Heimische Unternehmer beweisen Innovationsgeist

Gemeinsam mit innovativen steirischen Unternehmen wird nach der Krise die Zukunft gestaltet. Generaldirektor Martin Schaller und Marktvorstand Rainer Stelzer im Gespräch.

GDir. Martin Schaller
© stefanleitner.com
GDir. Martin Schaller
VDir. Rainer Stelzer
VDir. Rainer Stelzer

Herr Schaller, wie geht es den heimischen Unternehmen?

Martin Schaller: Nach den großen Herausforderungen im Jahr 2020 ist der Konjunkturmotor der steirischen Wirtschaft wieder angesprungen und dreht hoch. Wir haben in der Steiermark starke Betriebe und höchst entschlossene Unternehmer, die Innovationsgeist und Mut in der Krise bewiesen haben. Aufgrund von Liquiditätshilfen und frühzeitigem Monitoring konnte Raiffeisen Steiermark in herausfordernden Krisenzeiten stabilisierend wirken. Nun in Wachstumszeiten können wir aufgrund der starken Kapital und Liquiditätsausstattung den Konjunkturaufschwung sehr gut unterstützen. Wir sind uns aber auch bewusst, dass die Konjunktur künftig volatil verlaufen kann und sind dafür ebenso bestens vorbereitet.

Wie geht es nun mit dem steirischen Wirtschaftsstandort weiter?

Martin Schaller: Laut Prognose des Österreichischen Instituts für Wirtschaftsforschung (Wifo) hält die Erholung der heimischen Wirtschaft an, die Unternehmen sind zunehmend optimistischer. Seit den Covid-19-Lockerungen im Mai ist die Wirtschaftsleistung
stark gestiegen und die Situation am Arbeitsmarkt erholt sich weiter. Auch wenn die Experten nun mit einer Abschwächung der Dynamik
rechnen, hat die Wirtschaftstätigkeit bereits wieder das Vorkrisenniveau erreicht.
Die Ausgangslage stimmt uns positiv für den Herbst.

Welche Fragen beschäftigen die Unternehmen aktuell, Herr Stelzer?

Rainer Stelzer: Die heimische Sachgütererzeugung und die Bauwirtschaft leiden unter
massiven Rohstoffengpässen sowie steigenden Preisen beim Material. Hinzukommen
covidbedingte Ausfälle bei internationalen Fabriken. Viele Engpässe werden in den nächsten Monaten wieder verschwinden, einige werden jedoch bleiben. Diese Entwicklungen zeigen, dass regionale Wertschöpfung für die Gesellschaft und Wirtschaft
wichtiger wird. In diesen bewegten Zeiten stehen wieder solide Werte und eine
fachlich kompetente Beratung durch unsere Mitarbeiter bei den Kunden hoch im Kurs.
Viele von ihnen haben Geld auf der hohen Kante und wollen dieses wertstabil und wertsteigernd anlegen.

Wie greift Raiffeisen unterstützend ein?


Rainer Stelzer: Wichtig ist für Unternehmer ist ein Partner, der rasch hilft, dabei immer aber
auch langfristig denkt. Wir helfen unseren Kunden dabei, Zeit und Geld zu sparen und
Risiko zu managen. Damit unterstützen wir Unternehmer, die sich so wieder voll ihren Führungsaufgaben widmen können. 500 steirische Firmenkundenberater sind in allen
Lebenslagen für ihre Kunden da und zeigen höchsten Einsatz bei der Lösung ihrer Herausforderungen. 2020 haben wir etwa alle Hebel in Bewegung gesetzt, um die Liquidität für unsere Kunden zu sichern und sie bei der Bewältigung der Coronakrise zu begleiten. Raiffeisen Steiermark hat dafür 800 Millionen Euro an Liquiditätshilfen verfügbargemacht.

Welche Lichtblicke können Sie im Vergleich zum Vorjahr erkennen?

Martin Schaller: Man hat gesehen, wie krisenrobust und lösungsorientiert viele steirische
Unternehmen doch sind. Die Krise brachte einen Schub an Digitalisierung, Innovation
und schärfte das Bewusstsein zum regionalen Einkaufen bei den Konsumenten.

