AREA SÜD Wirtschaftsforum Unterkärnten 2025: Koralmbahn als Zukunftsachse für die Region
Im historischen Ambiente des Konvikts des Stiftsgymnasiums St. Paul wurde einmal mehr deutlich: Die Koralmbahn ist weit mehr als ein Verkehrsinfrastrukturprojekt - sie ist ein zentraler Motor für Innovation, Standortentwicklung und Vernetzung im Süden Österreichs.
Knapp zwei Monate vor der Inbetriebnahme der Koralmbahn stand beim 2. AREA SÜD Wirtschaftsforum Unterkärnten alles im Zeichen der wirtschaftlichen Chancen, die sich aus dieser neuen Infrastrukturachse für Südösterreich ergeben. Zahlreiche Unternehmer:innen, Entscheidungsträger:innen und Expert:innen aus Wirtschaft, Wissenschaft und Politik folgten der Einladung der Wirtschaftskammer Bezirksstelle Wolfsberg, die das Forum in Kooperation mit Raiffeisen Kärnten und der Kleinen Zeitung veranstaltete.
Unterkärnten im Aufbruch - Infrastruktur als Zukunftsachse
Mit dem Start der Koralmbahn im Dezember 2025 rückt Unterkärnten in ein neues wirtschaftliches Licht. Die Region wird künftig nicht nur geographisch näher an Graz und Klagenfurt liegen, sondern auch neue Perspektiven in den Bereichen Mobilität, Technologie und Wirtschaftsentwicklung eröffnen. Gerhard Oswald, WK-Bezirksobmann Wolfsberg, betonte in seiner Eröffnungsrede die strategische Bedeutung der Bahnverbindung: "Die Koralmbahn verändert nicht nur Verkehrswege, sondern ganze Lebensräume. Sie verbindet, was lange getrennt war, und macht Unterkärnten zu einem echten Zukunftsraum. Für unsere Betriebe bedeutet das kürzere Wege, schnellere Anbindungen und bessere Chancen, Fachkräfte zu halten und neue anzuziehen." Bereits laufende Pilotprojekte im öffentlichen Verkehr, etwa zwischen St. Paul und St. Andrä sowie Groß St. Florian und Deutschlandsberg, zeigen, wie Mobilitätslösungen der Zukunft aussehen können.
Manfred Wilhelmer, Vorstandssprecher der Raiffeisen Landesbank Kärnten und Obmann der Sparte Bank und Versicherung in der Wirtschaftskammer Kärnten, unterstrich die Rolle der regionalen Wirtschaft als Triebkraft dieser Entwicklung: "Die Koralmbahn verändert nicht nur Wege - sie verändert wirtschaftliche Perspektiven. Unterkärnten hat das Potenzial, Knotenpunkt einer neuen wirtschaftlichen Achse im Süden Österreichs zu werden. Raiffeisen begleitet diese Dynamik aktiv - mit Investitionen in Infrastruktur, Finanzierungslösungen für Unternehmer:innen und einem starken Netzwerk - mit dem klaren Ziel wirtschaftliche Chancen in echten Fortschritt zu verwandeln." Auch Xenia Daum, Geschäftsführerin der Kleinen Zeitung, hob die Bedeutung der Koralmbahn als verbindendes Element zwischen den Regionen hervor: "Die Bahn ist mehr als eine Verbindung zwischen Graz und Klagenfurt - sie ist eine Brücke zwischen zwei starken Wirtschaftsräumen. Das Forum zeigt, dass Unterkärnten bereit ist, diese historische Chance zu ergreifen."
Impulse aus Wirtschaft und Wissenschaft
In seinem Fachvortrag "Infrastruktur als Impulsgeber - Chancen durch die Koralmbahn" beleuchtete Christian Holzer, Leiter Asset-Management der ÖBB-Infrastruktur AG, die strategischen Potenziale der neuen Verkehrsachse: Die Koralmbahn werde Südösterreich als Wirtschaftsraum enger vernetzen und neue Impulse in den Bereichen Standortwahl, Forschung, Logistik und Fachkräftegewinnung setzen. Infrastruktur sei damit nicht nur Grundlage für Mobilität, sondern entscheidender Standortfaktor für Wettbewerbsfähigkeit und regionale Entwicklung.
