Alles Wichtige rund ums Hochbeet – Schichtung, Bepflanzung, Pflege & Co.

Hochbeete erfreuen sich immer größerer Beliebtheit. Sie brauchen im Vergleich zum herkömmlichen Beet wenig Platz. Dadurch kann auch in kleineren Gärten oder auf Balkonen Gemüse und Co. Selbst angepflanzt werden.

Der Frühling kommt und die Lust auf das Gärtnern beginnt wieder. Doch was ist vor der Anschaffung eines Hochbeets zu beachten?

Material
© Manfred Ruckszio

Das beste Material

Es gibt Hochbeete aus Holz, Kunststoff, Naturstein, verschiedenen Metallen oder Beton. Jedes Material hat Vor- und Nachteile. Stahl hält fast ewig, die Optik ist allerdings nicht jedermanns Sache. Ebenfalls lange Freude bietet ein Hochbeet aus witterungsbeständigem Stein. Steine speichern Wärme, das begünstigt das Pflanzenwachstum. Flexibilität bieten Hochbeete aus Hartholz. Diese können relativ schnell auf- und abgebaut werden, Standortwechsel im Garten sind dadurch leicht möglich. Zudem ist Holz als Baumaterial vergleichsweise leichter zu handhaben – ideal für all jene, die das Hochbeet selbst bauen möchten. Wichtig ist hierbei, dass das Beet von innen gut isoliert werden muss. Feuchtigkeit und Nässe lassen ansonsten das Holz morsch und faulig werden.

Die ideale Größe

Eine Faustregel lautet: Das Hochbeet sollte hüfthoch sein und die Spannweite der Arme nicht allzu sehr überschreiten. Auf diese Weise kann bequem und ohne Rückenschmerze gegärtnert werden. Viele fertige Hochbeete sind in Normgrößen erhältlich. Die Höhe beträgt meist um die 90 Zentimeter, die Breite zwischen 70 und 150 Zentimeter. Am Ende kommt es aber auf den vorhandenen Platz und die Vorlieben des jeweiligen Gärtners an.

Füllung
© Marlon Bönisch

Schicht für Schicht

Das Hochbeet besteht aus verschiedenen Schichten. Bernhard Huchler, Ausschussmitglied beim Obst- und Gartenbauverein Vorarlberg hat einen besonderen Tipp zur Schichtung: „Statt das Beet mit Ästen und anderem grobem Füllmaterial zu füllen, kann man tonige, lehmige Erde nehmen. Sie speichert Wasser und Nährstoffe besser als Äste und Zweige und sinkt weniger stark ab. Sprich: Man muss mit der Zeit immer nur die obersten 30 Zentimeter des Beetes mit Mutterboden und Humus auffüllen.“ Um die richtige Luftzirkulation und ideale Bedingungen zu schaffen, werden folgende Materialien von unten nach oben eingefüllt:

 

  • Kies
  • Wühlmausschutz (feinmaschiger Draht)
  • Grober Grünschnitt oder – laut Experte noch besser – tonige Erde
  • Feiner Grünmüll (Rasenschnitt und Häckselgut)
  • Halb verrotteter Kompost, feuchtes Herbstlaub, Dünger (dieser ist kein Muss)
  • Gartenerde und Feinkompost beziehungsweise Pflanzensubstrat
Bepflanzung
© Patrizia Tilly

Was immer das Gärtnerherz begehrt

Wer sich die Frage nach der richtigen Bepflanzung stellt, der hört am besten auf den eigenen Geschmack. Denn ins Hochbeet passt alles, was der Gaumen begehrt! Im März finden Rettich, Spinat, Rucola, Radieschen und Pflücksalat ihren Platz im Beet. Im April und Mai kommen Zwiebeln, Lauch und Co. hinzu. Im Frühsommer wachsen Tomaten, Gurken und Zucchini. Im Hochsommer sprießt alles, was bunt ist – Brokkoli, Blumenkohl, Karotten, Grünkohl, Erdbeeren, Himbeeren und Brombeeren. Sellerie, Kürbis, Fenchel und rote Beete gibt’s im Herbst. Wer will, kann ein reines Kräuterbeet aus verschiedenen Kräutern, wie Basilikum, Petersilie, Minze oder Schnittlauch anpflanzen.

Hochbeet-Pflege

Die tägliche Pflege funktioniert wie im herkömmlichen Garten: Gegossen wird je nach Wetter, Art der Setzlinge und Feuchtigkeit der Erde. Für gewöhnlich brauchen Hochbeete etwas mehr Wasser, als Gartenfelder, da die Wärmeentwicklung im Gehäuse stärker ist. Falls Unkraut sprießt, gilt es dieses natürlich zu entfernen. Umgraben muss man das Hochbeet nicht – diese Aufgabe erledigen die Regenwürmer und Mikroorganismen. Wenn der Winter ansteht: Hochbeet mit Mulch oder grobem Kompost und Fleece abdecken – fertig.

Erst nach vier bis sechs Jahren heißt es: Einmal das komplette Beet entleeren und neu schichten. So bleibt das Hochbeet frisch und der Ertrag hoch.

 

Weitere Informationen: Obst- und Gartenbauverein Vorarlberg

Quellen: Zeitschrift Haus & Grund, Nr. 1, 2022