Gartenplan: Juli bis September – was mach ich wann im Garten?
Sommerhitze im Garten? Kein Problem!
Wenn das Thermometer über 30 Grad klettert, würden wir uns am liebsten nur noch im Schatten räkeln – verständlich! Aber dein Garten sieht das anders: Er wächst fröhlich weiter und freut sich über ein bisschen Aufmerksamkeit.
Die gute Nachricht? Die wichtigsten Sommerarbeiten sind schnell erledigt und mit ein paar gezielten Handgriffen bleibt deine grüne Oase top in Schuss. Danach heißt es: Füße hoch, ein Kaltgetränk schnappen und den Sommer genießen!
Juli
„Bringt der Juli heiße Glut, gerät auch der September gut.“
Ziergarten:
- Gießen und Wasserstellen: Für Garten- und Pflanzenliebhaber ist das Gießen wohl die wichtigste Arbeit. Vor allem bei anhaltender Trockenheit wie in diesem Sommer ist es unbedingt notwendig, dass Sie für eine ausreichende Bewässerung Ihrer Pflanzen sorgen. Es wird empfohlen, nicht zur Mittagszeit zu gießen, da durch die starke Sonneneinstrahlung die Gefahr besteht, dass Teile der Pflanzen „verbrennen“. Gießen Sie daher besser in den Morgenstunden oder abends. Und: Gießen Sie lieber seltener und dafür gründlicher als häufig und nur oberflächlich.
- Denken Sie in dieser Hinsicht auch an die großen und kleinen Tiere, die bei diesen Temperaturen ebenfalls Probleme haben, an genügend Feuchtigkeit bzw. Wasser zu gelangen. Stellen Sie deshalb in Ihrem Garten oder auf dem Balkon kleine Wasserstellen, wie beispielsweise eine Vogeltränke, auf. Davon profitieren nicht nur Vögel, sondern auch Insekten.
- Verblühte und vertrocknete Pflanzen zurückschneiden: In den Sommermonaten sollten Sie verblühte und vertrocknete Pflanzen bei Bedarf zurückschneiden. Wenn Sie diesen Tipp befolgen, haben Ihre Pflanzen mehr Zeit, ihre Energie in das Wachstum neuer Blüten zu stecken. Vor allem Rosen, Rhododendren und Stauden im Allgemeinen danken es Ihnen mit einer prächtigen Blütenpracht, wenn Sie sie teilweise zurückschneiden. Außerdem empfiehlt es sich, gelegentlich zu düngen, um das Wachstum im nächsten Jahr anzuregen.
- Säen im Hochsommer: Winterannuelle sowie zweijährige Sommerblumen wie Fingerhut, Bartnelken oder Stockrosen. Zweijährige Blumen leben einen ganz besonderen Rhythmus. Sie werden von Juni bis Anfang Juli ausgesät, damit sie nächstes Jahr blühen können. Zu den Zweijährigen gehören Stockrosen, Bartnelken und Fingerhut.
- Bodendecker zurückschneiden: Haben Sie im Frühjahr Bodendecker gepflanzt, freuen sich diese im Juli über einen kräftigen Rückschnitt. So beschleunigen Sie die Bildung eines dicken Teppichs, durch den kaum noch Unkraut hindurch wächst.
- Kletterpflanzen vermehren: Kletterpflanzen wie Clematis oder Blauregen lassen sich im Sommer durch Ableger vermehren
- Letzte Düngergabe für Rosen: Im Juli erhalten Ihre Rosen die letzte Düngergabe des Jahres. So haben die einzelnen Zweige genügend Zeit, um vor den kalten Wintermonaten auszureifen. Wenn es an dem Tag nicht regnet, wässern Sie den Dünger sorgfältig, sodass er in die Erde und den Wurzelbereich einziehen kann. Organischen Dünger sollten Sie hingegen leicht in den Boden einharken, damit die Bodenlebewesen die Stoffe zersetzen und den Rosen als Nahrung zur Verfügung stellen können.
- Die Zwiebeln von Tulpen, Narzissen und Osterglocken können Sie nun aus der Erde holen und bis zum Herbst an einem trockenen Ort lagern. Dies ist jedoch nicht zwingend erforderlich.
- Hecken können nun nach der Brütezeit der Vögel wieder zurückgeschnitten werden, um diese in eine optisch ansprechende Form zu bringen.
- Wenn möglich, sollten Sie Ihre Rasenflächen regelmäßig wässern und schneiden, um ein üppiges und dichtes Wachstum zu fördern
- Algen aus dem Gartenteich fischen- Hohe Temperaturen und starke Sonneneinstrahlung begünstigen ein starkes Algenwachstum. Wasserpflanzen wie Hornblatt, Froschbiss und Seekanne bremsen die Algenbildung.
