Sparsam mit Komfort im Niedrigstenergiehaus wohnen

„Wussten Sie, dass das Heizen und Kühlen von Gebäuden ungefähr 40 Prozent des Energieverbrauchs ausmacht und für 36 Prozent der CO2-Emissionen in Europa verantwortlich ist? Hier steckt also sehr viel Potenzial, wenn man den Klimawandel entscheidend bekämpfen will.“

Was versteht man unter Niedrigstenergiehaus?

Das Niedrigstenergiehaus zeichnet sich durch „gute Dämmung, kompakte Bauweise sowie dem Einbau einer kontrollierten Be- und Entlüftung aus, mit der der Energieverbrauch effizient gesenkt werden kann und eine optimale Innenraumluftqualität sichergestellt werden kann“. Bei Passivhäusern geht es ohnehin nicht ohne Installation eines durchdachten Systems. Das Niedrigstenergiegebäude spart Strom, Heizkosten und deren Energieverbrauch liegt deutlich unter dem Durchschnitt eines konventionell gebauten Hauses. Bei der Bauweise dieser Häuser wird der Energiebedarf und die Energieeffizienz auf ein Top-Level gebracht, wodurch der Wohnkomfort gesteigert wird. „So tragen Niedrigstenenergiehäuser einen Teil zur Erreichung der Energie- und Klimaziele des Landes Vorarlberg bei".

 

Standard eines Niedrigstenergiehaus in Österreich

In Österreich unterteilt eine Klassifikation verschiedene Standards der Niedrigenergiehäuser. Sie unterscheiden sich vor allem durch ihren Heizwärmebedarf.

 

  • Niedrigenergiehaus, Klasse B, lt. Bauchtechnikverordnung Vorschlag bis 40,8 kWh/m2a,
  • Niedrigstenergiehaus, Klasse A, bis 25 kWh/m2a,
  • Niedrigstenergiehaus, Klasse A+, bis 15 kWh/m2a,
  • Passivhaus, Klasse A++, bis 10 kWh/m2a.

 

Bei Passivhäusern mit einem Heizwärmebedarf von höchstens 15 kWh/m² und Jahr, beläuft sich der Ölverbrauch umgerechnet auf 1,5 Litern je m² pro Jahr. Dazu muss noch der Wirkungsgrad der Heizung, sowie die ganzen Verteilverluste und die Warmwasseraufbereitung mit eingerechnet werden. D.h. auf Heizung und Warmwasser kommen nochmals je 2 Liter Öl dazu in Summe ca. 4-5 Liter/m²).

 

 

Diese Standards gelten in Österreich

    Heizwärmebedarf Anforderungen in Vorarlberg legt die Vorarlberger Bauchtechnikverordnung (BTV) je nach Gebäude fest. Je größer die Oberfläche des Hauses im Verhältnis zum Volumen, desto wichtiger wird der Aspekt Dämmung. Sprich: Dämmung von Dach, Außenwänden und Fenstern sowie eine effiziente Gebäudetechnik ist erforderlich

    Die Gebäudeoberfläche sollte durch eine kompakte Bauweise möglichst geringgehalten werden. Auf Details wie Erker, Loggien oder Dachgaupen sollte verzichtet werden, da hier die Wärme leicht entweicht

    Fossile Öl- und Kohleheizungen in Neubauten bei Heizsystemen sind seit 2020 verboten. Der Wärmebedarf für Raumheizung kann durch Einsatz von erneuerbarer Energie wie Pellets Öfen oder Pellets gespeisten Zentralheizungen, Photovoltaik, thermischer Solarenergie, Erdwärme oder Fernwärme ersetzt werden

    Der Energieverbrauch soll außerdem durch die Ausrichtung des Hauses nach Süden gesenkt werden. Südlich gelegene Wohnräume mit großen Glasflächen nutzen so die Sonneneinstrahlung optimal. Nebenräume sollten nördlich platziert werden.

    Die Wahl der Baustoffe wirkt sich auf die energetische Gesamtbilanz positiv aus und je nach Dämmstoff kann mehr Energie eingespart werden.

 

Wie sieht es mit den Baukosten aus?

Die höheren Investitionskosten wie zusätzliche Lüftungsanlagen, die Dämmvorgaben und Wärmeschutz, Wärmeschutzisolierglasfenster, aber auch der höhere Planungsaufwand schlagen sich im Gesamtpreis des Hauses nieder.

Natürlich muss der höhere Kauf- oder Baupreis den jahrelangen Einsparungen bei den Energiekosten gegenübergestellt werden. In aller Regel wird die Bilanz hier positiv ausfallen!

 

Nicht außer Acht zu lassen bei der Kalkulation der Baukosten, sind die Förderungsmittel des Land Vorarlbergs, die für verschiedene Energieeffizienzmaßnahmen angeboten werden.

Über Fördermöglichkeiten informiert Sie gerne das Energieinstitut Vorarlberg, die Wohnbauförderstelle des Landes Vorarlberg, aber auch Architekten und Baumeister können Auskunft geben.