Seitenansicht einer schockierten jungen Frau, die Schimmel an der Wand betrachtet

Schimmel vorbeugen mit diesen 10 Tipps

Schimmel in Wohnräumen entsteht durch eine Kombination aus Nährboden, Sporen, Feuchtigkeit und Wärme. Auch bauliche Mängel können Schimmelbildung fördern. Mit einfachen, aber wirkungsvollen Maßnahmen, lässt sich Schimmel aber vermeiden. 

Besonders gefährdet sind kalte Stellen wie Außenecken, Fensterlaibungen oder Bereiche hinter Möbeln. Sporen sind überall in der Luft und Hausstaub dient als Nahrung.  Auch Baufeuchte in Massivbauten sowie alltägliche Aktivitäten wie Kochen, Duschen oder Wäschetrocknen erhöhen die Luftfeuchtigkeit. Ab 80 % relativer Luftfeuchte finden viele Schimmelarten ideale Bedingungen. Ein Vier-Personen-Haushalt produziert täglich rund 6–8 Liter Wasserdampf – dieser muss durch regelmäßigen Luftaustausch abgeführt werden, um Schimmelbildung zu vermeiden.

Hier finden Sie 10 Tipps, um Schimmel im Alltag zu vermeiden:

Einer der wichtigsten Schritte zur Schimmelprävention ist das richtige Lüften. Dreimal täglich Stoßlüften. Das bedeutet, die Fenster für einige Minuten ganz zu öffnen (3 bis 15 Minuten), um einen kompletten Luftaustausch zu ermöglichen.

Die Kippstellung hingegen bringt kaum frische Luft in den Raum und führt bei dauerhaft gekipptem Fenster lediglich zu unnötigem Wärmeverlust.

Auch wenn die Energiepreise hoch sind, sollten Wohnräume ausreichend beheizt werden. Empfohlen sind etwa 20 bis 22 °C in Wohnbereichen und 16 bis 18 °C im Schlafzimmer. Achte darauf, dass Räume nicht vollständig auskühlen – denn kalte Wände begünstigen die Schimmelbildung. Eine gleichmäßige Grundtemperatur hilft, Feuchtigkeit zu vermeiden und sorgt für ein angenehmes Wohnklima.

Die Luftfeuchtigkeit in der Wohnung sollte idealerweise 60 % nicht überschreiten. Ein einfaches Hygrometer (Luftfeuchtemessgerät) liefert hierzu zuverlässige Werte. Um Feuchtigkeitsprobleme zu vermeiden, sollten Innentüren zwischen unterschiedlich beheizten Räumen geschlossen bleiben. Andernfalls kann feuchte, warme Luft in kühlere Räume gelangen und dort die relative Luftfeuchtigkeit erhöhen. Der Temperaturunterschied zwischen verbundenen Räumen sollte möglichst nicht mehr als 4 °C betragen.

Nach dem Duschen oder Baden sollte das Badezimmer sofort gründlich gelüftet werden. Währenddessen ist es wichtig, die Tür geschlossen zu halten, damit sich der Wasserdampf nicht in der gesamten Wohnung verteilt. Nutzen Sie – sofern vorhanden – eine Lüftungsanlage oder öffnen Sie das Fenster weit. Zusätzlich hilft es, mit einem Abzieher das Wasser von den Fliesen zu entfernen, um die Feuchtigkeit zu reduzieren.

Auch in der Küche sollte die Tür beim Kochen geschlossen bleiben. Der entstehende Wasserdampf sollte möglichst direkt nach außen abgeleitet werden – idealerweise über eine Dunstabzugshaube.

Vermeiden Sie es, Ihre Wäsche in geschlossenen Räumen zu trocknen. Nutzen Sie stattdessen einen Balkon, den Garten oder einen speziellen Trockenraum. Falls dies nicht möglich ist, achten Sie auf ausreichende Belüftung des Raumes und nutzen Sie einen Luftentfeuchter. Lüften Sie auch nach dem Bügeln immer ordentlich durch!

Luftbefeuchter: Sie können zwar bei trockener Luft helfen, aber wenn sie nicht regelmäßig gereinigt oder korrekt betrieben werden, fördern sie die Vermehrung von Bakterien und Schimmelpilzen. Besonders Modelle, die direkt am Heizkörper hängen, sind problematisch, da sie oft schwer zu reinigen sind und eine konstante Wärmequelle bieten – ideal für Mikroorganismen.

Relative Luftfeuchtigkeit: Eine zu hohe Luftfeuchtigkeit (über 60 %) kann zu Schimmelbildung führen, besonders in schlecht belüfteten Räumen. Ideal ist ein Bereich zwischen 40–60 %. Ein Hygrometer kann helfen, die Luftfeuchtigkeit im Blick zu behalten.

Klimaanlagen: Diese müssen regelmäßig gewartet werden – insbesondere die Filter und Kondenswasser Abläufe. Ungewartete Anlagen können Schadstoffe, Keime und Allergene in der Luft verteilen.

Möbel mit Abstand aufstellen
Lassen Sie zwischen Möbeln und Außenwänden etwa 5–10 cm Platz, damit die Luft zirkulieren kann und sich keine Feuchtigkeit staut.

Versteckte Stellen kontrollieren
Überprüfen Sie regelmäßig Ecken, Fensterrahmen und Bereiche hinter Möbeln auf Feuchtigkeit oder Schimmel – so erkennen Sie Probleme frühzeitig.

Bei der Renovierung oder dem Neubau sollten Sie schimmelresistente Materialien verwenden. Spezielle Farben, Putze und Tapeten können helfen, die Schimmelbildung zu verhindern. Auch bei der Auswahl von Dämmmaterialien sollte auf deren Feuchtigkeitsresistenz geachtet werden.

Zimmerpflanzen tragen zur Luftfeuchtigkeit bei. Wählen Sie daher Pflanzen, die wenig Wasser benötigen und gut für das Raumklima sind. Vermeiden Sie es, zu viele Pflanzen in einem Raum zu haben, um die Luftfeuchtigkeit nicht unnötig zu erhöhen.

Feuchtigkeitsschäden wie undichte Dächer, defekte Wasserleitungen oder Risse in den Wänden, sollten umgehend repariert werden. Je schneller Sie auf solche Schäden reagieren, desto geringer ist das Risiko für Schimmelbildung.

Quelle:
https://www.energieinstitut.at/aktuelles/giftig-haesslich-teuer-schimmel-im-wohnraum
www.wohnnet.at