WIR macht's möglich ꟷ das neue Leistungsversprechen
Petra Walter, Heft 11/2021
Mit 15. Oktober 2021 hat mich die Generalversammlung zur Geschäftsführerin der Zentralen Raiffeisenwerbung (ZRW) bestellt. Viele Herausforderungen warten, denn es gilt, die Marke Raiffeisen erfolgreich in die Zukunft zu führen. Unsere Aufgabe wird es sein, die Stärken der Raiffeisen Bankengruppe noch sichtbarer zu machen und ganz Österreich wissen zu lassen, dass wir mehr sind als eine Bank.
Die Marke Raiffeisen zählt zu den bekanntesten und wertvollsten Marken in Österreich. Und auch wenn die Raiffeisen Bankengruppe nach wie vor unangefochtener Marktführer in Österreich ist, entspricht die Wahrnehmung zur Marke nicht mehr ganz dieser Position.
Mit der zunehmenden Digitalisierung unserer Gesellschaft verändern sich auch die Bedürfnisse unserer Kundinnen und Kunden. Sie haben heute andere Erwartungen an eine moderne, zukunftsfähige Bank, als es noch vor fünf oder zehn Jahren der Fall war.
Diesen veränderten Erwartungen wird auch im zukünftigen Markenauftritt von Raiffeisen Rechnung getragen.
Während das Bild der Marke bis vor einigen Jahren vor allem durch TV-Kampagnen und Kooperationen mit Jahrhundertsportlern wie Thomas Muster, Hermann Maier oder Marcel Hirscher geprägt wurde, sind heute neue Medien wie Online Werbung, Social Media Plattformen oder Websites zentrale Informations- und Kommunikationskanäle mit unseren Kunden.
Marken, die nicht alle diese Medien und Kanäle sinnvoll für sich nutzen, werden schnell als veraltet und in die Jahre gekommen wahrgenommen. Marken, die den Umgang mit allen diesen Medien verstehen, haben heute mehr denn je die Chance, als Marktführer wahrgenommen zu werden.
Diese Chance wollen wir auch für die Marke Raiffeisen nutzen. Darum haben wir uns im vergangenen Jahr die Zeit genommen, in einem breit angelegten Marken-Projekt zu reflektieren, ob wir noch auf dem richtigen Weg sind.
Gemeinsam mit Vertretern aus den Raiffeisenlandesbanken sowie Experten haben wir uns daran gemacht, unseren Markenkern und unsere Markenwerte zu schärfen und ein gemeinsames Verständnis dafür zu schaffen, was es in der heutigen digitalisierten Gesellschaft heißt, ein Verbund von Regionalbanken zu sein, die immer für die Menschen in der Region da sind.
Der Markenkern hat dabei vier zentrale Aufgaben: Er muss für unsere Kunden relevant und begeisternd sein, er soll uns deutlich gegenüber dem Mitbewerb differenzieren, er muss auch nach innen motivierend und identitätsstiftend wirken und darüber hinaus zukunftssichernd und wegweisend als strategischer Leuchtturm funktionieren.
Dabei war es uns sehr wichtig, das, was uns als Marke Raiffeisen ausmacht, nicht völlig über Bord zu werfen, sondern mit frischem Blick zu betrachten und an die Anforderungen von heute anzupassen.
Denn Raiffeisen ist eine starke Marke und unsere Kunden, aber auch Menschen, die noch keinen Kundenkontakt mit uns haben, haben ein sehr klares Bild und sehr positive Vorstellungen von uns. Das ist deshalb so wichtig, weil Sympathie und eine positive Wahrnehmung ganz entscheidend sind, wenn man sich für eine Marke entscheidet. Sicherlich gibt es viele rationale Faktoren, die einem diese Entscheidung erleichtern. Zum Schluss zählt jedoch die emotionale Wahrnehmung, das Wertebild, das eine Marke verkörpert.
Je positiver die Assoziationen und je relevanter das Versprechen einer Marke, desto höher auch die Kaufwahrscheinlichkeit. Genau deshalb haben wir das, was uns ausmacht, nochmals genauer unter die Lupe genommen und aufbauend auf unseren Kernwerten Nähe, Vertrauen und Sicherheit unseren Markenkern neu formuliert und um neue Werte ergänzt.
