Kompetenz, Mut, Inspiration

Weibliche Führungskräfte bei RBBL

Zum Erfolg der Raiffeisenbank Bodensee-Leiblachtal tragen neben unseren Kund:innen maßgeblich unsere 135 Mitarbeiter:innen bei. Auf den folgenden Seiten stellen wir sechs Frauen vor, die bei der RBBL im wahrsten Sinn des Wortes „führend“ sind.

Als Verantwortliche für verschiedene Geschäftsbereiche führen Elfriede Schallert, Silvia Saurer-Kaufic, Petra Riedesser, Martina Schuster, Gloria Faißt und Brigitte Sternath insgesamt 50 Mitarbeitende und damit mehr als ein Drittel der Belegschaft.

Obwohl ihre Ausbildung, ihr Werdegang, ihr aktueller Arbeitsbereich und ihr privates Umfeld teils stark variieren, haben alle Frauen eines gemeinsam: Sie haben sich ihre Führungspositionen mit großer Expertise, Einsatzfreude sowie mit sozialer Kompetenz und Innovationsgeist erarbeitet. Und sie bewiesen den Mut, Veränderungen zuzulassen und beruflich immer wieder neue Wege zu beschreiten.

Unseren weiblichen Führungskräften ist es ein Anliegen, andere Frauen zu ermutigen, ebenfalls leitende Positionen anzustreben und zu übernehmen, auch als Mütter. Deshalb teilen sie hier ihre Erfahrungen in Sachen Karriereentwicklung, Weiterbildung und empathischer Mitarbeiterführung. Sie sprechen offen darüber, wie sie trotz mancher Hürden Beruf und Familie vereinbaren konnten – und warum das mit Blick auf die finanzielle Zukunft für jede Frau lohnend ist.

Profilbild von Elfriede Schallert
Elfriede Schallert, Leitung Personalmanagement und Recruiting. Arbeitet ein Berufsleben lang daran, als Coach den Blickwinkel von Frauen und Männern zu weiten und interessiert sich für Innenarchitektur

Realistischer Blick in die Zukunft

Warum weibliche Karrieren gefördert werden müssen

„Ich habe in der Blütezeit des Feminismus studiert und blicke auf über 30 Jahre Berufserfahrung zurück“, sagt Elfriede Schallert. Die Psychologin, die seit 2018 bei der RBBL die Personalentwicklung verantwortet, möchte branchenübergreifend mehr Frauen in Führungsrollen sehen – denn deren Blick und Perspektive seien in der Unternehmenssteuerung unverzichtbar.

„Es ist für viele Frauen einfach jahrelang kein Thema mehr, weiterführende Entwicklungsschritte oder beruflich neue Ziele anzustreben“, beobachtet Schallert. „Damit ,verlieren’ sie schlicht und einfach Geld, auch weil sie aufgrund ihrer geringen Verfügbarkeit in der Besetzung von Schlüssel- oder Führungsfunktionen oft nicht berücksichtigt werden.“ Klar sei, dass diese Situation immer noch durch ein nicht ausreichendes Kinderbetreuungsangebot mitbedingt werde.

„Ich wünsche mir, dass Frauen ihre Berufsentwicklung bestimmter angehen“, formuliert Schallert. „Und dass sie sich mit realistischem Blick der Tatsache stellen, dass eine heute glückliche Verbindung keine Lebensversicherung ist.“

Profilbild von Brigitte Sternath
Brigitte Sternath, Marketing- und Kommunikationsleiterin. Liebt Ästhetik und das Umsetzen spannender Projekte

Kreativ neue Wege gehen

Quereinsteigerin bringt frischen Wind und fördert Talente

Wer glaubt, in der Bankenwelt sei kein Platz für Kreativität, der kennt Brigitte Sternath nicht. Vor 24 Jahren kam die Marketingleiterin der RBBL als Quereinsteigerin ins Unternehmen und durchbricht seither traditionelle Denkmuster.

„Die Leidenschaft für Farben, Formen und Design“ sowie die „Verbindung von Kreativität und Struktur“ prägen Sternaths Arbeit. Beispiele sind das „Facelifting“ der MIZ, das Projekt „Kunst am Bau“, die Archivierung der Firmengeschichte sowie eine ungewöhnliche Social Media-Strategie.

„Ich liebe Freiheit und Vertrauen, mein Führungsstil basiert darauf“, erklärt Sternath. „Mit großer Freude“ fördert sie Mitarbeitende: „Es macht mich stolz, wenn sie ihr Potenzial ausschöpfen.“ Sternath gilt als Führungskraft, die gerne alle Argumente hört und dann auch einmal über den sprichwörtlichen Tellerrand hinausblickt.

Anderen Frauen mit Kindern möchte Sternath zeigen, dass das Zusammenspiel von Beruf und Elternrolle Familien bereichern kann. Sie rät, selbstbewusst auf Herausforderungen und Veränderungen zu reagieren.

