Raiffeisen-Bankengruppe NÖ-Wien: Erfolgreich im regionalen Bankgeschäft

Wien, 28. April 2016

  • Starke Regionalbank dank erfolgreicher Konsolidierung: 42% Marktanteil in Niederösterreich und 15% in Wien
  • RLB NÖ-Wien: Konzernjahresergebnis (nach Steuern) mit EUR 65,4 Mio. (VJ: -248,6 Mio.) auf gutem Niveau
  • RLB NÖ-Wien: Einzelergebnis trotz Wegfalls der RZB-Dividende bei EUR 83,0 Mio. (VJ: 72,9 Mio.)
  • Raiffeisen-Holding NÖ-Wien: Konzernjahresergebnis (nach Steuern) EUR 72,5 Mio. (VJ: -322,6 Mio.)
  • Raiffeisen-Holding NÖ-Wien-Konzern (inklusive RLB NÖ-Wien) verkraftete im Ergebnis rund EUR 200 Mio. an Impairments und Restrukturierungskosten
  • Niederösterreichische Raiffeisenbanken steigerten 2015 EGT auf EUR 159 Mio. (VJ: 114 Mio.)
  • Gute Kapitalbasis in der Raiffeisen-Holding NÖ-Wien-Kreditinstitutsgruppe: CET1 Ratio: 13,8%, Total Capital Ratio: 20,3% (Stand 31.12.2015)
  • Konzern-Bilanzsumme RLB NÖ-Wien 2015 reduziert auf 27,7 Mrd. (-6,0%)


Schwierigen Bedingungen standgehalten

Die RLB NÖ-Wien konnte 2015 mit einem Konzernergebnis (nach Steuern) von EUR 65,4 Mio. (VJ: -248,6 Mio.) ihr Ergebnis deutlich stabilisieren. Ausschlaggebend dafür waren vor allem die guten operativen Ergebnisse, die sehr gute Risikosituation sowie der gestiegene Zinsüberschuss.

Im Einzelabschluss konnte die RLB NÖ-Wien im Jahr 2015 mit einem EGT von EUR 83,0 Mio. (VJ: 72,9 Mio.) ein sehr gutes operatives Ergebnis erwirtschaften und damit der schwierigen Entwicklung trotz des erstmaligen Wegfalls der RZB-Dividende in der Höhe von EUR 84,8 Mio. standhalten.

Das Konzernergebnis (nach Steuern) der Raiffeisen-Holding NÖ-Wien stieg 2015 gegenüber dem von Einmaleffekten geprägten Vorjahr auf EUR 72,5 Mio. (VJ: -322,6 Mio.) an. Neben dem positiven Konzernergebnisbeitrag der RLB NÖ-Wien erhöhte sich auch der Überschuss der Industriebeteiligungen gegenüber dem Vorjahr um 5,4% auf EUR 433,9 Mio.

Sowohl in der RLB NÖ-Wien als auch in der Raiffeisen-Holding NÖ-Wien waren die Ergebnisse 2015 durch Impairments bei Beteiligungen und Restrukturierungskosten belastet. Dies betraf insbesondere das Impairment der Beteiligung an der Raiffeisen Zentralbank Österreich (RZB) in der Höhe von EUR -99,3 Mio. sowie weitere Impairments und Restrukturierungskosten in der Raiffeisen-Holding NÖ-Wien in der Höhe von EUR -99,1 Mio. Letztere sind vor allem durch den Umbau des Beteiligungs- und Immobilienportfolios bedingt. Insgesamt hat der Raiffeisen-Holding NÖ-Wien-Konzern (inklusive RLB NÖ-Wien) daher rund EUR 200 Mio. an Impairments und Restrukturierungskosten verkraftet.

Gute Kapitalquoten: CET1 Ratio: 13,8%, Total Capital Ratio 20,3%

Zum 31.12.2015 betrug die harte Kernkapitalquote CET1 Ratio 13,8%, die Total Capital Ratio 20,3%. Die Quoten liegen über den gesetzlichen Anforderungen und über den von der Europäischen Zentralbank (EZB) vorgeschriebenen SREP-Quoten. Wesentlich dazu beigetragen haben Maßnahmen wie Capital Clean-Ups und die Bereinigung des Asset Portfolios.

„Mit diesen erfreulichen Kapitalquoten stellen wir unsere Fitness gegenüber der EZB einmal mehr unter Beweis“,
erklärt Generaldirektor Klaus Buchleitner.

