23.06.2021 - Mit Green Banking auf Erfolgskurs
Die Raiffeisenbank Gunskirchen überschreitet erstmals die Milliardengrenze.
Zum ersten Mal in ihrer über 120-jährigen Geschichte übertrifft die Raiffeisenbank Gunskirchen die Milliardengrenze beim Geschäftsvolumen. Treiber für diesen Meilenstein waren die Öko-Finanzierungen und Veranlagungen im selbstständig agierenden Umweltcenter mit einem Plus von 28 Prozent sowie das Finanzierungsgeschäft im Immobilienbereich. "Wir sind mit der Entwicklung des vergangenen Geschäftsjahres sehr zufrieden und konnten trotz des herausfordernden Umfelds ein beeindruckendes Wachstum verzeichnen", sagt Hubert Pupeter, Vorstandsvorsitzender der RB Gunskirchen. Das erzielte Geschäftsvolumen im Jahr 2020 von 1,014 Mrd. Euro entspricht einem Wachstum von 85 Mio. Euro bzw. 9,2 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Einem Plus von zwölf Prozent auf 568 Mio. Euro an Einlagen steht ein Plus von sieben Prozent auf 446 Mio. Euro an Ausleihungen gegenüber. Die Bilanzsumme der RB Gunskirchen beträgt 513 Mio. Euro, das entspricht einer Steigerung von 47 Mio. Euro bzw. zehn Prozent.
Ein insgesamt rückläufiges Zinsniveau, die fehlende Dividende der Raiffeisenlandesbank Oberösterreich aufgrund des Ausschüttungsverbotes der EZB und die Negativzinsen für die Überschussliquidität haben das Betriebsergebnis jedoch auf 4 Mio. Euro bzw. 0,8 Prozent der Bilanzsumme gedrückt.
Das Corona-Jahr habe zwei Dinge gezeigt, hebt Pupeter hervor: "Die Menschen haben ihr Geld vor dem Hintergrund von unsicheren wirtschaftlichen Aussichten gespart und bei ihren Veranlagungen auf Sicherheit und Nachhaltigkeit geschaut. Auf der anderen Seite wurden aber auch viele geplante Investitionen und Projekte als Vorsichtsmaßnahme aufgeschoben." Die Trendwende habe hier "ganz klar" die Investitionsförderung des Bundes gebracht, "die besonders im zweiten Halbjahr spürbar war und die Ausleihungen steigen ließ", so der Vorstandsvorsitzende.
Grüner Wachstumstreiber
Das Umweltcenter ist bereits für mehr als ein Drittel des Wachstums der gesamten Raiffeisenbank Gunskirchen verantwortlich. Die "Bank in der Bank" verzeichnete mit dem Fokus auf nachhaltige Geldanlagen und Green Banking einen Anstieg des Geschäftsvolumens von 75 Mio. Euro im Jahr 2019 auf 105 Mio. Euro im vergangenen Geschäftsjahr. Bei der Anzahl der Kunden konnte die Raiffeisenbank mit einem Plus von 7,5 Prozent auf rund 12.700 zulegen. Auch hierbei hat das Umweltcenter den größten Anteil daran. "Mit unserer Fokussierung auf nachhaltige Anlage- und Giroprodukte, grüne Finanzierungen und echtes Green Banking sind wir zur Anlaufstelle für umweltbewusste Anleger aus ganz Österreich geworden", berichtet Kristina Proksch, Leiterin des Umweltcenters.
Für das laufende Geschäftsjahr erwartet die Raiffeisenbank Gunskirchen trotz der anhaltend schwierigen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen ein solides Wachstum. "Wir peilen beim Geschäftsvolumen eine Steigerung um mindestens sieben Prozent an", so Hubert Pupeter.
Nachhaltige Investitionen
Das Umweltcenter hat sich seit der Gründung 2012 als grüne Bank etabliert. "Wir veranlagen das Geld, das uns unsere Kunden anvertrauen, zu 100 Prozent in ökologische und soziale Projekte. Mit dem Umweltcenter setzen wir unsere Vision einer grünen Bank im Herzen von Oberösterreich um", erklären Pupeter und Proksch. Die vom Umweltcenter der Raiffeisenbank Gunskirchen finanzierten Projekte reichen vom ökosozialen Wohnbau über Biomasse, Recycling, Windkraft und die Errichtung von Photovoltaikanlagen bis hin zur Finanzierung von E-Autos oder ökologisches Bauen. Im Jahr 2020 sind über 53 Mio. Euro in nachhaltige Projekte investiert worden. "Die bisher finanzierten Projekte ersparen der Umwelt 17.129 Tonnen CO2 pro Jahr. Dies entspricht dem CO2-Äquivalent von 109 Millionen gefahrenen Kilometern mit einem Mittelklassewagen", erläutert Proksch.
Die Genossenschaftsbank sieht sich vor allem auch als aktiver Gestalter und nicht nur passiver Finanzierer. "Einen Schwerpunkt setzen wir in diesem Jahr auf die Förderung der E-Mobilität mit neuen E-Autos als Firmenwagen, der für Mitarbeiter kostenlosen Stromtankstelle vor dem Haus und nicht zuletzt mit unserem Projekt Jobrad", führt Pupeter weiter aus. Mit der Anschaffung von Fahrrädern wolle man einen nachhaltigen Beitrag zur Gesundheitsförderung der Mitarbeiter und zum gelebten Umweltschutz leisten. "Wir fördern die Anschaffung der E-Bikes mit insgesamt 50 Prozent der Kosten und bieten unseren Mitarbeitern damit einen konkreten Anreiz, die täglichen Fahrten ins Büro nachhaltig zu gestalten", so Pupeter.
Quelle: Raiffeisenzeitung; Text: hbh
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