Richtig lüften im Winter

Im Winter haben wir es gerne kuschelig zuhause und genießen die wohlige Heizungswärme in unseren vier Wänden. Umso kälter und nasser es draußen wird, umso unbehaglicher der Gedanke an offene Fenster im Haus! Doch auch im Winter ist richtiges lüften unbedingt notwendig – hygienische Luftverhältnisse sind die Voraussetzung, um Schimmelbildung im Wohnraum zu vermeiden und die Raumluftqualität anzuheben.

 

 

Wie kommt es überhaupt zu schlechter Raumluft?

In geschlossenen Räumen erhöht sich die Luftfeuchtigkeit ganz automatisch. Allein durch unsere Atmung wird die Luft in den Innenräumen ständig mit Kohlendioxid angereichert. Sind mehrere Personen anwesend, verstärkt sich dieser Effekt natürlich. Hinzu kommen verschiedene Tätigkeiten im Haus wie kochen, duschen, Wäsche waschen oder Boden wischen die die Luftfeuchtigkeit rapide erhöhen können. Dann spielen noch Faktoren wie Zimmerpflanzen, Luftbefeuchter oder auch undichte Fenster eine Rolle. All das führt zwar nicht direkt zu schlechter Raumluft, doch kann es das Gleichgewicht der Luftverhältnisse verändern – vor allem wenn im Winter dann zusätzlich mehr geheizt wird.  Unser Körper reagiert auf schlechte Luftqualität mit vermehrter Müdigkeit und Konzentrationsschwierigkeiten.
Je höher die Luftfeuchtigkeit im Raum ist, desto eher kann auch Schimmel entstehen. Schimmelsporen sind in unserer Luft überall vorhanden, dagegen können wir nichts tun. Doch durch Kontrolle der Luftfeuchtigkeit kann verhindert werden, dass sich Schimmel an den Wänden festsetzt und sich dann ausbreitet.

 

Richtiges Lüften

Durch intensives Lüften kann angestaute Luftfeuchtigkeit nach außen entweichen. Die feuchte Luft in der Wohnung wird mit der trockeneren von draußen ausgetauscht und die Luftfeuchtigkeit in der Wohnung sinkt wieder auf Normalmaß. Desto mehr Fenster geöffnet werden, desto schneller wird die Luft erneuert ohne dass Wände, Decken und Böden auskühlen. Also nicht dauerhaft ein Fenster kippen, sondern unbedingt stoßlüften (Fenster ganz öffnen) oder noch besser querlüften (mehrere Fenster ganz öffnen). Kurz und heftig ist hier die richtige Devise. Zwar kühlt die Wohnung in der Wohnung durch Stoßlüften gefühlt sehr stark ab, doch da Sie nicht lange lüften, wird nur die Zimmerluft selbst kalt. Böden und Wände kühlen in dieser kurzen Zeit nicht aus und wärmen die frische Luft schnell wieder auf. Im Gegensatz dazu, ist bei einem gekippten Fenster ein Luftaustausch nur sehr langsam möglich, jedoch kühlen Wände und andere Bauteile ab was die Schimmelbildung stark fördert.

 

 

Wie oft soll gelüftet werden?

Hier gilt, je öfter und länger Sie sich im Raum aufhalten, desto häufiger sollte gelüftet werden. Spätestens wenn Sie es als stickig empfinden oder sich gar Kondenswasser an den Fenstern bildet, muss gelüftet werden. Als Richtwert hier eine Empfehlung für die einzelnen Räume:

  • Schlafzimmer
    In der Nacht gestaltet sich regelmäßiges lüften als eher schwierig, daher sollte vor dem Schlafen und nach dem Aufstehen einmal kräftig durchgelüftet werden. Kühle, frische Luft fördert unseren erholsamen Schlaf und zusätzlich wird durch die kalte Luft die Zahl der Hausstaubmilben verringert.
     
  • Wohnzimmer, Zimmer, Büro
    Hier gilt, je länger sich und je mehr Personen sich in den Räumen aufhalten, desto öfter soll gelüftet werden. Ein Abstand von 2-3 Stunden gilt als Richtwert.
     
  • Küche, Bad
    Wenn Sie duschen, baden oder kochen entsteht eine Menge an Feuchtigkeit. Achten Sie darauf währenddessen die Tür zu schließen, dass sich die Feuchtigkeit nicht ausbreitet und lüften Sie danach ausgiebig.
     
  • Keller:
    Meist sind im Keller Wände und Boden eher kalt. Tägliche Frischluft ist hier nicht zwingend nötig. Lüften Sie Ihren Keller durch, wenn Sie es für nötig halten. In manchen Kellern gibt es jedoch kein Fenster oder die Luftfeuchtigkeit ist so hoch, dass selbst Lüften nichts bringt. Dann sollten keine Textilien oder offene Lebensmittel gelagert werden.
 
 

Haben Sie in Ihrer Wohnung speziell Probleme mit Feuchtigkeit und Schimmel, behalten Sie die Luftfeuchtigkeit mit einem Hygrometer im Blick. Dieses erhalten Sie für wenig Geld in jedem Baumarkt.

Quellen:
https://www.energieinstitut.at/buerger/energieberatung/richtig-lueften-ist-ganz-leicht-und-so-gehts/
https://luftbewusst.de/wohnen/richtig-lueften/im-winter/