RLB NÖ-Wien-Konzernbilanzsumme auf 27,7 Mrd. (-6,0%) weiter reduziert

Die Konzernbilanzsumme der RLB NÖ-Wien ging 2015 um 6% auf EUR 27,7 Mrd. zurück (VJ: 29,5 Mrd.). Auch diese Reduktion ist eine Folge der Fokussierung auf Capital Clean-Ups sowie die planmäßige  Bereinigung des Wertpapierportfolios. Weitere Faktoren waren das rückläufige Ausleihungsvolumen sowie die Reduktion der Verbindlichkeiten gegenüber Kreditinstituten.

Risikomanagement als zentraler Erfolgsfaktor

Die Non-Performing Exposure Ratio (NPE) liegt in der RLB NÖ-Wien bei nach wie vor sehr niedrigen 2,1% bezogen auf das Kreditvolumen gesamt. Im Firmenkundengeschäft liegt die NPE-Quote bei niedrigen 3,4%. Diese Quote ist für ein Portfolio aus überwiegend österreichischen Firmenkunden (15%-Anteil ausländischer Firmenkunden) sehr zufriedenstellend. Die Deckungsquote (Coverage Ratio II) liegt nach Abzug der Sicherheiten bzw. der Risikovorsorgen bei 76,2%.

Ziele 2015 erreicht

„2015 hatten wir, wie erwartet, starken Gegenwind: Niedrigzinsumfeld, Regulatorik und der Ausfall der Dividende der RZB. Trotz eines weiteren Impairments auf die RZB-Beteiligung von nahezu EUR 100 Mio. haben wir unsere Ziele in 2015 erreicht und gute Ergebnisse abgeliefert“, betont Generaldirektor Buchleitner.

Bei einer leicht gesunkenen Kreditvergabe (-3,8%) auf rund EUR 11,9 Mrd. konnten die Verbindlichkeiten gegenüber Kunden inklusive Spareinlagen um knapp 2% erhöht werden (EUR 7,6 Mrd.). Die Sachaufwendungen blieben auf Vorjahresniveau, die Verwaltungsaufwendungen erhöhten sich trotz des strikten Sparkurses um 3,1%, im Wesentlichen bedingt durch immer neue regulatorische Vorgaben sowie die sehr kosten- und ressourcenintensive Vorbereitung eines sektorweiten IT-Systems.

Wichtiger Partner für die regionale Wirtschaft

Mit einem Gesamt-Marktanteil von 15% in Wien betreut die RLB NÖ-Wien aktuell mehr als 270.000 Kunden. Dabei erwies sie sich 2015 erneut als wesentlicher Partner für die regionale Wirtschaft und hält bei den Kommerzkunden einen Marktanteil von 34%. Dabei stehen vor allem Projekte der kommunalen Infrastruktur, der großvolumige Wohnbau oder auch die Begleitung regionaler Kunden bei ihrer internationalen Geschäftstätigkeit im Vordergrund. In Wien betreut die RLB NÖ-Wien vier von zehn Handels- und Gewerbebetrieben.

„Wir setzen auf nachhaltige Beziehungen zu unseren Kunden. Das honorieren diese auch, wie eine Studie zur Zufriedenheit von Kommerzkunden 2015 (GfK Austria) ergibt: Demnach sind 73% der Kommerzkunden der RLB NÖ-Wien an einer langfristig ausgerichteten Geschäftsverbindung mit uns interessiert und schätzen die persönliche Betreuung“, so Generaldirektor-Stellvertreter Georg Kraft-Kinz.

Digitalisierung: Intelligente Vernetzung aller Kanäle
Das stark geänderte Kundenverhalten stellt für die Banken aktuell eine besondere Herausforderung dar. Schon jetzt nutzen 82% der Girokontenkunden der RLB NÖ-Wien das Raiffeisen-Online-Banking ELBA, 35% davon die ELBA-App. Die RLB NÖ-Wien hat sich zum Ziel gesetzt, als digitale Regionalbank für ihre Kunden auf allen Kanälen, sei es online, mobil oder in der Filiale, bestes Service zu bieten.

„Dabei geht es darum, einheitliche Standard-Produkte und -prozesse über alle Kanäle verfügbar zu machen und diese Kanäle intelligent zu vernetzen. Hier haben wir 2015 bereits wesentliche Vorbereitungen getroffen und setzen heuer einige Projekte um“, erläutert Generaldirektor-Stellvertreter Georg Kraft-Kinz.