Ein weiteres Highlight war der Vortrag von Christoph Knauder, Geschäftsführer der Alp Lab GmbH, der das Projekt "Automatisierte Mobilitätslösungen im öffentlichen Personennahverkehr - St. Paul - St. Andrä & Groß St. Florian" vorstellte. Das bundesländerübergreifende Pilotprojekt zeigt beispielhaft, wie automatisierte Shuttle-Systeme künftig den Zugang zu den Bahnhöfen erleichtern, Pendler:innen entlasten und die Region zu einem Vorreiter intelligenter Nahmobilität machen können. Manfred Kainz, WK-Regionalstellenobmann Deutschlandsberg, betonte in diesem Zusammenhang: "Mit der Koralmbahn wachsen Kärnten und die Steiermark zu einem starken Wirtschaftsraum zusammen. Damit diese Chance bei den Menschen und Betrieben ankommt, braucht es Mobilität bis in jede Gemeinde. Genau hier setzt das Projekt zum autonomen Fahren an - als wichtiger Schritt hin zu einem zukunftsfähigen, nachhaltigen Verkehrssystem, das Fachkräfte mobil macht und Innovationen in die Region bringt. Deshalb unterstützen die Wirtschaftskammern Steiermark und Kärnten dieses Projekt entschlossen."
Expertentalks: Zukunftsthemen für die Wirtschaftsregion AREA SÜD
Unter der Patronanz der Kleinen Zeitung widmeten sich die anschließenden Expertentalks den zentralen Zukunftsfeldern der Wirtschaftsregion AREA SÜD - von Technologie über Tourismus bis zur Standortentwicklung. Markus Hornböck (BABEG) und Stefan Salzmann (Bgm. St. Paul im Lavanttal) stellten den entstehenden Technologiepark St. Paul als künftigen Innovationsmotor der Region vor. Das Projekt soll Forschung, Entwicklung und Unternehmensansiedlungen stärken und Unterkärnten als Technologiestandort profilieren.
Im Themenblock Tourismus zeigten Klaus Ehrenbrandtner (Kärnten Werbung) und Josef Petritsch (Aktivhotel Marko HMP GmbH und WK-Spartenobmann Tourismus und Freizeitwirtschaft), wie die Koralmbahn den Tourismus im Süden Österreichs stärkt. Durch die bessere Erreichbarkeit gewinnen Regionen wie das Lavanttal, der Klopeiner See und das Jauntal zusätzlich an Attraktivität. Den Abschluss bildete die Diskussion über den Wirtschaftsstandort Unterkärnten, an der Lisa-Marie Müller (Himmelberger Zeughammerwerk Leonhard Müller & Söhne GmbH) und Rudolf Bredschneider (WK-Bezirksobmann Völkermarkt) teilnahmen. Sie hoben hervor, dass Standortqualität, Fachkräfteverfügbarkeit und regionale Vernetzung entscheidend für den wirtschaftlichen Erfolg der Region sind.
Starke Kooperation als Schlüssel zum Erfolg
Das Wirtschaftsforum verdeutlichte eindrucksvoll, wie Kooperation zwischen Wirtschaft, Infrastruktur und Forschung zur Basis für nachhaltige Entwicklung werden kann. Die Veranstalter - die Wirtschaftskammer Bezirksstelle Wolfsberg, Raiffeisen in Kärnten und die Kleine Zeitung - präsentierten sich dabei erneut als starkes Bündnis, das die Zukunft der Region aktiv mitgestaltet. Gerhard Oswald brachte es auf den Punkt: "Unterkärnten hat das Potenzial, Motor für ganz Südösterreich zu werden. Die Koralmbahn ist der Zündfunke - entscheidend ist jetzt, dass Wirtschaft, Politik und Gesellschaft gemeinsam Fahrt aufnehmen."