16.12.2021 - RBI stärkt Kapital und Nachhaltigkeit
Die Bank verbriefte ein Rekordportfolio von über 4 Mrd. Euro und positioniert sich bei Kernenergie.
Harte Kernkapitalquote erhöht
Die Raiffeisen Bank International (RBI) stärkt mit der Verbriefung eines Kreditportfolios in Höhe von 4,1 Mrd. Euro ihre Kapitalbasis. Das verbriefte Portfolio besteht aus Krediten an Unternehmen hauptsächlich in Deutschland, der Slowakei und Österreich. Es ist das bisher größte von der RBI verbriefte Portfolio. Bei der synthetischen Verbriefung wurde das Paket in eine Senior-, eine Mezzanine- und eine Junior-Risikoposition aufgeteilt. Das Kreditrisiko der Mezzanine-Tranche wurde von internationalen institutionellen Investoren übernommen. Die RBI behält das Kreditrisiko der Junior- und Senior-Tranchen. Dank dieser Verbriefungsstruktur habe die Transaktion keine Auswirkungen auf die Kundenbeziehungen, so die Bank. Auf Konzernebene wird die Transaktion die harte Kernkapitalquote (CET 1) um rund 21 Basispunkte erhöhen. Diese hatte heuer nach neun Monaten 13,2 Prozent betragen.
Nachhaltige Positionierung
Neben der Verbesserung der Kapitalposition arbeitet die RBI auch an ihrer Nachhaltigkeitsstrategie. Vor dem Hintergrund der sich verschärfenden Klimakrise wird auch über die Kernenergie und ihren Platz im zukünftigen Energiemix diskutiert. Derzeit liegt ihr Anteil an der weltweiten Stromerzeugung bei etwa 10 Prozent. Einige Länder gestehen der Kernenergie eine gewisse Rolle in der Energiewende zu. Deshalb wird in der EU-Politik nach wie vor kontrovers über die Einstufung der Nutzung der Kernenergie als "nachhaltig" im Rahmen der EU-Taxonomie diskutiert. In dieser Debatte positioniert sich RBI-CEO Johann Strobl klar: "Auf der Grundlage aktueller wissenschaftlicher Erkenntnisse lehnt die RBI als Responsible Banker die Aufnahme von Atomkraft in die EU-Taxonomie ab. Diese Haltung wird durch unseren konzernweiten Code of Conduct und unsere internationalen Nachhaltigkeitsverpflichtungen unterstrichen." Gerade im Hinblick auf die Glaubwürdigkeit als ESG-Vorreiter sei es für die RBI wichtig, auch zu kontroversen Themen klar Stellung zu beziehen.
Top-Platzierung
Die RBI investiert viel Arbeit in ihre nachhaltige Ausrichtung. Seit 2011 nimmt die Bank jährlich an der Evaluierung durch die Non-Profit-Organisation CDP teil, die im Auftrag von Investoren die CO2-Emissionen börsenotierter Unternehmen in mehr als 90 Ländern erhebt. Damit soll die Transparenz von Unternehmen hinsichtlich ihrer Ziele und Strategien gefördert und in der Folge CO2-Emissionen verringert werden. Mehr als 13.000 Unternehmen berichteten 2021 ihre CO2 bezogenen Daten an CDP. Nur 730 Unternehmen weltweit bzw. 57 Unternehmen aus der Region Deutschland, Österreich und Schweiz konnten 2021 einen Platz in der Leadership-Liste (A und A-)von CDP erreichen - darunter auch die RBI. Zudem gehört die Bank zu den sieben besten Unternehmen Österreichs, die sich im Ranking wiederfinden, und ist die Nummer eins im Finanzsektor. Zum neunten Mal in Folge wurde sie von CDP für das hohe Niveau bei der Beantwortung des Fragebogens ausgezeichnet.
Quelle: Raiffeisenzeitung; Text: lov
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