Generaldirektor Buchleitner ergänzt: “Die Digitalisierung wird nicht, wie von manchen behauptet, den Untergang des Bankings bedeuten. Banking ist eine sehr komplexe, Know-how- und kapitalintensive Branche. Die Digitalisierung wird vielmehr die Wettbewerbsfähigkeit jener Banken, die sich rechtzeitig und offensiv darauf einstellen, stärken!“

Raiffeisen-Holding NÖ-Wien: Fokussierung des Portfolios stärkt Performance

Die Raiffeisen-Holding NÖ-Wien ist in die vier Geschäftsfelder Finanzdienstleistungen, Industrie, Medien und Immobilien diversifiziert, wobei das Geschäftsfeld Finanzdienstleistungen das mit Abstand größte ist. Die Beteiligungsunternehmen lieferten 2015 durchwegs zufriedenstellende Ergebnisbeiträge.

Generaldirektor Buchleitner zur Entwicklung der Beteiligungen: „Dies ist ein Resultat der in den letzten Jahren begonnenen radikalen Fokussierung des Portfolios mit den Schwerpunkten Desinvestition von zwei Geschäftsfeldern, konsequenter Abbau von Verlustbringern sowie Straffung des Immobilienportfolios.“

In einem von stagnierendem Wirtschaftswachstum und volatilen Rohstoffpreisen geprägten Umfeld ist die Leipnik-Lundenburger Invest Beteiligungs AG (LLI) nach einem schwierigen Jahr nun wieder auf Vorwärtskurs.

Die NÖM AG erwirtschaftete – trotz des Endes der EU-Milchquotenregelung und veränderter Konsumgewohnheiten – erneut ein gutes Ergebnis.

Plangemäß positiv entwickelte sich die Beteiligung an der Südzucker AG und der AGRANA Beteiligungs-AG – trotz des Auslaufens der Zuckermarktordnung und der sehr volatilen Preissituation auf den Zuckermärkten.

Beim Baukonzern STRABAG SE verliefen die ersten drei Quartale des Geschäftsjahres 2015 mit einem erhöhten Konzernumsatz und -ergebnis sehr erfreulich.

In Summe betrug der Umsatz der wesentlichen Industrieunternehmen der Raiffeisen-Holding NÖ-Wien 2015 etwa EUR 22,1 Mrd. (VJ: 23 Mrd.).

Im Geschäftsfeld Immobilien wurde neben Arrondierungen vor allem eine durchschlagende Vereinfachung der gesellschaftsrechtlichen Strukturierung des Portfolios eingeleitet. So wurde das Portfolio 2015 um 12 Gesellschaften bereinigt.

Das Geschäftsfeld Medien – wiewohl unter dem Gesichtspunkt des Kapitalinvestments das kleinste – war ähnlich dem Bankwesen auch im vergangenen Jahr von schwierigen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen gekennzeichnet.

Aufgrund des weitergeführten Investitionsstopps betrugen die Investments der Raiffeisen-Holding NÖ-Wien 2015 erneut nur EUR 18 Mio. (VJ: 17 Mio.).

Buchleitner: „Trotz Impairments und Restrukturierungskosten von insgesamt knapp EUR 200 Mio. konnte die Raiffeisen-Holding NÖ-Wien im Jahr 2015 mit EUR 72,5 Mio. ein sehr zufriedenstellendes Konzernergebnis erzielen. Es zeigt sich, dass das strikte Umsetzen unserer Strategie der Fokussierung Früchte bringt. Wir werden sie daher auch konsequent fortsetzen.“


Niederösterreichische Raiffeisenbanken: Höheres Ergebnis, mehr Kredite

Mit 965.000 Kunden – das entspricht einem Kundenanteil von 42% – ist Raiffeisen die führende Bankengruppe in Niederösterreich. Nahezu jeder zweite Bankkunde im Bundesland ist damit Raiffeisenkunde. Die 64 niederösterreichischen Raiffeisenbanken steigerten ihr EGT im Jahr 2015 um knapp 40% auf EUR 159 Mio. (VJ: 114 Mio.).

