Einfach Energiesparen

Wie kann man am besten Energiesparen? Und müssen die Sparmaßnahmen gleich zu einem Komfortverlust beim Wohnen führen? Lesen Sie unsere Anregungen zum Thema.

Strom- und Heizkosten sparen

Manchmal braucht es mehr als Zukunftsprognosen, um den ersten Schritt der Veränderung zu gehen.
Seit 2020 wird die Gesellschaft kollektiv zu einem Umdenken und einer Veränderung ihres Verhaltens gedrängt. Gemeinschaft als unumgänglicher Erfolgsfaktor und Nachhaltigkeit als Notwendigkeit bestimmen unsere Gegenwart.

Steigende Kosten und höhere Energiepreise sind mittlerweile auch im privaten Bereich deutlich zu spüren. Der Herbst steht jedes Jahr im Zeichen des Sparens, doch dieses Jahr geht es um mehr, als nur freies Kapital langfristig anzusparen. 

Energiesparen beginnt zuhause

In Österreich ist der Stromverbrauch im eigenen Zuhause in den letzten 10 Jahren um 17% gestiegen, während in der Produktion und Landwirtschaft lediglich ein Anstieg von 5% zu verzeichnen war und die Zahlen im Bereich Verkehr und Dienstleistungen sogar rückläufig sind. 40% der privat produzierten CO2-Emissionen fallen auf den Bereich Wohnen.


Beginnt man also bei sich zuhause mit dem Energiesparen, spart man bei den derzeitigen Strompreisen und Heizkosten nicht nur Geld und CO2-Emissionen, sondern leistet auch unweigerlich einen Beitrag zum großen Ganzen.

Energiesparen zuhause
Richtig heizen

Es ist Winter und du kommst abends nach einem langen Tag in der Arbeit nach Hause, mit der Sehnsucht nach Entspannung und Gemütlichkeit. Der erste Schritt folgt zur Heizung, der Heizkörper wird von Stufe 2 auf Stufe 5 gestellt. Dabei wird es aber nicht schneller wärmer, sondern es wird lediglich mehr Energie verbraucht.

Jedes Grad weniger, das am Thermostat eingestellt wird, spart Energie.

  • Raumtemperatur absenken: Eine Reduzierung der Raumtemperatur um nur 1 Grad Celsius bringt bereits eine Energieeinsparung um 6 Prozent. Mit 2 Grad weniger erreichen Sie eine Einsparung von rund 12 Prozent.  
  • Stoßlüften statt ständig Kippen: Diese Maßnahme verhindert das Abkühlen der Wände und trägt dadurch zum Energiesparen bei. 
  • Freiheit für Ihre Heizkörper: Ihre Heizkörper sollten, damit sie möglichst wirkungsvoll sind, nicht mit Möbeln oder Vorhängen verdeckt sein. 
Richtig heizen zum Energiesparen

Wir bauen gerne großzügig, wollen Platz für unser Hab und Gut und denken oft je mehr desto besser. Doch wie viel der eigenen m² werden wirklich genutzt? Spätestens, wenn die Kinder aus dem Haus sind, bleibt viel ungenutzte Wohnfläche, die jedoch beheizt werden muss. Wer derzeit vor der Entscheidung steht, ein neues Heim zu beziehen, sollte auf eine angemessene Größe der Wohnfläche achten.

Mit ein paar einfachen Tricks lässt sich jede Menge Strom sparen. 

  • Stand-by-Kosten: Geräte, die nicht auf Dauerbetrieb stehen, kann man mit einer Steckdosenleiste zumindest nachts vom Stromnetz trennen, denn auch der Standby-Modus braucht im Jahr in einem Einfamilienhaus bis zu 360 kWh. Hilfreich kann eine Zeitschaltuhr sein, die das automatisch regelt. Steckerleisten mit Ein-/Ausschalter, mit denen Sie die Geräte bei Nichtverwendung komplett vom Stromnetz trennen, tragen zum Stromsparen bei. 

