15.11.2021 - Trend zu alternativer Veranlagung
Steirer setzen auf Wertpapiere und nachhaltige Investments.
50 Prozent mehr Wertpapierdepots eröffnet
Coronabedingt wurden heuer bei Raiffeisen Steiermark anstatt der Weltspartage erneut die Oktober-Gespräche abgehalten. Zwar nutzen die Steirer nach wie vor klassische Sparformen am meisten, jedoch liegen besonders Wertpapiere und nachhaltige Investments bei den Raiffeisen-Kunden voll im Trend. "Das anhaltende Niedrigzinsniveau und die seit einigen Jahren negative Realverzinsung am Sparbuch bringt selbst sehr sicherheitsbewusste Anleger verstärkt dazu, über alternative Geldanlagen nachzudenken", erklärt Martin Schaller, Generaldirektor der Raiffeisen-Landesbank (RLB) Steiermark.
Die Sparformen Sparbuch, Bausparvertrag und Lebensversicherung seien nach wie vor die meist genutzten bei Raiffeisen, jedoch investieren neben dem Fondssparen die Steirer vermehrt in Immobilien, Edelmetalle sowie Aktien und Investmentfonds. Den Trend hin zu Wertpapieren und nachhaltigen Investments registriert Raiffeisen Steiermark schon länger. Heuer wurden bereits um 50 Prozent mehr Wertpapierdepots eröffnet als noch im Vorjahr. Insgesamt zählt die Raiffeisen-Bankengruppe (RBG) Steiermark 130.000 Fondssparer, bei neuen Fondssparverträgen setzen mittlerweile zwei Drittel der Raiffeisen-Kunden auf Nachhaltigkeitsfonds. "In der Steiermark wird in Kürze der 50.000 nachhaltige Fondssparvertrag abgeschlossen, damit sind wir Vorreiter in Österreich", so Schaller.
Inflation bleibt länger
Kritisch sieht Schaller die ultralockere Geldpolitik der EZB: "Ich bezweifle, dass die Inflation so schnell wieder verfliegt und gehe davon aus, dass sie längere Zeit über zwei Prozent oder höher liegen wird." Daher sei es aus Sicht der Sparer sinnvoll, in eine gut strukturierte Wertpapierveranlagung für die langfristige Vermögenssicherung zu investieren. Denn ohne die Chance der Kapitalmärkte zu nützen, lasse sich die Inflation nicht ausgleichen. Besonders Frauen zeigen sich vor diesem Hintergrund in ihrem alternativen Anlageverhalten laut einer Studie von Raiffeisen Capital Management deutlich zurückhaltender und setzen noch verstärkt auf klassische Sparformen.
Indes ist bei jüngeren Anlegern eine hohe Affinität für Krypto-Assets zu sehen. "Wir warnen vor diesen hochspekulativen Investitionen, bieten sie nicht an und beraten nicht dazu", stellt Generaldirektor Schaller klar. Langfristigkeit in der Anlage und das Abwägen von Risiko sollte den Kunden wichtiger sein als schnellgewonnenes Geld, zumal durch Krypto-Assets rasch herbe Verluste drohen.
Quelle: Raiffeisenzeitung
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