Generaldirektor Klaus Buchleitner: „Die Nähe zum Kunden sowie die Dezentralität und Regionalität der niederösterreichischen Raiffeisenbanken sind die wesentlichsten Voraussetzungen für die Leistungsfähigkeit von Raiffeisen NÖ-Wien. Dies zeigen die ausgezeichneten Ergebnisse, welche die Raiffeisenbanken auch 2015 in einem wirtschaftlich und regulatorisch schwierigen Umfeld erzielen konnten."

Doch nicht nur die Ergebnissteigerung, auch das Kreditwachstum war bei den niederösterreichischen Raiffeisenbanken 2015 mit 8,8% signifikant. Die Spareinlagen gingen aufgrund des Niedrigzinsumfeldes leicht zurück (-1%), die Primäreinlagen erhöhten sich entsprechend der allgemein guten Geschäftsentwicklung um rund 2,5%. Die Raiffeisenbanken in Niederösterreich beschäftigten 2015 rund 3.100 Mitarbeiter in 490 Bankstellen.


Ausblick
Die Raiffeisen-Bankengruppe NÖ-Wien hat sich im Geschäftsjahr 2015 operativ gut entwickelt.

Generaldirektor Buchleitner dazu: „Wir haben das erreicht, was wir uns vorgenommen haben. Es zeigt sich der Erfolg des radikalen Umbaus des Beteiligungsportfolios in der Raiffeisen-Holding NÖ-Wien und der Verbesserung der operativen Performance in der RLB NÖ-Wien. In unseren Ergebnissen haben wir den erstmaligen Ausfall der Dividende der RZB sowie signifikante Einmaleffekte durch Impairments und Restrukturierungskosten verkraftet.“

Für 2016 erwartet Buchleitner ein „besonders schwieriges Jahr. Wir werden auf der Ertragsseite die Auswirkungen der Negativzinspolitik der Europäischen Zentralbank voll zu spüren bekommen. Darüber hinaus rechnen wir auch 2016 mit weiter steigenden Kosten für die Regulatorik. Schon 2015 lag der Aufwand für Einlagensicherungs- und Abwicklungsfonds, Landes-IPS und Bundes-IPS sowie die Bankenabgabe bei EUR 46,2 Mio. – bei steigender Tendenz. 2016 rechnen wir daher mit einem weiteren Kostenauftrieb. Deshalb und auch aufgrund des Großprojekts eines neues IT-Systems sind wir im laufenden Geschäftsjahr hinsichtlich weiterer Kostensenkungsmaßnahmen unbeweglich. Dazu kommt die schwache Kreditnachfrage.“

„Aufgrund des enorm anspruchsvollen Umfelds planen wir, im zweiten Halbjahr 2016 die Strategie der Konsolidierung wesentlich zu akzentuieren. Wir überarbeiten derzeit das Geschäftsmodell der Bank sehr grundsätzlich und werden noch heuer erste Maßnahmen für den Umbau zu einer schlanken, einfachen und kundenorientierten Bank mit digitalem und analogem Angebot einleiten“, so Buchleitner.

 

Die Raiffeisen-Holding NÖ-Wien reg.Gen.m.b.H. hält direkt und indirekt rund 500 Beteiligungen in vier Geschäftsfeldern. Die wichtigste Beteiligung ist die Raiffeisenlandesbank NÖ-Wien, dazu kommen Industriebeteiligungen wie AGRANA Beteiligungs-AG, Leipnik-Lundenburger Invest Beteiligungs AG, NÖM AG und Strabag SE sowie Unternehmen im Bereich Medien und Immobilien mit insgesamt weltweit 3.400 Standorten und rund 150.000 Mitarbeitern.

 Die Raiffeisenlandesbank NÖ-Wien AG ist das Verbundinstitut der Raiffeisen-Bankengruppe NÖ-Wien. In der Zentrale und in 44 Filialen in Wien arbeiten rund 1.200 Mitarbeiter.

 Die 64 selbständigen niederösterreichischen Raiffeisenbanken verfügen über 490 Bankstellen mit insgesamt rund 3.100 Mitarbeitern.

 

Bildmaterial zur Bilanzpressekonferenz können Sie unter 01-21136 DW 2466 bzw. unter sophie.gahleitner@rh.raiffeisen.at  anfordern. Es gilt der Fotocredit (c) Raiffeisen NÖ-Wien.

 

Rückfragen:

Dr. Michaela Stefan, Pressesprecherin,
Tel.: +43 1 21136-2419, michaela.stefan@rh.raiffeisen.at