  • Ladekabel: Achten Sie bei Ladekabeln darauf, dass diese vom Stromnetz getrennt werden, wenn sie gerade nicht zum Aufladen verwendet werden. 

  • Kühlschranktemperatur: Kühl- und Gefrierschränke kann man regelmäßig abtauen, denn Eis lässt die kühle Luft schlechter zirkulieren und dadurch wird mehr Energie benötigt. Fünf Millimeter Vereisung erhöhen den Energiebedarf um 30%. 

  • Erhöht man die Kühlschranktemperatur generell um 1°C, werden 6% an Energie gespart. Die optimale Kühlschranktemperatur liegt übrigens bei 7°C. Ein gut gefüllter Kühlschrank verbraucht weniger Energie als ein nur halbvoller oder beinahe leerer Kühlschrank. 

  • Energieeffizienz: Achten Sie beim Neukauf von Elektrogeräten auf die Energieeffizienz. Sie sollten immer Geräte der höchstmöglichen Energieeffienzklasse kaufen.

  • Möchte man Energiefressern generell auf die Schliche kommen, können smarte Messgeräte hilfreich sein, die den Stromverbrauch messen und sich via Smartphone ein- und ausschalten lassen.

  • Großes Sparpotential gibt es auch beim Kochen: Wasser am besten im Wasserkocher kochen und dann auf den Herd stellen, generell Deckel beim Kochen verwenden und die Restwärme des Kochfeldes nutzen. Wählt man im Backrohr Umluft statt Ober- und Unterhitze, kann auch hier gespart werden.

LED-Lampen ersetzen im Laufe der letzten Jahre immer mehr die Glühlampe. Die grünere Alternative ist nicht nur langlebiger, sondern verbraucht auch 85-90% weniger Strom. Zudem lassen sich diese perfekt in ein Smart-Home integrieren!

Damit spart man sich nicht nur Zeit bei der Hausbeleuchtung, sondern steuert das Licht zentral dort, wo es tatsächlich gebraucht wird. Auch Bewegungsmelder sind eine Idee, um nur dort Licht zu verwenden, wo es tatsächlich benötigt wird.

Die fortschreitende Technologie bringt uns nicht nur Stromfresser, sondern auch Lösungen, die uns beim Sparen helfen können. Sogenannte Smart-Gadgets nutzen Solarenergie, um sich selbst aufzuladen: Akkupacks, Bewässerungssysteme, Beleuchtung, Radio, Sicherheitskameras, Waagen, Taschenrechner uvm. sind somit in einer energieautarken Variante erhältlich, die nichts kostet.

Sparen beim Stromverbrauch

Verzichtet man beim Händewaschen auf warmes Wasser, freut sich die Geldbörse. 110l Wasser pro Tag verbraucht eine Person im Durchschnitt. 40l davon nutzen wir warm, was wiederum mehr Energie kostet. Gerade bei der Warmwasserverwendung sollte man also darauf achten, möglichst sparsam zu sein.

Wasserhahn abdrehen beim Einseifen, oder beim Geschirrspülen sind selbstverständlich. Man muss aber nicht gleich kalt duschen gehen, schon eine Minute kürzer unter der Brause (am besten mit einem Sparduschkopf mit Luftzufuhr), spart genauso Energie und zudem bis zu vier Mal weniger Wasserverbrauch als ein Vollbad.

Thermische Solaranlagen können zur Heizungsunterstützung oder zur Gewinnung von Warmwasser eingesetzt werden. Damit können Sie die Kosten fürs Heizen wesentlich reduzieren. Zu bedenken ist allerdings, dass eine thermische Solaranlage nicht den gesamten benötigten Heizenergiebedarf abdecken kann. 

Ohne Plan einzukaufen, damit der Kühlschrank voll und die Auswahl groß ist, ergibt keinen Sinn. Am nachhaltigsten ist es, sich vorab einen Essensplan für die Woche zurechtzulegen. So wird nur das eingekauft, was auch wirklich benötigt wird.

