Geopolitische Spannungen als Treiber globaler Marktunsicherheit
Geopolitische Konflikte haben weltweit ökonomische Konsequenzen
Geopolitische Konflikte haben weltweit ökonomische Konsequenzen – insbesondere bei Rohstoffpreisen, Investitionsentscheidungen und globalen Lieferketten. Neben den regionalen Akteur:innen spielen die USA eine zentrale Rolle, sowohl als strategischer Beteiligter als auch als wirtschaftlicher Taktgeber. In einer vernetzten Welt wird Unsicherheit für den Markt immer mehr zur Konstanten.
Konfliktherde
Die Eskalation zuletzt zwischen Israel und dem Iran hat gezeigt, wie verwundbar die globale Wirtschaft gegenüber regionalen Konflikten bleibt, insbesondere wenn der Konfliktherd im Nahen Osten liegt. Auch wenn direkte wirtschaftliche Beziehungen meistens begrenzt sind, wirken sich die indirekten Effekte auf diverse Märkte weltweit aus. Im Juni 2025 eskalierte die schon länger anhaltende Feindschaft zwischen Israel und dem Iran, als Israel gezielte Luftangriffe auf iranische Atom- und Raketenanlagen startete. Der Iran antwortete daraufhin mit Gegenschlägen in Form von Drohnen- und Raketenangriffen auf israelische Städte. Das Eingreifen der USA auf Seiten Israels sorgte zumindest für eine Einstellung der aktiven Auseinandersetzungen zwischen diesen zwei Staaten.
Wirtschaftliche Implikationen
Der Nahe Osten ist eine relevante Region für den weltweiten Ölexport, etwa 47 % der weltweit förderbaren Ölreserven befinden sich in den Staaten dieser Region. Dementsprechend ist bei Spannungen im Nahen Osten auch mit einer stärkeren Volatilität beim Ölpreis zu rechnen. Zudem ist die Straße von Hormus ein relevanter Faktor. Sie ist eine Meeresenge am Persischen Golf und gilt als wichtigstes Nadelöhr für den Ölexport in die restliche Welt. Ebenfalls von sehr großer Bedeutung ist der Suezkanal, welcher das Mittelmeer mit dem Roten Meer verbindet. Einseitige Sperren dieser Handelsrouten beispielsweise haben daher spürbare Folgen auf die Weltwirtschaft. Der internationale Güter-Transport und Personentransport wären durch Verzögerungen und steigende Kosten konfrontiert. Eine länger anhaltende Konfliktsituation belastet dementsprechend Verbraucher:innen und Unternehmen über ansteigende Preise und spiegelt sich in den nationalen Inflationskennzahlen wider. Analyst:innen gehen in der Regel davon aus, dass die größten Schwankungen im Finanzmarkt in den ersten 24 bis 72 Stunden nach einem Ereignis auftreten. Danach beginnt der Markt, neue Informationen einzuarbeiten und Risiken neu zu bewerten. Anleger:innen flüchten häufig in sogenannte „sichere Häfen” wie Gold oder den Schweizer Franken. Der Goldpreis nähert sich bei steigender Unsicherheit zumeist neuen Höchstständen.
Globale Unsicherheit als neue Realität
Die Weltwirtschaft befindet sich in einem tiefgehenden Wandel, in dem Unsicherheit nicht mehr nur als Ausnahme, sondern als neue Normalität gesehen wird. Globale Lieferketten werden durch geopolitische Spannungen, Handelskonflikte und klimabedingte Extremereignisse zunehmend gestört. Gleichzeitig sorgen technologische Umbrüche, wie die rasante Entwicklung Künstlicher Intelligenz, für neue Chancen, aber auch für schwer kalkulierbare Risiken und neue Faktoren der Informationsgewinnung. Unternehmen, Investor:innen und Regierungen sehen sich derzeit mit einem Umfeld konfrontiert, das von Unsicherheit und der Notwendigkeit strategischer Anpassungen geprägt ist. Trotz der Strahlkraft vieler fragiler Regionen auf die Weltwirtschaft ist es der internationalen Gemeinschaft sowie den regionalen Akteur:innen bislang nicht gelungen, dort stabile Beziehungen und nachhaltigen Frieden zu schaffen.
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