Umzug in eine kleinere Wohnung
Weniger Raum – mehr Leben. So gelingt der Umzug in eine kleinere Wohnung.
Wenn das Zuhause zu groß wird, entsteht Raum für Neues: mehr Nähe, mehr Leichtigkeit, mehr Leben. So beginnt mit einem Umzug in eine kleinere Wohnung oft ein neuer Lebensabschnitt. Mit einer sorgfältigen Planung und der richtigen Vorbereitung kann dieser Übergang jedoch stressfrei und positiv gestaltet werden. Auch wenn der Abschied manchmal schwerfällt, bietet eine kleinere Wohnung neben geringeren Kosten auch weniger Zeitaufwand für Instandhaltung, Pflege und Reinigung der Wohnfläche. So bleibt mehr Zeit für Hobbys, die früher wegen der ständigen Arbeit um Haus und Garten auf der Strecke blieben. Man kann diesen Schritt also auch als Chance sehen und mit vielen Erinnerungen im Gepäck (oder in den Umzugskartons) in den neuen Lebensabschnitt starten.
Es gibt viele Gründe für einen Umzug in eine kleinere Wohnung. Hier sind einige der häufigsten Gründe:
Kostenersparnis: Kleinere Wohnungen haben oft niedrigere Mieten und Nebenkosten, was helfen kann, Geld zu sparen.
Änderungen des Lebensstils: Veränderungen im Lebensstil, wie der Auszug aus dem Elternhaus, eine Trennung, Ableben des Partners oder der Eintritt in den Ruhestand, können dazu führen, dass weniger Platz benötigt wird.
Weniger Wartung: Weniger Platz bedeutet weniger Reinigungs- und Wartungsaufwand, was nicht nur im Alter Zeit und Mühe spart.
Lage: Kleinere Wohnungen befinden sich oft in zentraleren Lagen, was den Zugang zu Arbeit, Freizeit und öffentlichen Verkehrsmitteln erleichtert.
Aber egal, warum ein Umzug stattfindet. Es ist immer eine Herausforderung. Aber mit ein paar guten Tipps ist es leichter als gedacht.
Die beste Voraussetzung für einen reibungslosen Umzug ist eine gute Planung. Es empfiehlt sich demnach, frühzeitig mit der Organisation zu beginnen und eine detaillierte Checkliste und ein Zeitplan zu erstellen. In der Planung dürfen wichtige Schritte wie das Aussortieren, der Transport und Ablauf des Umzugstages nicht fehlen.
Am Ende eines Monats oder in den Sommermonaten ist die Hochsaison für Umzugsunternehmen. Eine Verlegung des Umzugstermins in den Frühling oder Herbst, wenn möglich auf den Monatsersten, ist daher sinnvoll und gehört zu einer funktionierenden Planung.
Den Termin frühzeitig zu fixieren und gleich das Umzugsteam zu reservieren, hilft bei der Planung und ist ein kleiner psychologischer Trick, der die Planung – Ausmisten und Co.- wiederum erleichtert.
Entrümpeln, Ausmisten und Reduzieren
Der Umzug in eine kleinere Wohnung setzt voraus, dass man sich bewusst für eine Verkleinerung des Haushalts entscheidet. Wer jahrzehntelang am gleichen Ort, in der gleichen Wohnung, im gleichen Haus gelebt hat, für den kann das eine Mammutaufgabe sein, denn im Laufe der Jahre sammelt sich vieles an.
Ein Rundgang durch das Haus oder die Wohnung, um sich einen Überblick zu verschaffen, wird als erster Schritt empfohlen. Was muss unbedingt mit, was hat in den zukünftigen Räumen Platz, was nicht, was kann weg und wie viel Zeit muss pro Raum für das Entrümpeln ungefähr kalkuliert werden. Am besten macht man sich einen Plan, wie man vorgehen will: etappenweise oder geballt in ein paar Tagen/Wochen und was noch alles besorgt bzw. für die Entrümpelung organisiert werden muss.
Da Entrümpeln und Ausmisten eine emotionale Herausforderung sein kann, sollte für diese eigentliche Arbeit genügend Zeit eingeplant werden. Auch über den Umgang mit liebgewonnenen Gegenständen, die nicht mit umziehen können, sollte nachgedacht werden. Eine Möglichkeit ist es, diese an Verwandte oder Bekannte zu verschenken oder weiterzugeben. Wichtig ist einfach: Darauf vorbereitet zu sein, dass es eine nicht ganz einfache Sache wird.
Verschiedene Methoden zum Entrümpeln
Konsequentes Aussortieren von Dekorationsgegenständen, Möbeln und Haushaltsartikeln lässt sich zudem mit verschiedenen Methoden bewältigen.
An die neue Wohnsituation anpassen: Eine kleinere Wohnung bietet neben weniger Stauraum auch eine andere Raumeinteilung.
Wichtig ist, sich im Voraus darüber Gedanken zu machen, wie die neue Wohnung eingerichtet werden soll und welche Möbel an welcher Stelle stehen sollen.
Nicht vergessen, Türstöcke und Treppenhäuser abzumessen, um sicherzugehen, dass Möbelstücke auch an ihr Ziel gelangen.
Die 3 Stapel-Methode:
1. Das kann sofort weg
2. Was wird wirklich noch gebraucht
3. Das hätte ich noch gerne, aber … Manchmal kann man sich nicht sofort entscheiden. Bei diesem Stapel darf man sich auch noch etwas Bedenkzeit nehmen.
Die „KonMari-Methode“:
Diese Methode wurde durch Marie Kondo, eine japanische Aufräumexpertin, populär. Der Fokus liegt darauf, nur Dinge zu behalten, die „Freude bereiten“
- Kategorien statt Räume: Die Kategorien (Kleider, Bücher, Deko oder Erinnerungsstücke) werden abgearbeitet und nicht die Räume selbst
- Alles auf einen Haufen: Alle Gegenstände einer Kategorie kommen auf einen Haufen, um sich einen Überblick über den gesamten Umfang zu schaffen
- Was wird wirklich gebraucht und/oder was löst Freude in mir aus. Wenn dem nicht so ist, dann wird es entsorgt.
- Jeder Gegenstand hat seinen Platz – sonst kann er weg.
Manchmal hilft es, Fotos von besonderen Gegenständen zu machen, um die Erinnerung (platzsparend) zu behalten.
Praktische Tipps für den Umzugstag
- Kartons kennzeichnen: nach Inhalt und auch den Raum beschriften
- Die wichtigsten Kisten zuletzt übersiedeln
- Die Essenzielle-Kiste: die wichtigsten Dinge, die am ersten Tag in der neuen Wohnung benötigt werden: wie Toilettenartikel, frische Kleidung, wichtige Dokumente
- Parkmöglichkeit organisieren
Die häufigsten Fehler
- Zu wenig Zeit einplanen
- Überladen: eine kleinere Wohnung ist schnell überladen und voll. Hier lieber nach der „Weniger ist mehr“ Regel agieren
- Fehlende Kommunikation: Die neue Adresse sollte rechtzeitig an alle relevanten Parteien, wie etwa Post, Banken und Versicherungsanstalten weitergegeben werden.
Viel Freude im neuen Heim und alles Gute zum Tapetenwechsel!
Quelle: Haus &Grund, Das Magazin für Haus-, Wohnungs- und Grundeigentümer – Nr. 4/ 2024