Regional statt exotisch spart Geld und CO2-Emissionen, saisonale Lebensmittel kosten weniger und liefern mehr Nährstoffe. Wählt man klug und greift zu sättigenden Lebensmittel, braucht man auch keine Riesenportionen. Und für alle, die gerne in der Küche stehen: Brot, Spätzle, Marmelade, Gewürzmischungen und Co. kann man auch selbst machen und kosten nur einen Bruchteil von den Fix-fertig-Varianten – erst recht, wenn sogar Zutaten aus dem eigenen Anbau verwendet werden.

Im Haushalt gibt es einige Produkte, die in regelmäßiger Verwendung sind, aber nach jedem Mal Benutzen im Mülleimer landen. So zum Beispiel Wattepads, Wattestäbchen, Küchenrollen, Papierservietten. Viele Produkte gibt es bereits nachhaltig, wiederverwendbar und waschbar. Statt die Küchenrolle und Servietten zum Abwischen zu benutzen, kann man auch auf waschbare, kleine Handtücher zurückgreifen. Die eignen sich auch perfekt als Putzlappen und haben eine lange Lebensdauer.

Vater und Sohn beim Einkaufen

Neben der Wahl der grünen Produkte (schont die Umwelt und ist auch für den eigenen Körper gesünder), kann man getrost an der Menge von Putzmittel und Co. sparen. Geschirrspülmittel sind auch verdünnt in einer Sprühflasche äußerst effektiv.

Viele Reinigungsmittel kann man selbst herstellen (Essigreiniger z. B.). Greift man zu einer Stückseife statt zur Flüssigseife hat man auch länger etwas davon – zudem spart man Plastikverpackung. Unbedingt achten sollten man auf die Inhaltsstoffe von Pflegeprodukten. Viel Inhalt heißt nicht unbedingt viel Produkt. Oft zahlt man den Großteil des Preises für Wasser, Konservierung oder Duftstoffe. Auch die Verpackung will gut durchdacht sein. In Tuben und Flaschen bleiben oft 20% des Inhalts zurück.

Ein Großteil der CO2-Emissionen, sowie der Lebenskosten fällt auf den Bereich Transport. Wer nicht auf öffentliche Verkehrsmittel, Fahrrad oder zu Fuß umsteigen kann, sollte zumindest beim Auto-Gebrauch nachhaltiger denken. Fahrgemeinschaften, Home-Office und gut organisierte Erledigungs-Ausflüge sparen den Sprit-Verbrauch pro Kopf.

Geschwindigkeit drosseln, niedrig-tourig fahren und frühes Hochschalten bei Handgetriebe sind Kleinigkeiten, die viel ausmachen können.

Was tun mit dem Ersparten?

Durch diese alltäglichen Verhaltensänderungen fallen die steigenden Preise für Energie im besten Fall nicht mehr so stark ins Gewicht. Ein Grundstein ist gelegt, um in Zukunft nachhaltiger zu agieren und für Schwankungen besser gerüstet zu sein.

Wer für die Zukunft vorsorgen möchte, kann einen Schritt weitergehen und in Energie-Sanierung investieren. Investitionen in die eigenen vier Wände können beispielsweise sein:

  1. Anschaffung einer Solarthermie für Warmwasseraufbereitung (spart 50% der Energie)
  2. Wärmerückgewinnungs-System bei Baden und Duschen
  3. Dezentrale Wasserstation
  4. Warmwasser-Speicher mit doppelter Dämmstoffstärke
  5. Energieeffizientere Fenster und Türen
  6. Dämmung der oberen Geschossdecke, Erdgeschoss und Keller
  7. Digitale Thermostate
  8. Fassadendämmung
  9. Wärmerückgewinnung bei Ventilation
  10. Kaminofen

Mit thermischer Sanierung lassen sich 35-65% des Energiebedarfs für Heizen reduzieren.
Rüstet man sein Zuhause mit einer Photovoltaik-Anlage auf, können 34-44% des Hausstromes sogar kostenlos bezogen werden.

