Schimmel im Wohnraum

Wir alle wissen, dass Schimmelpilz in Wohn- und Schlafräumen eine gesundheitliche Belastung darstellt. Doch wie entsteht er eigentlich?

Es müssen vier Voraussetzungen gleichzeitig über längere Zeit gegeben sein, damit der Schimmelpilz wachst:

  • Nährboden
  • Schimmelsporen
  • Wasser, Feuchte
  • passende Temperatur, Wärme

Die Schimmelsporen sind ein ganz natürlicher Bestandteil der Luft und daher jederzeit und überall vorhanden. Der Hausstaub ist deren Nahrung und ihre Lieblingstemperatur liegt zwischen 0° und 60°. Die genaue Temperatur bestimmt nur, welche Art von Schimmelpilz wachst, nicht ob er wächst.

Der wichtigste Faktor für das Schimmelwachstum ist erhöhte Feuchtigkeit. Wenige Arten erfordern eine relative Feuchte von 70 %. Ab 80 % relativer Feuchte gibt es schon eine Unzahl von Schimmelarten, für die die Wachstumsbedingungen erfüllt sind.

Kurzum: Das Wachsen von Schimmelpilz kann auch nur über die Luftfeuchte gesteuert beziehungsweise verhindert werden. In vielen Wohnräumen besteht oft eine hohe Luftfeuchtigkeit von über 55 %. An kalten Stellen wie Außenkanten, Außenecken, Fensterlaibungen, Fensterstürzen, hinter Möbeln an Außenwänden, hinter Vorhängen steigt die relative Feuchte sogar gerne auf 80 %. Für das Schimmelwachstum sind das perfekte Bedingungen.

Vor allem bei Massivbauten (Beton, Mörtel, Putz etc.) kann Wasser während der Errichtung in Bauteile eingebracht werden und sich als Baufeuchte nach Bezug des Gebäudes bemerkbar machen.
Ursache für zu hohe Luftfeuchtigkeit in Räumen kann beispielsweise auch ein zu geringer Luftwechsel oder die vermehrte Abgabe von Wasserdampf durch Kochen, Wäschetrocknung, Pflanzen usw. sein. Ein 4-Personen-Haushalt produziert pro Tag und Wohnung etwa 6 bis 8 Liter Wasserdampf. Diese Menge muss durch den Luftaustausch aus den Wohnräumen entfernt werden.

 

Schimmelbefall – wie sorge ich vor?

Die Raumluftfeuchte sollte unbedingt mit einem so genannten Hygrometer, also einem Feuchtigkeitsmessgerät kontrolliert. Besonders in Gebäuden mit wenig oder keiner Wärmedämmung. Es ist für ausreichenden Luftwechsel, auch in den Ecken der Wohnung (hinter Kästen, Vorhängen, Polstermöbeln oder unter Betten) zu sorgen. Eine Raumluftfeuchte von 60 % oder mehr bedeutet: Fenster auf! Während der Heizperiode ist diszipliniertes Lüften besonders wichtig. 4- bis 6-maliges kurzes Querlüften pro Tag ist ideal.


Eine andere Möglichkeit sind mechanische Lüftungssysteme, die effizient und benutzerunabhängig die Feuchtigkeit abführen. Sie gewährleisten zudem die notwendige Frischluftzufuhr und schützen vor Außenlärm. Werden sie mit einer Wärmerückgewinnung gekoppelt, so sparen sie zusätzlich viel Heizenergie.

Quelle: www.energieinstitut.at