Obst- und Gemüsegarten:
- Ernten, ernten, ernten! Pflücken Sie alles, was reif ist! Neben dem Verzehr bietet dies den Vorteil, dass die Pflanzen ihre Energie in das weitere Wachstum der Früchte stecken können. Reife Früchte sollten Sie deshalb regelmäßig pflücken bzw. ernten. Ein Zeichen für den richtigen Erntezeitpunkt von Knoblauch ist gelb verfärbtes Grünzeug.
- Jetzt ist die beste Zeit, Spinat, Rettich, Rote Beete oder Radieschen zu säen. Auch Ihre Kräuter sollten regelmäßig nachgesät werden, um hier eine reiche Ernte zu garantieren. Der Juli ist außerdem der letzte Termin, um Buschbohnen und Möhren auszusähen: Erstere sollten bis spätestens Mitte Juli, Letztere am Anfang des Julis ausgesät werden.
- Himbeeren mulchen: Der Juli kann manchmal ganz schön warm werden, keine optimalen Bedingungen für die Beeren, die einen feuchten und kühlen Boden bevorzugen.
- Schädlinge im Zaum halten: Leider haben jetzt auch viele Schädlinge Hochsaison.
Kontrollieren Sie Gewächshaustomaten auf einen Befall mit Rostmilben, Gurken auf Spinnmilben und Echten Mehltau. Decken Sie Sommerhimbeeren vor dem Reifwerden mit einem Erdflohnetz oder Tüllsäckchen ab, um sie vor Wanzen und der Kirschessigfliege zu schützen. Schützen Sie Kohlarten mit einem Erdflohnetz vor dem Rapsglanzkäfer und dem Rapserdfloh.
August
Ist’s in der ersten Augustwoche heiß, bleibt der Winter lange weiß
Ziergarten:
- Lavendel schneiden: Um den aromatischen Lavendel ansehnlich und in Form zu halten, ist es wichtig, ihn regelmäßig zurückzuschneiden. Ist der Lavendel Ende August fast vollständig verblüht, kann er um etwa ein Drittel eingekürzt werden.
- Rosen pflegen: Im August sollten abgeblühte Seitentriebe bei Zuchtrosen eingekürzt werden, um die Neubildung von Blüten anzuregen
- Stauden teilen: Möchte man Stauden, die im Frühsommer oder Frühjahr geblüht haben, teilen, ist der August die perfekte Jahreszeit. Versuchen Sie beim Teilen möglichst wenige Wurzeln zu verletzen, so wachsen die Pflanzen später besser wieder an.
- Es lassen sich sogar Blumen säen: Echte Kamille besticht, wenn man sie im August anpflanzt, im nächsten Jahr mit hübschen Blüten. Auch die Kornblume kann Ende August ausgesät werden – so blüht sie im nächsten Jahr besonders früh und erfreut Insekten.
- Hecken schneiden: Starkwüchsige Hecken wie Liguster oder Hainbuche brauchen nach dem ersten Schnitt im Juni oftmals noch einen zweiten Schnitt im August, um in Form zu bleiben. Doch Obacht: Warten Sie nicht zu lange, die Pflanzen brauchen genug Regenerationszeit vor dem Winter.
Obst- und Gemüsegarten:
- Boden lockern und mulchen (mindert den Wasserbedarf)
- Tomaten düngen: Wer sich über eine reiche Tomatenernte freuen möchte, darf im August ruhig nochmal zum Dünger greifen: Nur wenn die Pflanzen mit ausreichend Nährstoffen aus einem guten Düngerversorgt sind, können sie auch den maximalen Ertrag bringen.
- Stabtomaten ausgeizen und anbinden. Bei dicht stehenden Tomaten die unteren Blätter zur besseren Luftzirkulation entfernen
- Der August ist nicht nur die perfekte Zeit, um Beeren zu naschen, man kann sie auch ganz wunderbar einpflanzen. Erdbeerpflanzen beziehen im besten Fall schon am Anfang des Augusts ihr neues Beet, damit sie bis zum Herbst genügend Wurzeln entwickeln können. Aber auch für Heidelbeeren ist der August die beste Zeit zum Einpflanzen.
- Brombeeren schneiden: Nach der Ernte ist vor der Ernte – da Brombeeren hauptsächlich an den im Vorjahr gebildeten Ruten Beeren tragen, sollten nach der Ernte die zweijährigen Triebe kurz über dem Boden gekappt werden. Nur die diesjährigen Triebe werden beim Schneiden am Strauch belassen.
- Ins Gemüsebeet können Blumenkohl, Brokkoli, Chinakohl, Salat, Kohlrabi und Knollenfenchel eingesetzt werden.
September
September warm und klar, verheißt ein gutes nächstes Jahr.
Donnert's im September noch, wird der Schnee um Weihnacht hoch.
Im September neigt sich der Sommer langsam dem Ende zu und die Tage werden wieder kürzer. Doch keine Sorge, die Gartensaison ist noch nicht vorüber. Tatsächlich wartet im September eine ganze Menge Gartenarbeit, denn Pflanzen und Beete müssen auf den goldenen Herbst vorbereitet werden. Im September kann im Garten aber auch noch geerntet oder sogar neu angepflanzt werden.
