- Wie kann ich mein Unternehmen bestmöglich übergeben?
- Wo finde ich einen geeigneten Nachfolger?
- Was erwartet man von mir, wenn ich einen Betrieb übernehme?
- Aus welchen Gründen könnte eine Übergabe scheitern?
Als Unternehmer können Sie mit einer umfassenden Planung und Vorbereitung viel für das Gelingen einer zufrieden stellenden Firmenübergabe tun. Klären Sie in ausführlichen Gesprächen die Ziele und Bedürfnisse des potenziellen Nachfolgers ab, testen Sie seine betriebswirtschaftlichen Fähigkeiten.
Sprechen Sie mit Ihrem Raiffeisenberater. Er kann Sie in wichtigen Fragen zur Gestaltung der Unternehmensnachfolge unterstützen.
Die zentrale Verantwortung für das "Wann und Wie" und damit der Erfolg einer Unternehmensnachfolge liegt beim Übergeber.
Eine Unternehmensnachfolge von langer Hand vorzubereiten sowie die vielen Detailfragen konstruktiv und mit dem nötigen Abstand zu klären, ist eine herausfordernde Aufgabe. Die Gestaltung der Unternehmensnachfolge ist Unternehmerverantwortung. Meist ist entscheidend, dass vom Übergeber eine klare Richtung eingeschlagen wird, externe Berater können dabei fachlich und konzeptiv unterstützen.
Die Umsetzung einer Unternehmensnachfolge besteht in einem Zusammenspiel von persönlichen, emotionalen, familiären, betriebswirtschaftlichen, finanziellen, rechtlichen und steuerlichen Fragen und Gegebenheiten. Eine umfassende Planung und Vorbereitung ist daher erforderlich.
Nicht immer muss der Nachfolger unbedingt aus dem Familienkreis stammen.
Bereits mehr als 50 Prozent aller Nachfolger stammen von außerhalb der Familie. Sie sollten es keinesfalls als Scheitern betrachten, wenn die Übergabe nicht innerhalb der Familie erfolgt. Wesentlich ist, dass die beste Nachfolge-Variante gewählt wird.
Wo finde ich einen geeigneten Nachfolger?
- In der Familie: Kinder, Schwiegerkinder, Enkelkinder, Neffen oder Nichten
- Im Unternehmen: geeignete Mitarbeiter
- Im Umfeld: Mitbewerb, Lieferantenkreis, Kundenkreis, Unternehmensgründer, der sich für eine Übernahme entscheidet
Wer kann bei der Suche nach einem Nachfolger helfen?
- Steuerberater, Unternehmensberater, Rechtsanwälte
- Ihre Raiffeisenbank
- Wirtschaftskammern, Kammern der Freien Berufe, Förderstellen
- Inserate in Branchen-Zeitungen
- Persönliche Kontakte in der Branche
- Nachfolgebörsen (z. B. WKO Nachfolgebörse)
Welche Anforderungen werden an Sie – als Nachfolger – gestellt? Machen Sie einen kritischen Selbst-Check!
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Ist der Wille vorhanden, das Unternehmen in voller Verantwortung zu übernehmen?
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Wie sieht es mit Einsatzfreude, Risikobereitschaft und Verantwortungsbewusstsein aus?
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Sind Sie eine Unternehmer-Persönlichkeit und qualifiziert für Führungsaufgaben?
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Haben Sie die erforderlichen fachlichen Qualifikationen?
- Erwerben Sie möglichst viel praktische Erfahrung bei einem branchennahen Unternehmen, um wichtige Impulse in das neu erworbene Unternehmen einzubringen.
Stellen Sie sich selbst folgende Fragen:
- Ist das Unternehmen lebensfähig und zukunftsträchtig?
- Stehen meine Familienmitglieder hinter der Entscheidung?
- Kenne ich das Unternehmen gut genug?
- Kenne ich die wesentlichen Mitarbeiter im Unternehmen?
- Bin ich mir über die finanziellen Möglichkeiten im Klaren?
- Welche Alternativen zur Unternehmensnachfolge könnte ich mir vorstellen?
- Kann ich bestehendes oder künftiges finanzielles Risiko tragen?
- Wie sehen meine persönlichen und beruflichen Ziele aus?
Auch Rechtsfragen müssen geklärt werden:
- Liegen die erforderlichen gewerberechtlichen Befähigungsnachweise vor?
- Gibt es ein klares, rechtliches und steuerliches Konzept für die Unternehmensübergabe und dessen Fortführung?
Oft liegen die Gründe für ein Scheitern an mangelnder Kommunikation oder fehlender Bereitschaft der Beteiligten.
Es sind nicht nur Zahlen und Fakten, die für eine erfolgreiche Firmenübernahme ausschlaggebend sind. Eine ebenso große Rolle spielen die Kommunikation zwischen Übergeber und Übernehmer sowie emotionale Faktoren.
Häufig scheitert die Firmenübergabe an...
- der mangelnden Bereitschaft des Übergebers, Führungskompetenzen abzugeben.
- der Überzeugung des Übergebers einen Nachfolger zu haben ohne sich mit diesem wirklich abgesprochen zu haben.
- der fehlenden Transparenz hinsichtlich Ablauf und Konditionen.
- der fehlenden Kooperationsbereitschaft der Beteiligten. Sie äußern sich nicht zu wichtigen Entscheidungen und blockieren damit eine Firmenübergabe.
- dem Wunsch, mit der Übergabe eine Familientradition aufrecht zu erhalten ohne sich nüchtern mit den betriebswirtschaftlichen Zukunftsaussichten des Unternehmens zu beschäftigen.
- der Unklarheit, wie die Unternehmensnachfolge aus rechtlicher und steuerlicher Sicht konkret umgesetzt werden soll.