Aktuelle Trends bei Edelmetallen

Die gängigsten Edelmetalle haben in der letzten Zeit geschwächelt. Der Ruf als Krisenwährung bekam einige Kratzer.

• Gold: Das Edelmetall erlebte zur Jahresmitte 2022 das schwächste Quartal seit eineinhalb Jahren. Der Goldpreis "leidet" auch unter dem starken Kurs des US-Dollars, denn nach wie vor gilt: Je stärker der US-Dollar, desto schwächer performt das gelbe Edelmetall. Mitte Juli betrug der Preis je Feinunze rund USD 1.730,-. Innerhalb eines Jahres musste Gold ein Minus von knapp über 4 Prozent hinnehmen, im laufenden Jahr waren es 4,8 Prozent.
• Silber: Das zweitbeliebteste Edelmetall erwischte es stärker als Gold. Silber verzeichnete innerhalb eines Jahres Abstriche von fast 28 Prozent. Im laufenden Jahr betrug das Minus etwa 17 Prozent. Mitte Juli notierte Silber bei rund USD 19,- je Feinunze.
• Platin: Im Jahresabstand ging der Kurs um fast 25 Prozent zurück, seit Jahresbeginn steht ein Minus von fast 12 Prozent zu Buche. Mitte Juli lag der Preis je Feinunze bei knapp über USD 840,-. 

Natürlich gibt es aktuell zu viele Unwägbarkeiten, um die weiteren Tendenzen bei den Edelmetallen zu beurteilen. Ein Blick auf die Spezifika der Edelmetalle lässt aber zumindest vage Schlüsse auf die möglichen künftigen Entwicklungen zu. 

• Gold gilt, obwohl sein Image Kratzer bekommen hat, noch immer als Krisenwährung. Mit einem Investment in Gold hat man eine physische, "handfeste" Veranlagung. Das gelbe Edelmetall kann seinen Wert nie ganz verlieren. Die Inflationsaussichten und die angespannte internationale Lage könnten dazu führen, dass Gold zunehmend zur Absicherung eingesetzt wird und an Wert gewinnt. 
• Weißmetalle (Silber und Platin): Der Vorteil der Weißmetalle ist, dass diese nicht nur zu Sammlerzwecken, sondern auch zu einem großen Teil von der Industrie nachgefragt werden. Da die industriellen Abnehmer starken konjunkturellen Risiken ausgesetzt sind, gibt es hier naturgemäß eine größere Unsicherheit, aber auch das Potenzial für künftige Wachstumschancen.