Ziergarten:
Im Ziergarten ist zudem der richtige Zeitpunkt, um zweijährige Blumen wie Wald-Scheinmohn oder Vergissmeinnicht auszusäen, damit sie im nächsten Jahr in voller Pracht erblühen. Auch Kaltkeimer wie der Eisenhut oder die Taglilie werden im September ausgesät, da sie die Kälte des Winters benötigen, um im Frühjahr mit dem Wachstum zu beginnen.
- Rasen pflege: Der Sommer ist für den Rasen oftmals besonders strapazierend, daher braucht er im Herbst eine Extraportion Pflege. Mit einem Herbstrasendünger kann man den Rasen nicht nur kräftigen, sondern auch perfekt auf den kommenden Winter vorbereiten.
- für einige Pflanzen ist der September die optimale Zeit, um eingepflanzt zu werden, denn sie profitieren von den warmen Bodentemperaturen. Besonders Pfingstrosen und Schwertlilien sollten jetzt gepflanzt werden, denn dann haben sie noch genügend Zeit, ausreichend neue Wurzeln für den Winter zu bilden. Auch Steppenkerzen entwickeln sich nach einer Pflanzung im September prächtig. Das Pflanzen von Blumenzwiebeln ist ebenfalls im September möglich: Tulpen, Lilien und Winterlinge sind nur einige der Zwiebelpflanzen, die für den nächsten Frühling gesetzt werden können. Wintergrüne Gehölze wie Eibe oder Efeu kann man in diesem Monat besonders gut pflanzen.
- Der September ist der richtige Zeitpunkt, um Beete und Balkon für eine letzte Herbstpflanzung vorzubereiten. Vor allem winterharte Stauden eignen sich für die Bepflanzung. Dazu gehören Bergenien, Eisenhut, Herbstastern, Scheinbeeren, Silberkerzen und Staudensonnenblumen. Sehr beliebt für die Herbstbepflanzung sind auch Heidegewächse. Erika überzeugt durch ihre Farbintensität, ist allerdings nicht winterhart. Die Besenheide ist eine winterharte Alternative.
- Nistkasten säubern: Nistkästen dienen vielen Vogelarten nicht nur zur Jungenaufzucht, sie werden im Winter auch gerne als witterungssicherer Unterschlupf genutzt. Damit der Nistkasten nicht zum Übertragungsort von Krankheiten wird, gehört es zu den Gartenarbeiten im September, den Nistkasten zu reinigen. Dazu wird altes Nistmaterial entfernt und der Dreck ausgefegt. Chemische Reinigungsmittel sollten nicht zum Einsatz kommen, denn sie können schädliche Auswirkungen auf die neuen Bewohner haben oder diese durch ihren Geruch abschrecken.
Obst- und Gemüsegarten:
- Gemüse düngen: Knollensellerie hat im September noch einen richtigen Wachstumsschub und muss dementsprechend mit Nährstoffen versorgt werden. Auch Tomaten und Paprika profitieren jetzt von einer letzten Düngung
- Kürbisse hochlegen: Reifende Kürbisse, die auf dem Boden liegen, verformen sich häufig und sind anfälliger für Verunreinigungen und Fäulnis. Um dies zu verhindern, bietet es sich an, die Kürbisse auf Stroh zu betten, sodass sie nicht auf dem Boden liegen.
- Leimringe anbringen: Die flugunfähigen Weibchen des Frostspanners klettern ab Oktober die Stämme von Obstbäumen hinauf und legen ihre Eier ab. Um das zu verhindern, empfiehlt es sich, Obstbäume bereits im September mit Leimringen auszustatten.
- Säen im September: Erstaunlicherweise gibt es aber doch noch eine ganze Reihe von Pflanzen, die mit den erschwerten Bedingungen im September gut zurechtkommen. Späte Wirsing- Blumenkohl- oder Weißkohlsorten kann man problemlos noch ins Beet säen. Auch Winterheckenzwiebel und Senf gedeihen wunderbar, wenn sie im September gesät werden. Schnellwachsende Pflanzen wie Radieschen oder Schnittsalate können Anfang September ins Beet gesetzt werden und sind passend zum Herbsteinbruch bereit zur Ernte.
- Wer im September kein Gemüse anbauen möchte, sollte seine Beete aber trotzdem nicht leer lassen: Wenn man Phacelia aussät, verringert diese nicht nur die Bodenerosion, sondern dient auch als natürliche Gründüngung im Herbst. Auch Winterwicke oder Bitterlupine lassen sich problemlos als Gründüngung aussäen.
Quelle: https://www.plantura.garden/gartenkalender/gartenarbeit-im-Juli/August/September
https://www.mdr.de/mdr-garten/pflegen/hochsommer-phaenologischer-kalender-gartenarbeit-100.html