15.02.2023 - Unternehmertum mit ökosozialem Mehrwert

Entrepreneurship in Österreich. Ein Beitrag von Florian Leregger

Entrepreneurship

Entrepreneurship ist in aller Munde – seit vielen Jahren. Gründen und unternehmerisch tätig sein. Innovation und Disruption. Dynamik und Agilität. Vision und Realität. Rechte und Pflichten. Verantwortung und Risiko. Erfolge und Rückschläge. All das und noch vieles mehr gehört dazu. Viele Personen streben an, ein Produkt oder eine Dienstleistung auf den Markt zu bringen, um positiven Impact für Gesellschaft oder Umwelt – am besten für beides – zu schaffen. Wirtschaftlich tragen sollte sich das Ganze auch.

 

Verständnis von Entrepreneurship

Natürlich gibt es zahlreiche Definitionsversuche von Entrepreneurship. Aufgrund der Tatsache, dass das Verständnis wohl stark von Werken österreichischer Ökonomen geprägt wurde, möchte ich diese hier beispielhaft erwähnen: Carl Menger von Wolfensgrün, Friedrich August von Hayek und Joseph Schumpeter. Letzterer war es auch, der mit seinem Verständnis von Unternehmer*in (Entrepreneur) bis heute oftmals ins Treffen geführt wird. Nach Joseph Schumpeter würde der/die Unternehmer*in insbesondere durch Innovation getrieben sein. Die eigene wirtschaftliche Position durch Innovation verbessern und somit auch für Wirtschaftswachstum zu sorgen und sozialen Wandel voranzutreiben, stehe an oberster Stelle. „Schöpferische Zerstörung“ nannte Schumpeter den Prozess der Neukombination von Produktionsfaktoren, welcher federführend durch Kreativität ermöglicht werden kann.

 

Jede*r von uns kann Entrepreneurship

Abgesehen vom Unternehmertum kann jede*r von uns Entrepreneur sein. Wir können das lernen. Es muss ja nicht gleich ein Unternehmen (Star-Up) gegründet werden. Auch im privaten oder gesellschaftlichen Engagement lässt sich Entrepreneurship beobachten – beispielsweise im Ehrenamt. Nämlich dann, wenn es zum Beispiel um die Umsetzung von Projekten geht. Der erste Schritt dabei ist immer: Initiative ergreifen.

 

Ökosozialer Mehrwert durch Entrepreneurship

Gefühlt erlebt Social Business (Social Entrpreurship) einen regelrechten Boom. Hierbei werden nicht immer nur soziale/gesellschaftliche Lösungen adressiert. Oftmals stehen auch ökologische Innovationen als unternehmerischer Beitrag zum Umwelt- und Klimaschutz im Vordergrund. Das Gründerservice der Wirtschaftskammer Österreich nennt es so: „Gutes TUN. Geschäfte MACHEN. Mit dieser Motivation gründen immer mehr Unternehmerinnen und Unternehmer in Österreich. Parallel zur ‚Start-up-Szene‘ hat sich in den letzten Jahren ein rasant wachsendes Feld des ‚Social-Entrepreneurship‘ entwickelt. Gesellschaftliche Themen und Innovationen professionell anpacken und mit einer Unternehmensgründung impactorientiert entwickeln, ist dabei das Ziel“. Dafür gibt es einen eigenen Gründungsleitfaden für Social Entrepreneurs (hier).

 

Förderung von Entrepreneurship in Österreich

Vielfach wird bei der Förderung von Entrepreneurship bei jungen Personen angesetzt. Das macht durchaus Sinn. In der Regel sind sie es, die ihre Zukunft aktiv mitgestalten möchten, gut ausgebildet sind und für ökologische/soziale Herausforderungen unternehmerische Lösungen entwickeln können. Hierzulande gibt es mittlerweile zahlreiche Initiativen und Organisationen, die sich mit der Ausbildung und Förderung von Skills sowie mit der Begleitung für erfolgreiches Entrepreneurship beschäftigen. Beispielsweise:

 

ASHOKA fördert seit über 30 Jahren Social Entrepreneurs

Business Academy Maygasse (BHAK Wien 13) ist seit 2012 zertifizierte Entrepreneurship-Schule und bietet Entrepreneurship-Education

Entrepreneurship Summit Wien findet jährlich in Wien statt

IMPACT HUB VIENNA als Raum und Drehscheibe für nachhaltiges Unternehmertum

SENA (Social Entrepreneurship Network Austria) als Interessenvertretung für Unternehmertum mit positiver gesellschaftlicher Wirkung

WEMORROW ist eine Initiative für nachhaltige Transformation, Unternehmertum und Good Impact Economy

YEP AUSTRIA versteht sich als Katalysator für Jugendliche, die in der Welt etwas bewegen, mitreden und ihre Zukunft mitgestalten wollen