Profilbild von Silvia Saurer-Kaufic
Silvia Saurer-Kaufic, Leiterin Serviceteam Bankstellen. Liebt Begegnungen mit Menschen und engagiert sich im Gemeinderat und Elternverein

Steter Wandel und starkes Netzwerk

Wie eine dreifache Mutter Führungsjob und Familie vereinbart

Silvia Saurer-Kaufic zählt mit fast 27 Dienstjahren zu den „Urgesteinen“ der RBBL. Nach der Matura wurde sie Marketingassistentin und ging dann in die Assistenz. Nach der zweiten Karenz arbeitete sie in Teilzeit am Schalter, nach einer weiteren kehrte sie in die Assistenz zurück. „Dann kam das Angebot, das Serviceteam zu leiten, was Ehre und Herausforderung zugleich war.“

Das Leben als Führungskraft und Mutter konnte Saurer-Kaufic trotz Aufstocken ihrer Stunden auf 80 Prozent gut managen. „Dank des tollen Betreuungsangebots in Höchst“ seien die Kinder am Vormittag gut versorgt gewesen. Viel Unterstützung kam von Mutter und Familie. „Aktive Nachbarschaft ist Gold wert“, ist Saurer-Kaufics Tipp. „Wir haben uns nach dem Raiffeisenprinzip gegenseitig geholfen.“

Die überregionale Führung von Mitarbeitenden bezeichnet die leitende Angestellte als fordernd, etwa wenn bei Krankheitsfällen Ersatz gebraucht wird. „Der Service ist zudem häufig der Start in die Bankenwelt, weshalb sich das Team oft ändert. Der Wandel macht den Job sehr spannend.“

Profilbild von Martina Schuster
Martina Schuster, Teamleitung ServiceCenter. Liebt Skifahren und Spaziergänge mit ihrem Hund

Karrierechance nach den Kindern

Lebenserfahrung und Weiterbildung eröffnen Perspektiven

Für Martina Schuster war die Banklehre der erste Schritt auf einem erfolgreichen Weg. 1992 begann sie nach ersten Berufserfahrungen in einer Raiffeisenbank und bildete sich dort zur Bankfachwirtin weiter. Seit 2010 ist Schuster bei der heutigen RBBL tätig, wo sie zuletzt Firmenkunden betreute.

„Meine drei Kinder sind nun erwachsen und ich kann mich wieder ganz dem Beruf widmen“, nennt Schuster einen der Gründe, warum sie im Sommer 2023 die Teamleitung des ServiceCenters übernahm. „Ein anderer war, dass die Abteilung damals neu gegründet wurde. Ich fand es spannend, dieses Projekt mit einem tollen Team zu starten.“

Anderen berufstätigen Frauen rät Schuster: „Immer am Ball bleiben, an sich und die eigenen Fähigkeiten glauben und sein Potenzial ausschöpfen.“* Auch mit Familie dürfe man sich selbst nicht vergessen: „Irgendwann sind die Kinder groß und die berufliche Entwicklung rückt wieder mehr in den Fokus. Alles hat seine Zeit und Prioritäten ändern sich.“

Profilbild von Petra Riedesser
Petra Riedesser, Leitung Compliance. Leidenschaftliche Reisende

Fachwissen und soziale Fähigkeiten

Warum Führungskräfte ihre „Soft Skills“ trainieren sollten

Petra Riedesser war Ende 20, als sie in einer deutschen Raiffeisenbank erstmals zehn Mitarbeitende führte. 2008 übernahm sie in der Raiffeisenbank Leiblachtal in Hörbranz die Innenrevision. Seit der Fusion zur RBBL verantwortet die Diplom-Bankbetriebswirtin mit zwei Masterabschlüssen den Bereich Compliance mit drei Mitarbeiterinnen. Zudem ist sie Ansprechpartnerin für Mitarbeitende, Vorstand und Aufsichtsrat.

Als Schlüssel zum Erfolg betrachtet es die engagierte Führungskraft, die Balance zwischen fachlicher Expertise und sozialer Kompetenz zu finden. Das gelinge nicht allein durch Schulungen, sagt sie: „Als älteste von drei Schwestern habe ich viel über Führung und Zusammenhalt gelernt“. Die Beziehung zu ihrem Mann, mit dem sie seit über 25 Jahren verheiratet ist, lehre sie Empathie und Durchhaltevermögen.

Wichtig ist Petra Riedesser mit Blick auf ihre Mitarbeiterinnen eine flexible Arbeitsweise: „Das erfordert Organisation und Vertrauen, ist aber sehr effektiv und hält Motivation und Qualität im Team hoch.“

Profilbild von Gloria Faißt
© Foto: www.fasching.photo
Gloria Faißt, Teamleitung Marktfolge Aktiv. Verbringt gern Zeit beim Mountainbiken und Segeln

Von der Kollegin zur Vorgesetzten

Wenn berufliche Entwicklung persönliche Beziehungen neu definiert

Nach sechs Jahren im Bankenwesen und drei Jahren bei der RBBL übernahm Gloria Faißt im Herbst 2023 ihre erste Führungsrolle: „Die größte Herausforderung bestand darin, als nunmehrige Vorgesetzte eine professionelle Basis zu den Kolleg:innen zu finden, ohne dabei die Vertrauensverhältnis der vergangenen Jahre zu verlieren.“

Als Teamleiterin war es für sie wichtig, „schnell effektive Führungstechniken zu erlernen“. Als besonders bedeutend betrachtet sie konstruktives Feedback und das Fördern der individuellen Stärken ihrer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Sie sei lösungsorientierter geworden und habe erkannt, dass es bei allen Themen immer zwei Seiten gebe. Ihre Aufgabe sei fordernd, sagt Faißt, aber sie wachse daran. Zudem belohne es sie zu sehen, wie ihr Team wächst und sich entwickelt.

Ihr Tipp für andere Frauen ist, Entscheidungen nicht sofort wieder zu hinterfragen: „In dem Moment, in dem man sie getroffen hat und mit der damaligen Faktenlage waren sie richtig.“