Füreinander mehr Werte schaffen – Aus der Region. Für die Region.
Das ist nicht nur der Kern unserer Geschichte, sondern auch der Kern unserer Zukunft. Während andere Banken behaupten, jeder soll nur an sich selbst glauben, wissen wir schon seit mehr als 135 Jahren, dass das Füreinander für die Entwicklung einer Gesellschaft wesentlich ist.
Seit unserer Gründung folgen wir dem Motto von Friedrich Wilhelm Raiffeisen: „Was dem Einzelnen nicht möglich ist, vermögen viele.“
Und dieser Gedanke ist heute relevanter und aktueller denn je. Vermeintlich neue Ideen und Begriffe, wie die „Sharing Economy“, „Crowdfunding“ oder „Communities“, basieren auf dieser Grundidee, die wir seit unserer Gründung leben.
Kooperatives Wirtschaften, Interesse für die Gemeinschaft, Nähe zu den Menschen sind uns immer schon wichtig gewesen und gewinnen immer stärker an Bedeutung. Jetzt liegt es an uns, wieder deutlich zu zeigen, dass unsere Werte modern und zeitgemäß sind und wir damit auch in Zukunft aktiv an der Gestaltung der Gesellschaft mitwirken werden.
Unsere Werte machen uns stark.
Wir stehen für Nähe, Nachhaltigkeit, Kompetenz, Regionalität und gestalten füreinander unsere Zukunft.
Heute bedeutet Nähe, nicht nur mit dem größten Bankstellennetz in der Region vertreten zu sein. Nähe bedeutet, dort zu sein, wo unsere Kunden uns brauchen, verfügbar zu sein, erreichbar und – dank ELBA Online Banking –nur einen Klick entfernt.
Nachhaltigkeit ist ein Thema, das nicht nur uns seit unserer Gründung beschäftigt, sondern unsere Gesellschaft insgesamt. Durch Klimawandel, Wirtschaftskrise und das Aufbäumen der jüngeren Generation bekommt das Thema Nachhaltigkeit einen völlig neuen Stellenwert in unserer Gesellschaft. Da ist es nur logisch, wenn wir als Genossenschaftsbanken Nachhaltigkeit zu einem unserer zentralen Themen machen.
Kooperatives Wirtschaften, das Erfüllen des Förderauftrags jenseits von Profitoptimierung und das Schaffen von nachhaltigen Lösungen, zum Beispiel im Veranlagungsbereich, im Energiebereich oder bei Finanzierungen sind für uns seit jeher Teil unserer Haltung.
Kompetenz ist ein weiteres Feld, in dem wir seit Bestehen punkten können. Heute sind Finanzdienstleistungen komplex und für den durchschnittlichen Kunden häufig nicht mehr klar durchschaubar. Wer mehr als ein einfaches Konto benötigt, braucht jemanden, der ihn gut beraten kann und dabei hilft, aus dem vielfältigen Angebot von Finanzierungs-, Spar- oder Vorsorgeprodukten das Richtige für sich zu finden.
Es ist einfach, ein gratis Konto online zu eröffnen. Schwierig wird es erst, wenn sich die Bank, bei der man dieses Konto eröffnet hat, aus dem österreichischen Markt zurückzieht.
Es ist einfach, beim Elektrohändler oder im Möbelhaus eine schnelle Ratenzahlung einzugehen. Wenn man später feststellt, dass man damit fast dreimal so viel an Zinsen zahlt wie bei einer Bank, kann es ganz schön teuer werden. Es ist verführerisch, sein Erspartes in neue Lösungen wie Kryptowährungen zu investieren. Wenn dabei am Ende alles verloren ist, weil Kryptowährungen keine abgesicherten Währungen im eigentlichen Sinn sind, kommt die Erkenntnis, dass einem das mit einer richtigen Bank und soliden Veranlagung nicht passiert wäre, manchmal zu spät.
Auch die Regionalität gewinnt wieder an Bedeutung. Und dabei geht es nicht nur um die Infrastruktur, die wir als Raiffeisenbanken in der Region zur Verfügung stellen.
Wir sind Teil der regionalen Wirtschaft, der regionalen Wertschöpfung und sorgen damit dafür, dass die Regionen lebenswert bleiben. Wirtschaftlich und sozial.
