allen Raiffeisenkund:innen ein gesegnetes Weihnachtsfest und für das Jahr 2026 ein erfolgreiches und gutes Miteinander.
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