Online Sanierungscheck mit einfachenergiesparen.at

Es ist ein Gebot der Stunde den Energieverbrauch zu optimieren und den Ausstieg aus fossilen Brennstoffen zu forcieren. Viele Haus- und Wohnungsbesitzer stellen sich die Frage: Was ist für mich die optimale Lösung und wer kann mir helfen? Die Lösung von Raiffeisen OÖ heißt: einfachenergiesparen.at

Sanieren

Zahlen & Daten zum Energiesparen*

* BSP Familie, 2 Kinder, ländlicher Wohnort, Verbrauch von 40.499 kWh pro Jahr für Strom (5.194 kWh), Heizen (30.111 kWh) und Warmwasser (5.194 kWh) mit Gas/Öl. Strom-Preis pro kWh € 0,5. Gas-Preis pro kWh € 0,25. Quelle Daten/Statistiken für Beispiel-Haushalt: Bundesministerium für Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie.
Maßnahme Einsparung pro Jahr Kostenersparnis pro Jahr
4 statt 5 min Duschen 6 % € 80
Innenraumtemperatur um 2°C senken 12 % € 903
Türen schließen 2,5 % € 188
Heizkörper entlüften 1,5 % € 113
Effizientere Beleuchtung 7,5 % € 197
Kochen mit Deckel 5 % € 133
Steckdosenleisten für Informationstechnik 4 % € 108
Standy-Modus vermeiden 7 % € 179
LED und Energiesparlampen nutzen 10 % € 257
Wäscheständer statt Trockner 3 % € 86
Gesamtersparnis 58,5 % € 2.244

Nachhaltig investieren

Wer noch größer denken möchte und Kapital zur Verfügung hat, oder monatlich freischaufelt, investiert in nachhaltige Wertpapiere, Aktien, Fonds oder ETFs.


Aber in erster Linie gilt: Zuerst bei sich selbst beginnen und dann größer denken!

FAQ zum Energiesparen

Wie viel Kosten kann ich durch Energiesparmaßnahmen sparen?

Mit einfachen Stromspartipps, Verhaltensänderungen bei der Warmwassernutzung und achtsamen Heizen lassen sich am Beispiel einer vierköpfigen Familie mit einem kWh-Verbrauch pro Jahr von 40.499 (Strom, Heizen, Warmwasser) und einem kWh-Preis von € 0,50 für Strom und € 0,25 für Gas bis zu € 2.244 sparen.

Jeder Grad weniger, der am Thermostat eingestellt wird spart Energie. Wer effizient heizen will, senkt auch nachts die Temperatur um 2°C ab, schließt die Türen zu den Räumen und sorgt für die regelmäßige Entlüftung der Heizkörper. Bis zu 12% kann man sich mit diesen Maßnahmen pro Jahr sparen.

Fünf Millimeter Vereisung erhöhen den Energiebedarf um 30%. Neben der Wahl eines energieeffizienten Gerätes ist das regelmäßige Abtauen ein wesentlicher Faktor, um Strom bei Kühl- und Gefrierschrank zu sparen.

Unterhaltungselektronik, Waschmaschine und Kaffeemaschine sind die größten Energiefresser im Standby-Modus und werden bei Nichtbenutzung am besten vom Stromkreis getrennt. Das spart im Jahr in einem Einfamilienhaus bis zu 360 kWh.

Bei einem Wechsel auf Öko-Strom senkt man seinen privaten CO2-Ausstoß um bis zu 80%

LED-Lampen sind in der Anschaffung zwar teurer, dafür aber langlebiger und verbrauchen 85-90% weniger Strom als die Glühbirne.

Der Wasserverbrauch einer Person in einem Haushalt beträgt durchschnittlich 110l. 40l davon fallen auf Warmwasser.

Bei einem Vollbad braucht man bis zu viermal mehr Wasser als in der Dusche.