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4 Gründe für den Arbeitsplatz der Zukunft: Warum muss "New Work" jetzt beginnen?

In den letzten Jahrzehnten mussten sich Unternehmen am Arbeitsmarkt vermehrt mit der Generation Y (Jahrgang 1980 – 1995) auseinandersetzen. Die „Flausen“ der jungen Generation: Sie stellen über Jahre gewachsene Strukturen in Unternehmen in Frage, verweigern den bis dahin etablierten Arbeitsethos, fordern mehr Work-Life-Balance, wollen mit den Führungskräften trotzdem Best-Buddy sein und stets Anerkennung für Leistungen, die sie bevorzugt in Teams erledigen, forcieren digitale Techniken und fühlen sich von der älteren Generation oftmals behindert in der Durchsetzung dieser.
Ihr Vorteil: Durch den demografischen Wandel haben sie kaum Mitbewerber, dafür jedoch Unmengen an Wissen was die zukunftsweisende digitale Welt betrifft. Die junge Generation ist sich dessen bewusst und schraubt demnach auch ihre Anforderungen an den Arbeitsplatz hoch.

 

VON DER GENERATION Y ZUM STATE-OF-THE-ART

Mittlerweile sind – nicht nur durch das Know-how der Generation Y - Infrastrukturen geschaffen, digitale Arbeitsweisen halten immer mehr Einzug in die Unternehmen, auch, weil sie von Digital-Native-Unternehmen, Start-ups und der dadurch stark wachsenden Konkurrenz dazu gezwungen werden. Und auch die Zukunftsforschung zeichnet ein Bild, das das Bestehen von Unternehmen an die Etablierung von digitalen, aber neu gedachten Prozessen und künstlichen Intelligenzen bindet. Die neuen Herausforderungen, die sich dadurch ergeben, setzen ein Umdenken in der Art und Weise wie wir arbeiten voraus. „New Work“ ist der gängige Begriff dafür und es gibt viele Gründe, weshalb es gerade jetzt für Unternehmen an der Zeit ist, Arbeit neu zu denken.

4 Gründe, weshalb "new Work" unvermeidlich ist

  1. Gesellschaftlicher Wandel
    Wie bereits eingangs beschrieben, sind die Anforderungen der Generation Y mittlerweile andere, als die der Generation „Babyboomer“. Letztere hatte auch einen großen Vorteil für Arbeitgeber: Man konnte aus einem großen Pool arbeitsenthusiastischer Fachkräfte wählen.

    Mittlerweile hat sich der Spieß umgedreht. Der Arbeitnehmer sucht sich die passende Stelle aus einem großen Angebot am Arbeitsmarkt. Personalmanagement muss also neu gedacht werden, um die richtigen Talente zu finden.
     
  2. Digitale Revolution
    Es ist nicht nur eine Voraussetzung für zukunftsträchtige Unternehmen Digitalisierung in einer Art und Weise einzusetzen, sondern viel mehr Unternehmensprozesse komplett neu zu denken, statt einfach nur zu digitalisieren. Das heißt, dort wo man sich damit arrangiert hat, mit Maschinen zu kommunizieren, wird der Mensch höchstwahrscheinlich bald durch eine weitere Maschine ersetzt.

    Inter-Robot-Communication nimmt Unternehmen viel Arbeit und Ressourcen ab, während gleichzeitig bessere Ergebnisse erzielt werden können. Dadurch fallen zwar einige Jobs weg, es werden aber viele neue geschaffen, die eine neue Art von Arbeitnehmer-Qualifikation voraussetzen.
     
  3. Grenzenloses Arbeiten
    Smart und Home Office machen es noch einfacher: Während der Unternehmenssitz in einem Land ist, können Mitarbeiter am anderen Ende der Welt sitzen und ihre Arbeit leisten. Die Globalisierung und offene Grenzen machen dies möglich. Damit eröffnet sich wiederum ein weit größerer Arbeitsmarkt und die Anforderungen an die technischen und digitalen Infrastrukturen steigen.

    Gleichzeitig wird die Konkurrenz für Unternehmen, die ihren Sitz in technologisch weniger weiterentwickelten Ländern ihren Sitz haben, größer.
     
  4. Wertewandel
    Den perfekten Arbeitsplatz gibt es nicht. Die Herausforderung von Unternehmen liegt also darin, möglichst unterschiedlichen Mitarbeiter-Vorstellungen zu entsprechen oder zumindest damit umgehen zu lernen. Für Unternehmen kann sich die Akzeptanz von und der Umgang mit Diversität wirtschaftlich auszahlen.

    Es braucht also ein neues unternehmerisches Mindset, einen Wandel von Unternehmenskulturen und Arbeitsorganisationen.

Die neue Arbeitswelt - ein Blick in die Zukunft

Wie sieht er nun aus, der Arbeitsplatz von Morgen? In jedem Fall werden laut dem Zukunftsforschungsinstitut 2b AHEAD Künstliche Intelligenzen bis 2030 einen großen Stellenwert in Unternehmen einnehmen. Solche, die es nicht geschafft haben, einen sinnvollen Nutzen für KI zu finden, wird es nicht mehr geben. „Individuelle, intelligente Assistenten, die unsere Arbeitsabläufe unterstützen. Algorithmen, die unsere Organisationen effizienter gestalten und Programme, die unsere visuellen und sprachlichen, aber auch unsere analytischen oder physischen Kompetenzen erweitern, werden Menschen in allen Bereichen unterstützen“, so der Wortlaut in der 2b AHEAD Trendstudie „Human digitale Teams“ (lesen Sie hier den ganzen Bericht).

Menschen können stupide und repetitive Tätigkeiten abgenommen werden. Terminplanung, Übersetzung, Dokumentationen, Kundenservice können von Maschinen besser und effizienter abgewickelt werden. Dabei kann der Mensch als Manager der KI funktionieren, was wiederum eine neue Art der Bildung für Arbeitnehmer voraussetzt: Die digitale Welt ändert sich rasch und stetig, lebenslanges Lernen und neugierig bleiben werden Grundvoraussetzungen für die Karriere am Arbeitsplatz.

Dieser gestaltet sich womöglich ganz nach der vor Jahren vielleicht noch belächelten Wunschvorstellung der Generation Y.

adf

DER ARBEITSPLATZ DER ZUKUNFT IST

  • örtlich flexibel, dank Home Office und Co-Working Spaces,
  • zeitsouverän, was eine gesunde Work-Life-Balance ermöglicht,
  • agil, nachdem in einer KI-getriebenen Arbeitswelt rasch reagiert werden muss,
  • einer flachen Hierarchie unterstellt, da Unternehmen auf eine Zusammenarbeit auf Augenhöhe mit ihrer Belegschaft mehr denn je angewiesen sind,
  • selbstorganisiert, da dadurch dem Einzelnen mehr Verantwortung übertragen wird und
  • Sinn stiftend, was durch die vorab beschriebenen Punkte automatisch erreicht wird.

Die Wirtschaft wird also neu strukturiert, was es uns auch ermöglicht, neue Lösungsansätze für die größten Herausforderungen der Menschheitsgeschichte zu finden. Zum einen ergeben sich daraus neue Tätigkeitsfelder, zum anderen werden wir aber auch in der Arbeitswelt entlastet. Mit der frei verfügbaren Zeit werden Konzepte zur Selbstverwirklichung, aber auch die Forschung einen neuen Aufschwung erleben.

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