Erfolgreiches Crowdfunding für das neue Jugendhaus

Erfolgreiches Crowdfunding für das neue Jugendhaus
Als Crowdfunding-Verantwortlicher bei der Raiffeisenbank Feldkirch unterstützte Ulrich Knoll die Projektinitiatorin Mag. Heike Sprenger bei der Finanzierungsaktion.

Ende Jänner wurde das neue Jugendhaus in Feldkirch feierlich eröffnet. Der neue Standort an der Reichsstraße bietet den Jugendlichen unterschiedliche Möglichkeiten, unter anderem haben junge Kreative einen Ort erhalten, an dem Jugendkultur gelebt werden kann. Um den  Bühnenakteuren die richtige Akustik zu bieten und sie ins rechte Licht zu rücken, wurde mittels Crowdfunding eine neue Ton- und Lichtanlage finanziert. Im Gespräch berichtet Mag. Heike Sprenger von der Offenen Jugendarbeit Feldkirch über die Hintergründe.

Die Gestaltung des neuen Jugendzentrums wurde zum Großteil von der Stadt Feldkirch finanziert. Warum hat sich die offene Jugendarbeit Feldkirch bei diesem Projekt zusätzlich für eine Finanzierung über die Crowdfunding-Plattform mit.einander.at entschieden?

H. Sprenger: Es ist richtig, dass die Finanzierung des neuen Jugendhauses die Stadt Feldkirch übernommen hat, darüber hinaus wurde der Umbau auch vom Land Vorarlberg gefördert. In der Finanzierung der Betriebsausstattung ist auch ein Großteil der Kosten für die Licht- und Tontechnik des Veranstaltungsraums enthalten. Im Planungsprozess haben wir uns Gedanken darüber gemacht, was die Jugendlichen selber zur Ausstattung beitragen können und sind dabei auf die Idee gekommen, einen Teil der Ton- und Lichtanlage, die ja auch von externen Veranstaltern genutzt werden kann, über Crowdfunding zu finanzieren. Das hat zum einen den Effekt, dass sich die Nutzer*innen aktiv in einen Prozess einbringen müssen zum anderen sind auch viele Personen überhaupt darauf aufmerksam geworden, dass im neuen Jugendhaus - wie bereits im alten - eine große Musikszene ihre Heimat gefunden hat.

 

Welche Erfahrungen haben Sie mit dem Crowdfunding über mit.einander.at gemacht?

H. Sprenger: Es war für die Mitarbeiter*innen und die Jugendlichen der Offenen Jugendarbeit mit viel Arbeit verbunden - vor allem, weil zeitgleich der Umzug vom alten zum neuen Standort stattgefunden hat. Schön zu sehen war, dass während die Aktion lief, ganz viele Ideen entstanden sind, wie noch mehr Geld lukriert werden kann - von einem Marktstand beim Weihnachtsmarkt über einen Flohmarkt im alten Graf Hugo bis zu einer Theateraufführung, Konzerten und einer Kunstauktion.

 

Welche Maßnahmen wurden gesetzt, um das Projekt zu bewerben?

H. Sprenger: Neben klassischen Plakaten, Postkarten und Presseaussendungen wurde natürlich viel über Facebook und Hashtag beworben. Auch die Aktion auf dem Weihnachtsmarkt hat nicht nur Spenden gebracht, sondern zur Bekanntmachung beigetragen. Darüber hinaus bedeutet Crowdfunding auch "Klinken putzen" - ein Aufruf an Mailinglisten bringt alleine nicht viel. Da muss schon der persönliche Kontakt gesucht werden.

 

Die angestrebte Finanzierungssumme wurde erreicht und Sie sind sicher sehr zufrieden mit dem Ergebnis.

H. Sprenger: Es ist großartig, dass wir sogar mehr als die angestrebten 15.000 Euro zusammengebracht haben - an dieser Stelle nochmal ein herzliches Dankeschön an alle Unterstützerinnen und Unterstützer. Toll, dass es so vielen Menschen wichtig ist, dass diese kleine Bühne als Veranstaltungsort gut ausgestattet wird und damit eine Nische in der Musik- und Jugendkultur einnehmen kann.

 

Welche Tipps möchten Sie anderen Initiatoren für ein Crowdfunding-Projekt mitgeben?

H. Sprenger: In diese Aktion waren sehr viele Mithelfende involviert, die sich unglaublich engagiert um die Finanzierung gekümmert haben - dabei haben sich vor allem persönliche Kontakte bewährt. Auch die Spendenaktionen haben sehr viel gebracht: die Jugendlichen durften ihr Theaterstück im Theater am Saumarkt aufführen, die Kunstauktion fand im Buntergrund statt - hier gilt auch jenen ein großes Dankeschön, die verschiedene Aktionen möglich gemacht haben und zB Räumlichkeiten zur Verfügung stellten. Crowdfunding braucht viele helfende Hände!