Energiespartipps

Jedes Jahr wird viel Geld fürs Heizen ausgegeben. Doch wie heizt man richtig? Wir verraten Tipps für effizientes Heizen im Winter.

Jedes Jahr gibt man viel Geld fürs Heizen aus. Um Geld und Energie zu sparen, helfen schon recht einfache Maßnahmen, wie nachts die Rollläden runterzufahren oder clever zu lüften. Aber wie funktioniert richtiges Heizen im Winter. Hier ein paar Tipps dazu: 

Der eine fühlt sich bei 23 Grad Wohn- oder Badezimmertemperatur wohl, dem anderen reichen schon 20 Grad Raumtemperatur. So unterschiedlich das Wärmempfinden auch sein mag, so gravierend macht es sich in der Heizkostenrechnung bemerkbar: Jedes Grad weniger spart rund 6 Prozent Energie! Daher lohnt es sich genau hinzuschauen, wie warm man seine Räume tatsächlich heizen möchte. In der Küche reichen oft schon 18 oder 19 Grad, da Herd und Kühlschrank mitheizen. Im Schlafzimmer genügen vielleicht sogar schon 17 Grad, um einen guten Schlaf zu haben. Die Ersparnis ist enorm: Wer mit Gas heizt und in einem 150-Quadratmeter-Einfamilienhaus die Temperatur um nur ein Grad senkt, spart schon etwa 115 Euro.

Es ist kalt im Zimmer? Egal, ob der Heizkörper auf 5 oder auf 3 gestellt ist, der Raum heizt gleich schnell auf. Nur wird auf Stufe 5 viel mehr Energie verbraucht. Denn die Stufen des Thermostatventils dienen nur der Aussteuerung der Höchsttemperatur. Ist diese erreicht, hält das Thermostat die Wärmezufuhr an. Auf Stufe 3 heizt man zum Beispiel angenehme 20 bis 21 Grad. Denn die Stufen an der Heizung sind nicht zufällig angeordnet. Sie zeigen recht genau an, wie warm es im Raum wird.

Stufen an der Heizung bzw. auf dem Thermostatventil:

  • * (Sternchen): ca. 5° C, Frostschutz
  • Stufe 1: ca. 12° C
  • Stufe 2: ca. 16° C
  • Stufe 3: ca. 20° C
  • Stufe 4: ca. 24° C
  • Stufe 5: ca. 28° C

Auf dem Thermostat sind die einzelnen Stufen durch drei Striche unterteilt. Jeder Strich steht für ein Grad.

Richtig heizen im Winter heißt vor allem, möglichst wenig Wärme entweichen zu lassen. Um den Wärmeverlust über die Fenster zu verringern, sollte man daher bei Einbruch der Dunkelheit die Rollläden runterlassen und Vorhänge oder Jalousien schließen. So können ungefähr 55 Euro an Kosten fürs Heizen im Jahr eingespart werden. 

Man sitzt im kuschelig warmen Wohnzimmer und möchte das benachbarte Esszimmer durch die geöffnete Zwischentüre gleich mit heizen? Das ist möglich. Jedoch sollte man wissen, dass die warme Luft mehr Luftfeuchtigkeit ins Esszimmer einbringt. Kühlt die warme Luft ab, kann die Feuchte in die Wände eindringen. Es droht Schimmelbildung! Wer im Winter richtig heizen möchte, schließt daher besser die Zwischentür – oder heizt das Esszimmer separat.

Zum richtigen Heizen im Winter gehört gutes Lüften: Viele glauben, dass beim Lüften mittels Kippen des Fensters, weniger Wärme verloren geht. Andere wiederum meinen, so schnell für frische Luft zu sorgen. Beides ist falsch! Hinzu kommt, dass das Mauerwerk um die Fenster auskühlen, sich Feuchte absetzen und Schimmel bilden kann. Besser ist es, die Fenster regelmäßig für ein paar Minuten weit zu öffnen, und wenn möglich, für Querlüftung zu sorgen. Bei diesem Stoßlüften wird die Luft effizient ausgetauscht. 

Extratipp: Räume, die wenig beheizt werden, sollten besonders gut gelüftet werden, um Schimmelbildung zu vermeiden. Im Zweifel hilft ein Hygrometer zur Messung der Luftfeuchtigkeit. Ein solches Gerät gibt es schon für wenige Euro zu kaufen.

Mit einer Dämmung hinter dem Heizkörper reduziert man den Wärmeverlust über die Außenwand. Entsprechende Dämmmatten – mit und ohne Alubeschichtung zur Reflexion der Wärmestrahlung – gibt es in jedem Baumarkt. So spart man pro Heizkörper etwa 10 Euro jährlich.

Auch fallen zu viele Heizkosten an, wenn unnötig viel Wärme durch zugige Fenster und Türen entweicht. Ursache dafür sind veraltete, poröse Dichtungen in Fenster- und Türrahmen. Die entstandenen Spalten können ganz einfach mit Schaumstoff- oder Gummidichtungsband aufgefüllt werden. Die Investition lohnt sich: In einem Einfamilienhaus mit 150 Quadratmetern Wohnfläche können so pro Jahr etwa 100 Euro an Kosten fürs Heizen eingespart werden.

Möbel, Gardinen, nasse Wäsche – alles das hat vor und auf den Heizkörpern nichts verloren. Zumindest nicht, wenn man im Winter richtig heizen und den Energieverbrauch nach unten schrauben möchte. Wer also möchte, dass sich die Heizwärme gut im Raum verteilen kann, schiebt Schreibtisch und Sofa beiseite und achtet darauf, dass die Gardine den Heizkörper nicht verdeckt.

Beim Verlassen der Wohnung die Heizung abdrehen? Lieber nicht. Denn es kostet viel Energie, kalte Räume wieder aufzuheizen. Zudem nimmt kalte Luft schlechter Feuchtigkeit auf, was zu feuchten Wänden und Schimmel führen kann. Wer beim Heizen Energie sparen will, sorgt für eine gleichmäßige Wärmezufuhr – insbesondere auch im Bad. Es sollte darauf geachtet werden, dass die Mindesttemperatur von 16 Grad nicht unterschritten wird. Bei Gebäuden mit hohem Energieverbrauch kann man auf diese Weise bis zu 15 Prozent Energie beim Heizen sparen. Speziell, wenn diese Gebäude tagsüber auch mal leer stehen.

Und wie ist es mit der Nachtabsenkung? Am besten schaltet man in einer Nacht mit 0 Grad Außentemperatur die Heizung komplett aus und prüft am nächsten Morgen die Temperatur: Je tiefer sie gesunken ist, desto mehr Wärme konnte über die Außenwände entweichen und desto sinnvoller ist eine Nachtabsenkung

Mit Strom heizen, ist teuer. Heizlüfter sollten daher, wenn überhaupt, nur sehr selten benutzt werden. Und veraltete Nachtstromspeicherheizungen? Diese sollten am besten ausgetauscht werden. 

Die thermische Qualität eines Gebäudes beeinflusst nicht nur die Heizkosten maßgeblich, sondern auch die Menge an CO2-Emissionen. Egal, welche Energiequelle genutzt wird, in thermisch sanierten Gebäude sinkt die Emission im Schnitt um über 50 Prozent.

Quellen:
https://www.vaillant.de/21-grad/rat-und-tat/richtig-heizen-im-winter