Ein sarniertes Haus von Außen. Die Fassade ist ein Mix aus weißem Verputz und Holz-Elementen.

Alles Bio - Haus Übelher

Wohnliches Familiendomizil in Schwarzach - Nachhaltigkeit energetisch und ökologisch umgesetzt

Das Projekt

Das große dreigeschossige Wohnhaus wurde 1975 errichtet. Das Untergeschoss mit Gartenzugang wird nur als Keller genutzt, im mittleren Geschoss befindet sich die Familienwohnung, die ebenfalls über eine Terrasse mit dem Garten verbunden ist. Im Dachgeschoss befindet sich eine Mietwohnung.

Der Wunsch nach einer Sanierung ging einher mit der Notwendigkeit, die Räumlichkeiten für die wachsende Familie umzugestalten. Die Wohnraumerweiterung sollte ursprünglich im Dachgeschoss über der an das Gebäude angebauten Garage erfolgen. Das Untergeschoss sollte trotz seiner geringen Raumhöhe als eigenständige Wohneinheit saniert und ausgebaut werden.

Dass man auch in Vorarlberg nicht unbedingt das „Hüslebauen“ im Blut haben muss, um einem 50 Jahre alten Haus zu neuem Glanz zu verhelfen, haben die Bauherren bewiesen. Mit Unterstützung von Sanierungslotsin und Architektin Andrea Vogel-Sonderegger sanierten sie ihr Wohnhaus möglichst nachhaltig und schufen zusätzlichen, sehr lebenswerten Wohnraum.

Haus Übelher vor der Sanierung. Zwei Balkone, Baum mit roter Schaukel davor

Innovation

Die Bauherren haben sich für eine möglichst nachhaltige Sanierung entschieden, die nicht nur den Aspekt der Energieeinsparung, sondern auch den der Ökologie berücksichtigt.

Das Haus wurde so saniert, dass es in den verschiedenen Lebensphasen flexibel genutzt werden kann. Für die nächste Generation soll es möglichst einfach zu sanieren oder ohne Sondermüll zu entsorgen sein. Daher wurden alle Baumaterialien nach ökologischen Qualitätskriterien ausgewählt, was nicht nur der Natur, sondern auch dem Raumklima zugutekommt. Lehm wurde auf dem eigenen Grundstück gewonnen und nach der Aufbereitung als Putz in den Wohnräumen aufgebracht - ein schönes Detail sind die in den frischen Lehm eingerollten Muster der Bauherrin. In den Lehmputz integriert ist eine neue Wandheizung, die im Zuge der Erneuerung der gesamten Haustechnik eingebaut wurde.

Anstelle des Dachausbaus über der Garage wurde im Untergeschoss eine Garconnière eingebaut und der verbleibende Raum mit der Wohnung im Mittelgeschoss verbunden.

Dabei wurden Fenster zu Fenstertüren und einige Fenster geringfügig verändert, so dass die einheitlichen Formen zu einem ruhigen Fassadenbild beitragen. Die neu errichtete und nun vergrößerte Terrasse über dem neuen Abstellraum bietet mehr Platz für das Wohnen im Freien.

Rohbauansicht innenraum
Küche in schwarz und weiß auf Holzboden

Ergebnis

Neben dem Austausch der Fenster wurde die Außenhülle mit einem insgesamt 22 cm dicken Wärmedämmverbundsystem aus Hanf und die Dachflächen mit einer 24 cm dicken Holzfaserdämmung (10 cm Aufdachdämmung und 14 cm Zwischensparrendämmung) energetisch aufgewertet.

Die Ölheizung wurde durch eine Luftwärmepumpe ersetzt und die Dachfläche mit Tonziegeln anstelle der asbesthaltigen Eterniteindeckung neu eingedeckt. Außerdem wurden Vorkehrungen für eine Photovoltaikanlage getroffen.

Durch den Anbau von Terrassen und die Dachsanierung ergab sich die Möglichkeit, das äußere Erscheinungsbild zu verbessern. Es wurde eine Kombination aus Putzflächen am Haupthaus und einer Holzverschalung der Anbauten (Garage, Balkone, Terrasse, Zugang) gewählt.

 

Hier das Interview der Bauleute und der Architektin:

„Es ist doch nur ein Haus – aber ein ganz besonderes“

Haus nach der Sanierung mit neuer Fassade und Holzelementen. Äste vom Baum im Bild

Statement von den Bauherren:

Bauherr: Ich würde niemals sagen, dass unser Weg für alle der richtige ist. Die Entscheidung, wie Wohnraum aussehen soll und gestaltet wird, ist eine höchst individuelle. Was ich aber jedem mitgeben kann, ist der Rat immer auf’ s Bauchgefühl zu hören. Ganz egal ob beim Gesamtprojekt, bei der Auswahl der Handwerker*innen oder bei der Entscheidung, wie viel Geld man investieren möchte. 


Bauherrin: Für uns war es schlussendlich genau die richtige Entscheidung und wir sind sehr froh, dass wir den Schritt gewagt haben.

Weitere Projekte in Zusammenarbeit mit dem Energieinstitut Vorarlberg: