Nachhaltig bauen und sanieren

NACHHALTIGKEIT WIRD IMMER WICHTIGER: REGIONALE BAUSPEZIALISTEN IM INTERVEW

Langlebig bauen

Es ist empfehlenswert, bereits wäh­rend der Planung an nachfolgende Generationen zu denken. So kann ein Haus später nach Bedarf ver­kleinert oder erweitert und an die Bedürfnisse der Bewohner*innen angepasst werden. 

Baumeister Wimmer

Nachhaltige Baustoffe

Ein besonders wichtiger Punkt ist neben der Bauweise auch die Wahl der Baustoffe. Jeder Baustoff ver­fügt über eine andere Ökobilanz. So macht es einen Unterschied, ob mit lokalen, nachwachsenden Roh­stoffen gearbeitet wird, oder ob die Baustoffe einen kilometerlangen Transportweg hinter sich haben. 

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Zudem ist der Ziegel sehr robust und somit wenig anfällig für witte­rungsbedingte Schäden oder Bau­mängel. Auch lassen sich Ziegel problemlos verwerten und recy­celn. Aus ökologischer Sicht punk­tet der Ziegel weiter als natürlicher mineralischer Rohstoff, der fast überall verfügbar ist.

Jedoch ist die Herstellung im Ver­gleich zu anderen Wandbauten aufgrund der hohen Temperaturen beim Brennvorgang energieinten­siv. Auch um entsprechend gute Dämmwerte zu erzielen, ist ver­gleichsweise ein hoher Primären­gieaufwand1 erforderlich. Aus ökologischer Sicht sprechen verschiedene Aspekte für Holz als Baustoff. 

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Auch der geringe Energieauf­wand, der für die Produktion und Aufbereitung des Materials anfällt, spricht für den Baustoff. Außerdem besitzt Holz eine ausgezeichne­te Tragfähigkeit und eine sehr gut wärmedämmende Eigenschaft. Dadurch lässt sich eine hohe Wärmedämmleistung mit äußerst schlanken Wandstärken erzielen. Ein Wermutstropfen gegenüber einem Massivhaus ist die geringere Lebensdauer. So nagt der Zahn der Zeit stärker an Holz als an massi­ven Baumaterialien wie Ziegel und Steine. 

Effektive Wärmedämmung

Ein weiteres zentrales Element beim nachhaltigen Bauen ist eine effiziente, umweltschonen­de Wärmedämmung. Dazu zählt die Dämmung von Dach, Außen­wänden, Fenstern und Außentü­ren. Eine gute Dämmung hält die Aufwendungen für die Beheizung gegenüber der Außentemperatur möglichst gering. Die Effizienz der Wärmedämmung spiegelt sich in den Kategorien des Energieaus­weises wider und reicht vom Nied­rigenergiehaus bis hin zum Pas­sivhaus. Nicht nur die Effektivität der Wärmedämmung spielt beim Hausbau eine Rolle, auch die Wahl der Dämmmaterialien ist wichtig. Heutzutage gibt es eine Vielzahl an nachhaltigen, ökologischen Dämmmaterialien: Diese reichen von Holz- über Hanffasern bis hin zu Zellulose oder Schilf. 

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Auch die etwas höheren Material­kosten muss der umweltbewusste Hausbesitzer in Kauf nehmen. 

Nachhaltige Heizsysteme

Ab dem Jahr 2035 sollen sämtliche Öl-, Kohle- und Koksheizungen in Österreich nicht mehr erlaubt sein. Daher ist es an der Zeit, sich Ge­danken über eine ökologische Form der Heizung zu machen: Pelletsheizung, Hackschnitzelhei­zung, Wärmepumpe, Erdwärme. Um den schrittweisen Ausstieg aus den fossilen Energien hin zur klimafreundlichen Raumwärme zu erleichtern, stellt das Klimaschutz­ministerium Förderungen zur Ver­fügung: 

          

Photovoltaik

Seinen eigenen Strom für Haus und Elektroauto zu erzeugen, ist mit einer Photovoltaikanlage, wel­che vorzugsweise auf dem Dach angebracht wird, möglich. Zum einen gibt es tolle Förderprogram­me, zum anderen sind größere Flä­chen mit Solarpanelen in den letz­ten Jahren durch niedrigere Preise leistbar geworden.