Wir fördern Vereine, die ihrerseits dafür sorgen, dass das gesellschaftliche Leben in der Region funktioniert. Wir schaffen Räume der sozialen und gesellschaftlichen Begegnung und stärken damit den Zusammenhalt – etwas, das in aktuellen Zeiten immer wichtiger wird.
Das alles fassen wir in unserem neuen Leistungsversprechen WIR MACHT´S MÖGLICH zusammen.
Wir sind der „Enabler“, der Möglichmacher in der Region und für die Region.
Und das wollen wir mit unserem neuen Kampagnenauftritt auch zeigen.
Der neue Markenauftritt hat Ende August gestartet und wird dieses neue Leistungsversprechen in den kommenden Jahren mit unterschiedlichen Kampagnen und Beweisen aufladen.
Bereits in der Herbst-Kampagne, die seit Oktober im TV, auf Plakaten, Online und am POS zu sehen ist, gehen wir auf das zentrale Thema Nachhaltigkeit ein. Unter dem Motto „Eine Zukunft für unsere Zukunft – wir macht's möglich“ sprechen wir von nachhaltigen Veranlagungs- und Sparprodukten und der Möglichkeit, mit der eigenen Vorsorge auch für eine nachhaltige Zukunft zu sorgen.
Aber auch unser Online-Banking Angebot „Mein ELBA“ werden wir weiterentwickeln. Wir machen das beste Online Banking Österreichs laufend noch besser. Damit unsere Kunden ihre Raiffeisen-Lösungen noch schneller und einfacher nutzen können.
Auch für Unternehmen und Unternehmerkunden haben wir eine neue Lösung entwickelt. Im Herbst starten wir mit dem Roll-Out von Raiffeisen Infinity, dem neuen Business Banking Portal von Raiffeisen. Noch dieses Jahr haben die ersten Kunden in Oberösterreich, Niederösterreich und Wien die Möglichkeit, Raiffeisen Infinity auszuprobieren. Alle anderen Bundesländer folgen dann im 1. Halbjahr 2022.
Auch der Jugend und der Gestaltung ihrer Zukunft wollen wir im nächsten Jahr einen großen Schwerpunkt widmen. Als Begleiter beim Erwachsenwerden und Partner für alle finanziellen Fragen und den richtigen Umgang mit Geld bieten wir Jugendlichen nicht nur das umfassendste Bankdienstleistungsangebot am Markt, sondern ab dem nächsten Jahr auch einen wirklich attraktiven Mobiltarif, der volles Datenvolumen zum kleinen Preis verspricht.
Es ist an der Zeit, auch im Markenauftritt und in der Werbung wieder zu zeigen, dass wir, die Raiffeisen Bankengruppe Österreich, nicht nur Marktführer sind, sondern ein Verbund von eigenständigen regionalen Raiffeisenbanken, die seit jeher aktiv und mit voller Kraft an der Gestaltung unserer Zukunft mitarbeiten.
Die Aufgabe der ZRW und des neuen Markenauftritts wird es sein, diese Stärken wieder sichtbar zu machen und ganz Österreich wissen zu lassen, dass wir mehr sind als eine Bank – wir sind der Möglichmacher für alle Menschen, die ihr Leben selbst in die Hand nehmen wollen. Wir sind die, die füreinander mehr Werte schaffen. Aus der Region. Für die Region. Wir sind das Wir, das es möglich macht! Wir macht´s möglich.
Petra Walter wurde 1973 in Graz geboren. Nach ihrer Fachausbildung im Bereich Marketing & Sales hat sie in den letzten 27 Jahren Erfahrung mit nationalen und internationalen Marken gesammelt. Von Mai 2013 bis zu Ihrem Wechsel in die RBI hat Petra Walter den Marketingbereich der RLB NÖ-Wien geleitet. In dieser Funktion war sie nicht nur für sämtliche Marketing- und Werbeaktivitäten der RLB NÖ-Wien verantwortlich, sondern auch Obfrau der Raiffeisen Landeswerbung NÖ. Darüber hinaus hat sie das Projekt „Digitale Regionalbank“ initiiert und bis zur Übergabe als Bundesprojekt geleitet, weiters unter anderem auch die Initiative „Genossenschaftsentwicklung Neu“ der Raiffeisen Holding geführt und in den vergangenen drei Jahren ein neues Team dazu aufgebaut.