Stichwort Digitalisierung. Inwiefern hat sich die steirische Wirtschaft digital weiterentwickelt?


Rainer Stelzer: Einerseits hat sich in der Bevölkerung und in den Betrieben die digitale Signatur
etabliert, dazu hat auch Raiffeisen einen wesentlichen Beitrag geleistet. Zudem
ist der digitale Zahlungsverkehr stark gestiegen. Kontaktloses Bezahlen, Online-Banking
und andere Bankdienstleistungen wie ePayment-Lösungen haben einen Aufschwung
erfahren. Gleichzeitig wurde bei Raiffeisen die so wichtige persönliche Beratung
über alle Kanäle intensiviert.

Welcher Trend lässt sich in diesem Feld erkennen?


Rainer Stelzer:
Gerade bei heimischen Produzenten ist das Thema Bezahlsicherheit ein wichtiges
Thema geworden. Die Beratungsintensität bei unseren ePayment-Experten ist
merklich gestiegen. Denn allein mit der Einrichtung einer digitalen Verkaufsfläche ist es
nicht getan. Ähnlich wie bei den anderen digitalen Services braucht es individuelle Beratung für die beste Lösung. Eine maßgeschneiderte ePayment-Lösung zahlt sich für
Produzenten besonders aus, da dadurch meist höhere Beträge von Kunden für ihre
Waren ausgeben werden.

Digitalisierung und Innovation sind offenbar ein wichtiger Grundpfeiler bei Raiffeisen.


Rainer Stelzer: In einer schnellen, globalen Wirtschaft ist eine zukunftsfähige und flexible IT
ein wesentlicher Erfolgsfaktor. Diese technische und fachliche Herausforderung nehmen
wir unseren Kunden ab. Wir verfügen dafür über ein eigenes Rechenzentrum
(RRZ) am Standort Raaba-Grambach in der Nähe von Graz. Seit über 35 Jahren stehen wir in diesem Hochleistungs-Datacenter für innovative Services. Viele steirische Unternehmen nutzen diese Dienstleistungen bereits. Das RRZ findet dafür auf rund 4.500 Quadratmetern Technikfläche Platz für mehr als 10.000 Server in mehreren Serverräumen. Die drauf abgespeicherten Daten werden von unseren Mitarbeitern rund um die Uhr mehrstufig gesichert.

Wie wird Innovation gezielt gefördert?


Martin Schaller:
Die Raiffeisen-Landesbank (RLB) Steiermark hat bereits vor drei Jahren
die auf Gründerinnen und Gründer spezialisierte „TATEN-Bank“ gestartet. Start-ups
werden darin vom Gründerservice über Förderungen bis hin zu Cloud-Services und Risiko-Kapital von unseren Experten beraten. In der RLB profitieren wir von den Kollaborationen mit den Start-ups durch die Umsetzung vieler gemeinsamer Ideen in unserer Bank.

Welche Chancen bietet die Zukunft?


Martin Schaller: Wie sich gezeigt hat, ist es notwendig, neue Wege auszuprobieren. Wir
stellen uns gemeinsam mit unseren Mitarbeitern täglich den Herausforderungen unsere
Zeit und übernehmen Verantwortung auf der ökonomischen, ökologischen und sozialen
Ebene. Besonders jene Unternehmen, deren Verantwortliche rasche und mutige Entscheidungen treffen, können sich von den anderen deutlich abheben. Corona hat neue
Märkte eröffnet, veränderte Kundenerwartungen bietet Anlass dazu, interne und vertriebliche Prozesse vor dem Hintergrund der Digitalisierung neu aufzustellen.

Haben regionale Strukturen profitiert?

Martin Schaller: Was mit vereinten Kräften möglich ist, zeigt sich in vielen Initiativen zur
Belebung der heimischen Wirtschaft. Das Bewusstsein der Konsumenten für regionale
Produkte und Dienstleistungen ist gestiegen. Die Solidarität mit den Betrieben vor Ort sichert Arbeitsplätze und regionale Wertschöpfung. Raiffeisen stärkt die heimische Wirtschaft und unterstützt beispielsweise den Online-Marktplatz #regionalkaufen.


 

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