Gold: Warum Regierungen ihre Reserven ausbauen

Viele Staaten nutzen Gold strategisch zur Absicherung ihrer Währungen und zur Stärkung ihrer finanziellen Unabhängigkeit, besonders in geopolitisch angespannten Zeiten. Zuletzt stockten Länder weltweit ihre Goldreserven deutlich auf, wobei insbesondere Schwellenländer und Staaten außerhalb des westlichen Einflussbereichs vermehrt in das Edelmetall investieren.

Goldpolitik
Goldreserven gelten als sicherer Hafen in Krisenzeiten. Sie sind unabhängig von politischen Entscheidungen und bieten Schutz vor externen Einflüssen. Besonders autoritär regierte oder sanktionierte Staaten nutzen Gold, um ihre finanzielle Souveränität gegenüber anderen Akteuren zu stärken. Auch die Lagerung der Goldreserven ist ein politisches Thema. Nach der Finanzkrise 2008 begannen viele Staaten, ihre im Ausland gelagerten Goldbestände wieder zurückzuholen. Goldpolitik bezeichnet im Allgemeinen die strategische Nutzung von Gold durch Staaten und Zentralbanken zur Stabilisierung ihrer Währungen, zur Absicherung gegen wirtschaftliche Risiken und zur Stärkung ihrer finanziellen Unabhängigkeit. Sie ist ein Teil der Währungs- und Reservepolitik und gewinnt besonders in geopolitisch angespannten Zeiten höhere Beachtung.

Aufstockung der Goldreserven
In Zeiten von wirtschaftlicher Unsicherheit und wachsenden Zweifeln an der Stabilität von regulären Währungen rückt der altbewährte Vermögenswert Gold in den Fokus der internationalen Finanzpolitik. Staaten weltweit erhöhten zuletzt ihre Goldreserven, nicht nur als Absicherung, sondern zunehmend auch als strategisches Instrument in einer sich wandelnden Weltordnung. Weltweit halten Staaten etwa über 36.000 Tonnen Gold, Tendenz dabei steigend. Besonders Schwellenländer wie China, Indien, Polen und die Türkei haben ihre Bestände in den letzten Monaten deutlich aufgestockt. China etwa meldete im August 2025 ein neues Rekordhoch seiner Reserven. Auch Länder im Nahen Osten wie Jordanien, Katar und der Irak investieren verstärkt in das Edelmetall. Gleichzeitig gab es jedoch auch Verkäufe: Singapur trennte sich beispielsweise von 11,9 Tonnen, Kasachstan reduzierte um seine Goldreserven zuletzt um 6,3 Tonnen.

Geopolitik
Durch die zunehmende Polarisierung der Weltwirtschaft, etwa zwischen westlichen Industriestaaten und den BRICS-Ländern (unter der Führung von China und Russland), hat Gold eine neue geopolitische Bedeutung bekommen. Viele Staaten außerhalb des westlichen Einflussbereichs verfolgen gezielt eine Diversifizierung ihrer Währungsreserven. Die Abkehr vom US-Dollar ist sichtbar durch den Abbau von US-Staatsanleihen und den Abverkauf von US-Dollar aus den Devisenreserven. Diese Abkehr ist nicht nur wirtschaftlich motiviert, sondern auch der Ausdruck eines politischen Machtanspruchs. Gold wird zunehmend als neutrale, nicht manipulierbare Reservewährung betrachtet. Laut dem World Gold Council haben Zentralbanken in den letzten Jahren ihre Goldkäufe massiv gesteigert: Von rund 450 Tonnen im Jahr 2021 auf über 1.000 Tonnen durchschnittlich jährlich in den Folgejahren. Insbesondere China und Russland nutzen Gold, um ihre Währungsreserven zu stabilisieren und sich gegen mögliche Sanktionen der USA oder geopolitische Unruhen abzusichern.

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